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Am Rande wohnen die Wilden

Am Rande wohnen die Wilden

Titel: Am Rande wohnen die Wilden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Frühauf
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ein, und zwar in unmittelbarer Nähe eines der beiden Schnittpunkte mit der Planetenbahn, und beobachten den Planeten.« 
    Er blickte sich im Kreis um und sah in den Gesichtern auf den Bildschirmen fast ausschließlich Zustimmung. Auch Faunian schien, wenn schon nicht überzeugt, so doch einverstanden zu sein. Eine bessere Lösung war im Augenblick tatsächlich kaum zu finden.
    So kam es, daß sich das Raumschiff auf einer um fünfzehn Grad gegen die Ekliptik geneigten Ebene dem Planeten näherte und schließlich in seiner Nähe auf eine Parkbahn um die Sonne einschwenkte.
     
    Seit geraumer Zeit bewegten sie sich auf einer ähnlichen Ellipse wie der dritte Planet um die gelbe überheiße Sonne. So vielversprechend der Eintritt in dieses ungewöhnliche System war, so enttäuschend boten sich die bisher erzielten Ergebnisse in bezug auf den dritten, den einzigen bewohnten Himmelskörper im Bereich dieser Sonne dar.
    Dagegen lieferten die äußeren Raumkugeln eine Unmenge Material: Da gab es übergroße Planeten, die mit einer dicken Schicht gefrorener Gase bedeckt waren, die die Gravitation auf die Dichte von Metallen zusammenpreßte; da gab es einen Planeten, der trotz seiner Entfernung zum Zentralgestirn durch innere Wärme eine erhebliche Eigentemperatur aufwies, die sowohl den gasförmigen Zustand der Atmosphäre wie auch eine andeutungsweise vorhandene Fauna erhielt. Über die frei beweglichen mineralischen Individuen mit erheblich beschleunigtem Stoffwechsel, denen die häufigen Eruptionen des glutflüssigen Inneren des Planeten, die immer wieder die dünne Decke durchbrachen, nicht im geringsten zu schaden schienen, waren sich die Astrobiologen noch nicht im klaren.
    Und da war schließlich der sechste Planet, eine ebenfalls vereiste Kugel, die jedoch durch einen aus gefrorenen Gasen und fester Materie bestehenden Doppelring, der sie umgab, eine eigenartige Schönheit erhielt.
    Um so bedrückender waren die Ergebnisse, die sich auf den einzigen Planeten, der höheres Leben trug, bezogen. Es war, als wolle diese in den äußeren Gasschleiern der heißen Sonne kreisende Welt ihr Geheimnis unter keinen Umständen preisgeben. Selbst die feinsten Geräte waren nicht in der Lage, irgendeinen mentalen Impuls aufzufangen. 
    Faunian, an das Durcheinander mentaler Ausstrahlungen in der Nähe seines Heimatplaneten gewöhnt, neigte zu der Ansicht, daß die Bewohner dieses Raumkörpers längst noch nicht den Entwicklungsstand erreicht hätten, den man nach den Messungen der Fernsonden vermutet habe. Bedrückt gestand er sich ein, daß er mehr erwartet habe, denn das, was sie bisher ermittelt hatten, schien die Theorie des Kaltos nur zu bestätigen. Und er hatte doch eigentlich gehofft, sie widerlegen zu können.
    Dabei war einzuschätzen, daß der Planet durchaus nicht schweigsam war. Seit Stunden beobachtete er auf den Bildschirmen ein heftiges Durcheinander von elektrischen Schwingungen, die sich als feine Linien miteinander verschlangen und verwoben, manchmal zitternd erloschen, um gleich darauf mit erheblicher Emissionsstärke erneut aufzuflackern.
    Es gab zwei große Gruppen von Schwingungen, solche, die eine sehr hohe Frequenz aufwiesen, die durch eine zweite, langsamere überlagert wurde, und andere, die nur eine Frequenz hatten, die in einem völlig sinnlosen Takt aus- und einsetzte.
    Bisher hatten die Tentakel nicht ermitteln können, ob es sich um natürliche oder künstlich erzeugte Emissionen handelte. Die Automaten, gefüttert mit den von Morn her bekannten Algorithmen, waren nicht in der Lage, einen Sinn aus dem chaotischen Durcheinander herauszulesen. Sie schalteten sich ab, nachdem sie sich in die zu dreiundfünfzig Prozent sichere Vermutung geflüchtet hatten, es handele sich um bislang unbekannte natürliche Ausstrahlungen des Planeten. Allerdings unterließen sie jeden Hinweis, aus welchen Möglichkeiten sich die restlichen siebenundvierzig Prozent zusammensetzen könnten. Es war zum Verzweifeln.
    Faunian war froh, als sich Bojan meldete.
    »Die erste Sonde nähert sich dem Planeten. Ich werde sie außerhalb der Gashülle auf eine sehr langsame, aber stabile Umlaufbahn bringen«, rief er. »Soll ich die Übertragung zu dir durchstellen, oder kommst du zu uns?«
    Sieh an, Bojan, er hatte die Sonde gestartet, ohne lange zu fragen. Sicher hatte auch er die lange Warterei ohne konkretes Ergebnis satt. Aber da war noch ein Unterton in seiner Stimme. Faunian lauschte den 
    Worten nach. Hatte er sich in den

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