Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Maar
Vom Netzwerk:
die Nachspeise, und ich habe sie als Vorspeise gegessen.
    »Du willst mich wohl auf den Arm nehmen, wie?«, sagte der Kellner böse und hob drohend die Serviette, die bis jetzt über seinem Arm gehangen hatte.
    Das Sams betrachtete ihn prüfend von oben bis unten. »Nein, dazu bist du mir zu schwer.«
    Herr Taschenbier mischte sich ein. »Du verstehst ihn falsch«, erklärte er. »Er meint es anders, er meint, ob ... ob du ihn vielleicht an der Nase herumführen willst, verstehst du?«
    »An der Nase? Hier im Lokal? Ja, wenn ich das darf«, sagte das Sams erfreut und stand auf.
    »Untersteh dich!«, drohte der Kellner.
    »Wo unten soll ich stehen? Ich steh doch schon unten«, sagte das Sams.
    »Wenn du dich nicht benehmen kannst, hast du hier nichts zu suchen, verstanden? Nichts zu suchen!«, schrie der Kellner.
    »Wieso? Ich kann mir schon was nehmen«, sagte das Sams und nahm ihm seine Serviette ab. »Aber was ich hier suchen soll, weiß ich wirklich nicht. Hast du denn was versteckt?«
    »Mach dich nicht lustig, Bürschchen, mach dich nicht lustig!«, rief der Kellner mit zornrotem Gesicht und hob drohend den Zeigefinger.
    »Keine Angst, ich mach mich nicht lustig. Ich bin schon lustig genug«, beschwichtigte ihn das Sams. »Aber dich könnte man ein bisschen lustig machen, denn du bist überhaupt nicht lustig.«
    Ein Gast am Nebentisch mischte sich ein. »Ober, jetzt werfen Sie die beiden Typen aber endlich mal raus und bringen Sie mir meine Pastete! Ich warte schon zwanzig Minuten!«
    Seine Frau nickte energisch. »Wieso lässt man solche Leute eigentlich hier herein und bietet ihnen auch noch einen Tisch an!«, sagte sie scharf. »Ich möchte sofort den Geschäftsführer sprechen.«
    »Gnädige Frau, Sie brauchen gar nicht nach dem Geschäftsführer zu rufen, ich werde schon allein mit den beiden fertig«, versicherte der Kellner mit einer Verbeugung.
    »Komm schnell, wir gehen lieber freiwillig, bevor man uns hinauswirft«, sagte Herr Taschenbier zum Sams und stand auf, um zu gehen. »Hier mag man uns nicht besonders.«
    Der Kellner eilte hinter den beiden her. »Moment!«, rief er. »So ungeschoren können Sie sich nicht wegschleichen. Was ist mit der Speisekarte? Sie war mindestens dreißig Mark wert.«
    Herr Taschenbier fasste in seine Jackentasche und drückte dem Kellner ein Bündel Zwanzigmarkscheine in die Hand.
    »Hier«, sagte er lässig. »Damit können Sie sich eine neue Karte kaufen. Mit Goldeinband und Silberblättern!«
    Der Kellner bekam runde Augen, als er das viele Geld sah. »Vielleich sollten Sie doch noch Platz nehmen, da vorn wäre noch ein hübscher Ecktisch frei«, sagte er schnell. »Das kleine Missverständnis eben dürfen Sie nicht so tragisch nehmen, es war nicht ernst gemeint. Es war mehr ein kleiner Spaß. Wenn Sie etwas essen wollen, so ...«
    »Nein danke, wir gehen!«, sagte das Sams von oben herab. »Dieses Lokal ist uns zu explosiv!«
    »Exklusiv«, verbesserte Herr Taschenbier und schritt hoch erhobenen Hauptes mit dem Sams hinaus.
    Einige Hundert Meter weiter stand am Straßenrand eine Würstchenbude.
    »Willst du etwa da essen?«, fragte das Sams, als Herr Taschenbier zielstrebig darauf zusteuerte.
    »Lass mich nur machen«, sagte der und blieb vor der Bude stehen.
    »Na, darf ich Ihnen noch ´ne Wurst verkaufen? Schönen guten Abend«, sagte der Würstchenverkäufer und lächelte den beiden zu. »Ich wollte gerade dichtmachen. Nicht mehr viel los heute Abend. Wenn Sie ´ne Wurst wollen, werf ich Ihnen noch eine über den Grill.«

    »Da liegen doch schon welche«, sagte das Sams.
    »Ach, die sind schon ein bisschen trocken und angekohlt. Die kann ich nicht mal mehr meinem Hund anbieten«, sagte der Verkäufer.
    »Die sind genau richtig. Davon nehmen wir zwei«, bestimmte Herr Taschenbier.
    »Wirklich?«, fragte der Mann in der Bude überrascht und schob unschlüssig seine weiße Mütze vor und zurück.
    »Wirklich?«, fragte auch das Sams.
    »Ja, wirklich«, sagte Herr Taschenbier. »Zwei, bitte!«
    »Wenn Sie unbedingt wollen. Ich kann Sie Ihnen ja ein bisschen billiger abgeben«, meinte der Würstchenverkäufer, nahm zwei angekohlte Würstchen mit einer Holzzange vom Grill und legte sie auf zwei Pappteller.
    »So, nun hätte ich gern über die beiden Würstchen eine Portion Ketchup, eine Portion Mayonnaise und eine große Portion Senf.«
    »Ich hab Sie wohl falsch verstanden«, fing der Verkäufer unsicher an. »Meinen Sie Ketchup und Mayonnaise und ...«
    »Ja, Sie

Weitere Kostenlose Bücher