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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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wandte Logan sich an Kylar. »Du hast uns einen größeren Dienst erwiesen, als wir hätten verlangen oder erhoffen können. Ich werde dir keine Befehle erteilen, aber es dünkt uns höchst füglich, wenn …« Ein entrückter Ausdruck trat in seine Augen, und er ließ den Satz in der Luft hängen.
    »Sire?«, fragte Kylar.
    Logan kehrte ruckartig in die Gegenwart zurück. »Seltsam. Monatelang habe ich mit den schlimmsten der Locher geflucht, und jetzt ›dünkt es mich höchst füglich‹.« Er schüttelte den Kopf und grinste kläglich. »Kylar, es läuft auf Folgendes hinaus. Wenn du den Gottkönig töten kannst, bevor unsere Armeen die Klingen kreuzen, können wir eine Schlacht vielleicht ganz abwenden. Ich bitte dich, das zu tun, aber ich werde es nicht befehlen. Du hast bereits ungeheure Opfer gebracht, um mich zu retten. Und ich weiß, dass du dieser Frau nicht traust, aber wenn sie helfen kann, benutze ihre Hilfe. Ihre Kapitulation, als sie uns hätte töten können, ist für mich Beweis genug, was ihre guten Absichten betrifft. Vi ist genauso sehr eine Waffe, wie du es bist, und ich kann keine der Waffen in meinem kleinen Arsenal ungenutzt lassen.«
    »Du denkst, dass dies das Richtige ist?«, fragte Kylar.
    Logan warf ihm einen bedächtigen Blick zu. »Ja.«
    »Dann soll es so sein«, erwiderte Kylar. »Was wirst du tun?«
    »Ich werde Terah Graesin um meine Armee bitten. Dann werde ich mir unser Land zurückholen.«

    »So einfach wird das nicht sein«, bemerkte Momma K.
    Logan lächelte ein mattes, geistesabwesendes Lächeln. »Das ist es nie.«

58
    Elene erwachte mit schrecklichen Kopfschmerzen. Sie konnte weder Arme noch Beine bewegen; wenn sie es versuchte, kribbelten ihre Hände und Füße. Als sie die Augen aufschlug, sah sie drei weitere Gefangene, die genau wie sie an Händen und Füßen gefesselt waren. Mit einem weiteren Seil waren sie aneinandergebunden. Sie lagen in der Dunkelheit da, ihre Gestalten einzig vom flackernden Licht des Feuers der Khalidori beleuchtet. Elene lag den sechs Khalidori am nächsten; die Männer lachten und tranken und wechselten hin und her zwischen Worten, die Elene verstand, und solchen, von denen sie vermutete, es müsse Khalidorisch sein.
    Sie wagte es nicht, sich allzu sehr zu bewegen und ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, daher konnte sie nur den jungen Mann sehen, der sie gefangen hatte. Aus dem Gespräch hatte sie entnommen, dass sein Name Ghorran war. Die anderen verspotteten ihn, weil er von irgendeiner Frau verletzt worden war.
    Einen Moment lang drohte der Ernst ihrer Situation Elene zu überwältigen. Kylar wusste nicht, dass sie hier war. Niemand wusste, dass sie hier war. Niemand würde zu ihrer Rettung kommen. Diese Männer konnten mit ihr machen, was immer sie wollten, und sie konnte nichts tun, um sie daran
zu hindern. Angst schnürte ihr die Brust zusammen, und sie konnte nicht denken, konnte nicht atmen.
    Dann begann sie zu beten und rief sich ins Gedächtnis, dass der Gott wusste, wo sie war. Für den Gott war es eine Kleinigkeit, sie zu retten. Schließlich beruhigte sie sich. Zu diesem Zeitpunkt waren einige der Soldaten zum Schlafen zu ihren Decken gegangen, und sie ließen nur Ghorran zurück und jemanden, den sie nicht sehen konnte. Die beiden unterhielten sich mit gedämpfter Stimme.
    »Ich glaube nicht, dass Vürdmeister Dada Seiner Heiligkeit überhaupt erzählt hat, was wir tun«, sagte Ghorran. »Es gibt einen Grund, warum der Schwarze Hügel verbotenes Terrain ist. Was geschieht mit uns, wenn Seine Heiligkeit es herausfindet?«
    »Neph Dada ist ein großer Mann und überaus eifrig in seinem Dienst an Khali. Wenn er ihr dient und Seine Heiligkeit es nicht tut, auf wessen Seite wärst du dann lieber?«, fragte der andere.
    »Ich habe gehört, er wolle einen Titanen heranziehen, ist es das, was du sagen willst?«
    Der andere Mann lachte leise. »Der Vürdmeister will hundert Dinge tun. Natürlich will er einen Titanen, aber das ist nicht der Grund, warum er unberührte junge Frauen braucht, nicht wahr?«
    »Khalivos ras en me«, sagte Ghorran voller Ehrfurcht. »Khali, komm und lebe in mir.«
    »In der Tat.«
    »Ist es möglich?«
    »Der Vürdmeister denkt es.«
    Ghorran murmelte einen Fluch. »Was ist dann mit dem Jungen? Wozu dient er?«

    »Hm, nicht so wichtig. Sie werden ihn töten und feststellen, was sie mit seinem Leichnam machen können. Die Meister wollen nur, dass der Leichnam frisch ist.«
    Elene hatte vom Schwarzen Hügel

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