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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sagte Brad schneidend, »aber ganz
ehrlich – wir legen keinerlei Wert darauf.«
Glinds Augen funkelten plötzlich bösartig. »Nun, das
können Sie halten, wie Sie wollen«, sagte er fast drohend. »Ich
hoffe in Ihrem Interesse, daß Sie recht haben.« Es war ihm
anzuhören, daß er etwas ganz anderes hoffte.
»Mir kommt langsam die Galle hoch«, ärgerte sich Elaine,
während sie die Koffer im Wagen verstauten. »Es klingt fast,
als ob er uns Angst einjagen wollte, damit wir nicht wieder
zurückkommen.«
»Genau das hat er versucht«, bestätigte Brad und drückte die
Kofferraumhaube zu. Irgend etwas knackte laut im Innern, aber
er ignorierte es. »Doch es wird ihm nicht gelingen?« lächelte er
seine Frau an. Er war sich sicher, daß Glind auf diese Weise
bei Elaine genau das Gegenteil erreichen würde.
»Nein, das wird er nicht«, meinte diese trotzig, während sie
in den Wagen stieg. Als Brad sich hinters Steuer setzte, fügte
sie noch hinzu: »Nach all dem wünschte ich mir, wir hätten
Whalen doch überreden können, uns das Haus zu verkaufen!«
»So kenne ich mein Mädchen!« grinste Brad zufrieden und
tätschelte ihren Schenkel. Elaine erstarrte plötzlich und warf
ihm von der Seite einen mißtrauischen Blick zu. »Du hast ihn
doch nicht etwa präpariert, damit ich unbedingt hierbleiben
will?«
»Bestimmt nicht«, erwiderte Brad mit Nachdruck. Doch
dann grinste er sie an. »Aber wenn es mir eingefallen wäre,
hätte ich es bestimmt getan.«
»Bastard!« brach Elaine in lautes Gelächter aus. Als sie sich
wieder beruhigt hatte, kam ihr plötzlich ein Gedanke. »Laß uns
noch bei den Palmers reinschauen, bevor wir die Stadt
verlassen.«
»Genau das hatte ich vor«, erwiderte Brad heiter. Er bog auf
die Harbor Road ein und fuhr über sie zur Hauptstraße. Wenige
Minuten später hielten sie vor der Galerie.
    Sie standen noch davor und versuchten sich auszumalen, wie
alles aussehen würde, wenn es erst mal fertig wäre, als Rebecca
Palmer in der Tür erschien.
    »Ich hatte so gehofft, daß Sie noch vorbeischauen würden«,
begrüßte sie sie glücklich. »Deshalb bin ich auch heute morgen
mit reingekommen. Ein kleines Vögelchen sagte mir, daß ich
Sie vor Ihrer Fahrt nach Seattle noch einmal sehen werde.
Kommen Sie, ich habe Kaffee gemacht.«
    Kaum waren sie eingetreten, als Glen aus dem hinteren
Raum auftauchte.
»Rebeccas kleines Vögelchen hatte also recht, wie ich sehe.
Nun, was halten Sie davon?« Die Randalls ließen sich von
Glen erklären, wie der weitere Ausbau erfolgen sollte. Brad
und Elaine hatten danach wohl immer noch keine genaue
Vorstellung, bewunderten aber das bisher Geleistete.
»Ich kann es Ihnen offensichtlich nicht so richtig vor Augen
führen«, meinte Glen niedergeschlagen.
»Dann zeigen Sie es uns einfach, wenn es fertig ist«, lächelte
Elaine. »Gab es hier nicht irgendwo Kaffee?«
»Auch Bier ist da«, bot Glen an. »Aber kommen Sie doch
nach hinten, ich will Ihnen zeigen, was ich heute morgen
gefunden habe.«
Im Hinterzimmer stand ein Hundebaby jämmerlich winselnd
auf den Hinterbeinen in einem Karton und lugte ängstlich über
den Rand.
»Oh, ist der süß!« jubelte Elaine und drückte das Hündchen
an sich. »Wo haben Sie den denn gefunden?«
»Gar nicht«, sagte Glen, »er hat uns gefunden. Er saß heute
morgen hier vor der Tür.«
»Er kann nicht mehr als acht Wochen alt sein«, wunderte
sich Elaine, »wie kommt ein so kleiner Hund dazu, nachts
allein durch die Gegend zu streunen?«
»Keine Ahnung«, meinte Glen. »Ich habe mich umgehört,
niemand scheint ihn zu vermissen oder zu wissen, woher er
kommt. Bill Pruitt von der Tankstelle meint, daß manchmal
Leute aus Aberdeen oder Hoquiam hier ihre Hunde aussetzen,
weil sie sie nicht einschläfern lassen wollen. Wenn sich im
Laufe des Tages niemand nach ihm erkundigt, gehört er uns.«
Elaine setzte den kleinen Hund vorsichtig in den Karton
zurück. Mit aufgebracht wedelndem Schwänzchen versuchte er
sofort wieder herauszukrabbeln.
»Sie sagten, Snookers Genick war gebrochen, stimmt das?«
fragte plötzlich Rebecca. Elaine blickte sie schuldbewußt an.
»Glen hat es ihnen gesagt?«
Rebecca nickte stumm.
»Dann hat es keinen Sinn mehr zu lügen – oder?« Sie
lächelte traurig. »Als ich ihn fand, hatte ich keine Ahnung, daß
er Ihnen gehört.«
»Was haben Sie mit ihm getan?«
»Ich ließ ihn, wo er war«, antwortete Elaine leise, »ich hätte
nicht gewußt, was ich anderes tun sollte.«
»Jetzt läßt sich auf jeden

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