Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
Tom ist mit ihm befreundet.«
    »Sniggle?«, wiederholte Vi grinsend. »Das ist doch nicht wirklich sein Name, oder?«
    Tom rappelte sich hoch. Er brüllte und stürzte auf Vi zu.
    Ohne ihn auch nur anzusehen, wartete sie, bis er zwei Schritt entfernt war und rammte ihm mitten im Lauf einen Fuß gegen die Hüfte. Als sein Fuß nicht nach vorn kam, um
den nächsten Schritt zu machen, wie Tom erwartet hatte, schlitterte er zu Vis Füßen über das Pflaster. Sie ließ den Jungen keinen Moment lang aus den Augen.
    »Ich, ähm, doch, Barush Sniggle«, sagte der Junge und sah Tom an. Er schien nichts Komisches daran zu finden. »Wer bist du?«, fragte er.
    Sie machte mit den Fingern das Zeichen der Diebe.
    »Das ist ein wenig anders als unseres«, bemerkte der junge Mann. »Woher kommst du?«
    »Aus Cenaria«, antwortete sie.
    Alle wichen einen Schritt zurück. »Ohne Scheiß?«, fragte er. »Cenarische Sa’kagé?«
    »Jetzt zu dir«, sagte Vi und packte Tom Grau an seinen fettigen Haaren. »Wirst du mich zum Shinga bringen? Oder muss ich dir etwas brechen?«
    Er beschimpfte sie.
    Sie brach ihm die Nase.
    Er spuckte Blut und fluchte abermals.
    »Du lernst nicht besonders schnell, hm?« Sie schlug ihm auf die gebrochene Nase, dann packte sie seinen Kopf. Anschließend bohrte sie die Finger tief in die Schmerzpunkte hinter seinen Ohren und zog ihn auf die Füße. Er schrie mit überraschender Stärke. Es war ein Pech, dass sie ihm zuerst die Nase gebrochen hatte, denn er bespritzte sie von Kopf bis Fuß mit Blut. Doch Vi machte das nichts aus. Nysos war der Gott mächtiger Flüssigkeiten: Blut, Wein und Samen. Es war Wochen her, seit sie ihm das letzte Mal eine Opfergabe dargebracht hatte. Vielleicht würde ihn dies beschwichtigen, bis sie Kylar fand.
    Sie hielt die Finger tief in diesen Schmerzpunkten und ließ Tom Grau schreien, ließ ihn Blut auf ihr Hemd und ihr
Gesicht spritzen. Die Jungen wichen zurück, drauf und dran, die Flut zu ergreifen.
    »Genug!«, rief eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Vi ließ Tom los, und er fiel zu Boden.
    Ein kleiner, vierschrötiger Mann trat vor. »Ich bin der Shinga«, sagte er.
    »Barush Sniggle?«, fragte sie. Shinga Barush Sniggle hatte einen Schmerbauch, kleine Augen unter schlaffem, blondem Haar und einen grausamen Mund. Trotz seiner geringen Größe hatte er den breitbeinigen Gang eines Seemanns. Vielleicht war der massige Leibwächter an seiner Seite in diesem Punkt hilfreich.
    »Was willst du, Frauenzimmer?«, fragte der Shinga scharf.
    »Ich bin auf der Jagd. Der Name meiner Leiche ist Lord Kylar Stern. Er ist etwa so groß wie ich, hat hellblaue Augen, dunkles Haar und einen athletischen Körperbau, und er ist etwa zwanzig Jahre alt.«
    »Eine Leiche?«, fragte Sniggle. »Als wärst du ein Blutjunge? Ein Blutmädchen?«
    »War Kylar nicht der Name dieses Burschen, der Tom vor ein paar Wochen eins aufs Maul gegeben hat?«, fragte der junge Mann mit der großen Nase einen der anderen Halbwüchsigen.
    »Das klingt nach ihm«, sagte ein weiterer junger Mann. »Ich denke, er wohnt noch bei Tante Mea. Aber er ist kein Lord …«
    »Halt’s Maul«, unterbrach ihn Barush Sniggle. »Du sagst kein verdammtes Wort mehr, kapiert? Tom, schwing deinen Arsch vom Boden und bring dieses Miststück hierher.«
    Erstaunlich. Kylar hatte es ihr so leicht gemacht. Er glaubte, weit genug fort zu sein, war zuversichtlich, dass alle ihn für
tot hielten. Jetzt hatte sie alles, was sie brauchte. Es würde einfach sein, ihn zu finden, und es würde auch einfach sein, ihn zu töten. Ein Kribbeln der Erregung überlief sie. Sie hatte noch immer eine fünf Zentimeter lange Narbe an ihrer Schulter von ihm, obwohl sie sich von einem dieser abscheulichen Hexer hatte heilen lassen.
    »Ich denke, ich muss dich vielleicht mit zu mir nach Hause nehmen«, sagte Barush Sniggle. »Wir werden herausfinden, was für ein feuchtes Mädchen du wirklich bist.«
    »Den habe ich noch nie gehört«, bemerkte sie. Der Leibwächter hielt einen ihrer Arme fest und ein triumphierender Tom Grau den anderen.
    »Sie ist ein heißes Miststück, nicht wahr?«, stellte Tom Grau fest und packte eine ihrer Brüste.
    Sie ignorierte ihn. »Bring mich nicht dazu, etwas zu tun, das du bereuen wirst«, sagte sie zum Shinga.
    »Kann ich sie haben, nachdem du fertig bist?«, fragte Tom. Er drückte abermals ihre Brust, dann strich er ihr übers Haar.
    »FASS MEINE HAARE NICHT AN!«, brüllte sie.
    Sowohl der Leibwächter als auch Tom zuckten

Weitere Kostenlose Bücher