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Am Sonntag stirbt Alison

Am Sonntag stirbt Alison

Titel: Am Sonntag stirbt Alison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Klimm
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ein Klicken in ihrem Kopf zu hören.
    Drei Anrufe, die ihr Ziel nicht erreicht hatten. Einer an die Polizei in München. Einer an die Polizei in Bonn. Und einer an Jack McKinley.
    Der Anrufer war immer derselbe gewesen.
    Julia.
    Lys stand auf und zog ihre Jacke von der Stuhllehne. »Und was, wenn Alisons Mutter wirklich ermordet wurde?«, fragte sie.
    »Von der Mafia?«, fragte Sibel entgeistert.
    »Vielleicht wurde da jemand von den Mexikanern beauftragt, Alison und ihre Mutter aus dem Weg zu räumen.«
    »Hä? Und wer sollte das sein?«
    »Vermutlich jemand, der Geld brauchte.« Lys wandte sich der Wohnzimmertür zu. »Frau McKinley? Danke für den Kaffee, aber wir müssen dringend los.«
    Sebastian machte ein langes Gesicht. »Wohin denn?«
    »Ich will noch mal in dieses Café Sonne«, sagte Lys.
    ***
    Die Sonne war bereits hinter dem Siebengebirge verschwunden. Mit quietschenden Reifen raste der Transporter die schmale Straße hinauf, schlitterte in den Kurven, dass die Insassen durcheinandergeschüttelt wurden. Sebastian jammerte: »Boah, mein Arm, mein Kopf, fahr doch vorsichtiger.« Özil jaulte. Lys steckte sich zwei Tabletten Ibuprofen in den Mund und starrte auf die Lichtstreifen, die die Sonne durch die kahlen Bäume schickte. Es darf nicht zu spät sein, dachte sie. Oh Gott, lass es nicht zu spät sein.
    »Also noch mal.« Sibel schüttelte heftig den Kopf. »Du meinst also wirklich, die Familie Berghäuser steckt hinter allem? Der schnieke Herr Hotelbesitzer hat von der bösen Stiefmutter in Mexiko Kohle dafür bekommen, dass er Alisons Mama Psychopharmaka in den Kaffee rührt? Alison ist untergetaucht, weil er sie auch töten wollte? Und jetzt, wo sie wieder aufgetaucht ist, hat Herr Berghäuser sie sich geschnappt, um die Sache endlich zu Ende zu bringen? Und die liebe Julia hat ihm bei alldem geholfen? Aber was war dann mit seinem Hacker-Sprößling? Hing der am Ende auch mit drin?«
    »Ich glaube das nicht!«, stieß Leo hervor. Er riss das Steuer nach rechts und wieder stöhnte Sebastian auf, als er in den Gurt geschleudert wurde.
    »Leo…«
    »Nicht Alex! Er hätte nie etwas getan, was Alison in Gefahr gebracht hätte. Er wusste doch auch gar nichts von der Geschichte in Mexiko. Alison hat mir nichts davon erzählt, warum hätte sie es ihm sagen sollen?«
    »Vielleicht ist er im Netz auf die Geschichte gestoßen. Konnte er Spanisch?«
    Leo verzog das Gesicht. Der Wagen schlitterte nach links um eine Kurve. Sebastian fluchte. »Er war in der Spanisch-AG, ja«, murmelte Leo. »Und Julia auch.«
    »Na bitte!«
    »Aber Alex hätte doch niemals Alisons Mutter umgebracht, um seiner Familie Geld für ein Hotel zu verschaffen. Never ever! Alex ist total schlecht mit seiner Familie ausgekommen! Besonders mit seinem Vater. Dass der unbedingt als Hotelbesitzer groß rauskommen wollte, fand er absolut lächerlich!«
    »Vielleicht war es nicht Alex’ Idee. Vielleicht wusste er nicht mal davon. Aber Tatsache ist, dass Julia…«
    »Julia! Aber das kann doch alles Zufall sein, Lys!«
    »Drei Anrufe, die ihr Ziel nicht erreicht haben.«
    »Es waren wesentlich mehr als drei!«, tönte Sibel von hinten. »In München hat sie doch angeblich zigmal mit den Bullen telefoniert!«
    »Und warum haben sie McKinley dann eine Lösegeldforderung geschickt, nachdem sie Alison in München entführt hatten?«, schrie Leo. »Warum haben sie Alison nicht einfach umgebracht?«
    »Das weiß ich auch nicht.« Lys hob vage die Schultern. »Vielleicht, um noch mehr Geld aus der Sache rauszuschlagen?«
    »Und warum schießen sie dann auf McKinley?«, fragte Leo. »Hasst Alisons Stiefoma den jetzt plötzlich auch, oder was?«
    Der Wagen schlitterte um die letzte Kurve und sie sahen vor sich das Schild mit der Aufschrift: Café Sonne.
    »Die Antwort liegt da drinnen«, stellte Sibel grinsend fest.
    ***
    Die Cafébesitzerin kam ihnen bereits entgegen, als sie durch die Tür traten. »Wir schließen«, verkündete sie mit einem Gesichtsausdruck, der anzeigte, dass Cafés, die länger als sieben Uhr abends geöffnet hatten, in ihren Augen gleichbedeutend waren mit Bordellen und Nachtclubs.
    »Wir wollen nichts trinken. Wir haben nur eine Frage«, beeilte sich Lys zu sagen.
    »Möchten Sie reservieren?« Die Cafébesitzerin rang sich ein höfliches Lächeln ab.
    »Bloß nicht«, stöhnte Sebastian leise. Er hatte sich gegen den Türrahmen gelehnt; es fiel ihm sichtlich schwer, sich noch auf den Beinen zu halten.
    »Wir waren doch schon mal

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