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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Fall nichts mehr ändern.«
»Als ich ihn fand, war es auch schon zu spät, Rebecca, er
war schon seit Stunden tot, da bin ich sicher.«
»Ich weiß«, erwiderte Rebecca düster. »Wirklich, ein
seltsames Zusammentreffen – zuerst Snooker mit gebrochenem
Genick und dann Mrs. Shelling…« Der Satz blieb unvollendet;
Rebecca riß sich zusammen und versuchte ein Lächeln. »Tut
mir leid, aber das alles hat mich ganz schön mitgenommen. Ich
werde froh sein, wenn Sie zurück sind, Elaine. Ganz plötzlich
fühle ich mich gar nicht mehr wohl bei dem Gedanken, daß wir
hier draußen an der Sod Beach ganz allein sind…«
»Das sollten Sie nicht«, erwiderte Elaine mit erzwungener
Sicherheit. »Hier draußen ist es doch wundervoll, und Sie sind
hier bis jetzt doch recht glücklich gewesen. Es ist absolut
unnötig, daß Sie sich so aufregen.«
»Das sage ich mir auch«, meinte Rebecca, »und wenn da nur
eine Sache gewesen wäre – selbst wenn es sich um Mrs.
Shelling gehandelt hätte –, nun gut. Aber gleich zwei solche
Vorfälle – irgendwie unheimlich.«
»Das könnte auch Merle Glind gesagt haben«, mischte sich
Brad ein.
»Merle?« fragte Glen mit Schärfe, und zog damit Brads
Aufmerksamkeit auf sich. »Was hatte der denn zu sagen?«
»Nichts von Bedeutung«, erwiderte Brad, »irgendeinen
Unfug zu dieser Legende von Whalen über die Indianer – und
daß wir einen großen Fehler machten, an den Strand
hinauszuziehen. Wußten Sie eigentlich, daß Whalen
Indianerblut hat?«
»Das ist mir neu«, sagte Rebecca, »aber von seinem
Aussehen her könnte es stimmen.«
In diesem Augenblick hörte man draußen ein Auto bremsen.
Alle warteten darauf, daß sich gleich die Vordertür öffnen
würde. Als das nicht geschah, stand Rebecca auf und schaute
nach. »Wenn man vom Teufel spricht…«, meinte sie. Glen trat
neben seine Frau.
Draußen stand Harney Whalen, einen Fuß auf der Stoßstange
des Randallschen Wagens, und schrieb offensichtlich einen
Strafzettel aus. »Was, zum Teufel, soll das?« murmelte Glen.
Er wollte hinaus, aber Brad hielt ihn zurück.
»Ich kümmre mich selbst darum, Glen. Er hat seinen Stiefel
auf meiner Stoßstange.« Er ging hinaus auf die Straße.
»Guten Morgen!« grüßte er freundlich. Keinerlei Reaktion
des Polizeichefs.
»Stimmt irgendwas nicht?« fragte Brad. Whalen warf ihm
einen Blick zu, schrieb dann den Strafzettel fertig, riß ihn aus
dem Heft und überreichte ihn Brad.
»Für falsches Parken«, sagte er, während er Brad fixierte.
Dieser grinste verblüfft. »Falsches Parken?« wiederholte er
ungläubig. »Wovon sprechen Sie eigentlich?«
»Der Wagen ist gesetzeswidrig abgestellt«, behauptete
Whalen. Brad blickte sich nach einem Verbotsschild um. Es
gab keines.
»Ich sehe weit und breit kein Schild.«
»Es ist auch nicht verboten, hier zu parken«, erklärte
Whalen, »es ist die Art, wie Sie geparkt haben. Das hintere
Ende des Wagens ragt auf den Bürgersteig.«
Brad umrundete seinen Wagen und sah, daß die im
Straßendreck kaum erkennbare Bürgersteigkante vielleicht fünf
Zentimeter unter dem Volvo lag. Er wußte plötzlich, was hier
gespielt wurde. »Tut mir leid«, sagte er gelassen, »wirklich
unvorsichtig von mir. Wieviel kostet mich das?«
»Zehn Dollar«, erwiderte Whalen und schien darauf zu
warten, daß Brad der Kragen platzte. Doch dieser zog ohne
äußere Erregung seine Brieftasche, nahm eine Zehn-Dollarnote
heraus und überreichte sie dem Polizisten zusammen mit dem
Strafzettel.
»Ich nehme an, ich kann das direkt bei Ihnen bezahlen?«
fragte er höflich.
»Kein Problem«, sagte Whalen und schob Strafzettel und
Geld in die Tasche.
»Ich hätte gern eine Quittung dafür«, sagte Brad ebenso
höflich.
Der Polizist starrte ihn mit unterdrückter Wut an. Dann trat
er an seinen Streifenwagen, setzte sich hinters Steuer und
schrieb eine Quittung aus.
»Seien Sie das nächste Mal vorsichtiger«, meinte er,
während er zu Brad zurückkam, und gab diesem die Quittung.
Dann machte er auf dem Absatz kehrt und wollte gerade
wieder einsteigen, als Brad rief: »Chief Whalen!« Der Polizist
wandte sich um und starrte ihn an.
»Wenn Sie meinen, Sie könnten mich mit einem an den
Haaren herbeigezogenen Strafmandat von hier vertreiben, dann
täuschen Sie sich«, erklärte Brad mit Nachdruck. »Es gehört
viel mehr dazu, mich von Clark’s Harbor fernzuhalten.«
Harney Whalen schien einen Augenblick verblüfft. Doch als
er dann sprach, klang seine Stimme ebenso ruhig wie die
Brads. »Dr.

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