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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Galerie.
»Zuerst dachte ich, er will nur von Whalens Übergriff
ablenken«, erklärte Glen. »Er gab natürlich nicht zu, daß sein
Boß das alles mit Absicht getan hatte. Also meinte ich, er wolle
nur eine Weile rumhängen, bis ich mich beruhigt hätte. Doch
wenn ich ihn nicht gezwungen hätte, würde er immer noch in
der Galerie wüten.« Glen grinste. »Ich hatte den Eindruck, er
empfand meine Arbeit als persönliche Beleidigung, obwohl er
kein Wort darüber verloren hat, sondern nur verbissen vor sich
hinschuftete. Ich glaube, den kriegen wir jetzt öfter zu sehen. O
ja – wir haben jetzt übrigens ein Konto bei Blake’s.«
Als Rebecca nicht reagierte, warf Glen ihr einen besorgten
Blick zu. Gedankenverloren starrte sie vor sich hin, als ob sie
auf irgend etwas lauschen würde. Ihm hatte sie bestimmt nicht
zugehört.
»Rebecca!«
Sie zuckte zusammen und lächelte ihn schuldbewußt an.
»Ich hab’ nicht zugehört«, sagte sie, »tut mir leid.« Dann
murmelte sie: »Es muß der Sturm sein, ich fühle mich wieder
so nervös. Immer wenn wir Sturm haben, geschieht irgend
etwas Schreckliches…«
»Aber das stimmt doch gar nicht – und das weißt du auch«,
widersprach Glen. Heute wollte er sich auf keinen Fall von ihr
seine gute Laune verderben lassen.
»Ja, ja, ich weiß«, versuchte Rebecca ihn zu beruhigen,
»aber da ist noch etwas anderes.«
»Was denn noch?« fragte Glen, und eine Vorahnung sagte
ihm, daß es nichts Gutes sein konnte.
»Es dreht sich um Missy. Sie behauptet, heute nachmittag sei
jemand in dem alten Baron-Haus gewesen… Im RandallsHaus…«
»Woher will sie das wissen?«
»Frag mich nicht«, meinte Rebecca und hob hilflos die
Schultern. »Robby sagt, sie seien überhaupt nicht in die Nähe
des Hauses gekommen, aber Missy läßt sich nicht von ihrer
Behauptung abbringen.«
Glen wurde sehr nachdenklich und rief dann nach den
Kindern. Robby trug Scooter an sich gepreßt. Das Hündchen
winselte und wand sich, bis es auf den Boden gesetzt wurde.
Sofort sprang es Glen auf den Schoß und begann ihm das
Gesicht zu lecken.
»Was soll das heißen, daß jemand im Haus der Randalls
war?« fragte Glen und versuchte der eifrigen kleinen Zunge
des Hündchens auszuweichen.
»Ich hab’ das ja auch nicht behauptet«, kam es selbstgerecht
von Robby. »Missy hat das gesagt, aber woher soll die das
wissen?«
»Ich weiß es aber«, ereiferte sich das kleine Mädchen. Ihr
Gesicht verzog sich, als ob sie gleich los weinen wollte. »Ich
hab’s ja auch bei Snooker gewußt. Ich hab’ gesagt, er kommt
nicht wieder, und er ist nicht wiedergekommen – oder?« Sie
blickte zu Glen auf.
»Ja, da hast du recht«, beruhigte sie ihr Vater. »Ich will ja
auch gar nicht behaupten, daß niemand im Haus der Randalls
war, ich will nur wissen, warum du so sicher bist?«
Missy schien durch dieses Zugeständnis Glens besänftigt.
Angestrengt dachte sie nach. Als sie dann antwortete, wirkte
sie gar nicht mehr so bestimmt. »Ich weiß nicht, warum«,
schmollte sie, »ich weiß es eben.«
»Nichts weißt du«, parierte Robby verächtlich. »Robby, halt
dich zurück«, wies Glen ihn zurecht, »warum soll ihr nicht
irgend etwas aufgefallen sein, das sie inzwischen wieder
vergessen hat.«
»Rauch«, sagte Missy unvermittelt, »ich sah Rauch aus dem
Kamin kommen.«
»Das kannst du doch gar nicht«, kam es hitzig von Robby,
»Rauch hat dieselbe Farbe wie Regenwolken; selbst wenn
welcher dagewesen wäre, hättest du ihn nicht sehen können.«
Missy wollte ihm widersprechen, aber Rebecca brachte sie
jetzt beide zum Schweigen: »Das reicht jetzt! Nehmt Scooter,
und dann marsch zurück ins Bett!«
»Kann er heute nacht bei uns bleiben?« bettelte Robby wie
jeden Abend, seitdem der Welpe ins Haus gekommen war. Bis
jetzt hatte er immer damit Erfolg gehabt. Nicht nur wegen der
Sache mit Snooker, sondern auch weil er so mitleidsheischend
klein und hilflos wirkte. Weder Glen noch Rebecca hätten es
ausgerechnet an einem solchen Abend übers Herz gebracht, ihn
vor die Tür zu setzen.
»Sorgt aber dafür, daß er in seiner Kiste bleibt«, meinte
Rebecca resignierend, »ich will nicht, daß er auch noch die
Bettücher beschmutzt!«
»Er ist fast schon stubenrein«, behauptete Robby eifrig und
hoffte seine Mutter zu überzeugen, daß sein Schützling ein
idealer Bettgefährte sei. Doch unglücklicherweise wählte
Scooter ausgerechnet diesen Augenblick, um sich hinzuhocken
und Wasser zu lassen. Als sich unter seinem Bäuchlein eine
kleine

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