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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Pfütze bildete, konnten Glen und Rebecca nur mit Mühe
ein Grinsen unterdrücken. Robby aber nahm das Hündchen
hoch und schimpfte es energisch aus. Scooter schien das alles
nicht zu kümmern; seine nasse Zunge leckte begeistert Robbys
Gesicht.
»Raus jetzt mit ihm«, rief Rebecca lächelnd, und die Kinder
verschwanden in ihrem Zimmerchen. Als sie gerade dabei war,
Scooters Bescherung verschwinden zu lassen, bemerkte sie,
daß Glen den Regenmantel anzog.
»Wo willst du hin?«
»Ich mache einen kleinen Strandspaziergang und werfe mal
einen Blick ins Haus der Randalls. Sollte wirklich jemand dort
sein, melde ich es Chip Connor.«
»Bei diesem Regen?« protestierte sie! »Liebling, du wirst
naß bis auf die Haut – du hörst doch, daß der Wind fast das
Dach runterreißt!«
»Soll das heißen, daß du nicht mitkommen willst?« fragte
Glen ganz unschuldig. Rebecca blitzte ihn an. Rasch trat er auf
sie zu und küßte sie auf die Nase.
»Das soll heißen, daß ich nicht will, daß du gehst!«
»Ich werde aber gehen, es muß einfach sein«, beharrte Glen.
»Wenn wir mal weg sind, hoffe ich auch, daß die Randalls ein
Auge auf unser Häuschen haben. Deshalb scheint es mir nur
recht und billig, wenn ich jetzt dasselbe tue. Und wenn Missy
denkt, sie hätte jemand gesehen…«
»Sie hat nicht gesagt, daß sie jemand gesehen hätte.«
»Sie sagt, sie hätte Rauch gesehen.«
»Das sagt sie jetzt«, argumentierte Rebecca, »heute
nachmittag war davon keine Rede. Sie wollte uns nur
irgendwie davon überzeugen, daß sie nicht geschwindelt hat.«
»Aber sie könnte durchaus Rauch gesehen haben«, meinte
Glen, »und falls es stimmt, möchte ich wissen, was dort los
ist.«
Rebecca wußte, daß sie keine Chance mehr hatte. »Also
gut«, seufzte sie, »aber sei vorsichtig!«
»Mach dir keine Sorgen«, beruhigte Glen sie. »In einer
halben Stunde bin ich zurück, wenn nicht schon früher.«
Rebecca sah noch durchs Fenster, als er aus der Tür trat,
doch dann hatten die Nacht und der Sturm ihn verschlungen,
und sie blieb allein mit ihren Ängsten.
16
    Max Horton schaute sich noch einmal in der Kabine des
Trawlers um. Er hatte sich eine gute halbe Stunde Zeit
gelassen, um alles für die Nacht in Ordnung zu bringen.
Natürlich hätte er das Ganze auch in zehn Minuten erledigen
können, doch er genoß das Alleinsein mit ›seinem‹ Boot. Aber
jetzt wurde es Zeit, nach dem kleinen Bruder im Gasthaus zu
schauen – und für einen dampfenden Punsch. Ein Lächeln der
Vorfreude erhellte sein Gesicht.
    Plötzlich war da noch ein Geräusch. Trotz des Tosens von
Wind und Wellen meinte er das Geräusch einer sich
schließenden Luke zu hören.
    Ein Gefühl der Bedrohung ließ ihn erstarren. Doch dann
hastete er auf die Treppe nach oben zu.
Er kam zu spät.
Die ›Osprey‹ trieb im offenen Wasser.
Sie hatte sich bereits so weit von den Kaianlagen entfernt,
daß ein Sprung in die aufgewühlten Wasser viel zu riskant war.
Als ein Blitz den Himmel zerriß, sah Max auf dem Kai eine
Gestalt. Sie stand mit zurückgeworfenem Kopf und in die
Seiten gestemmten Fäusten völlig bewegungslos. Dann
erkannte Max, daß sie lachte. Unbändig lachte. Und dieses im
Toben der Elemente untergehende, scheinbar lautlose Lachen
erschreckte Max bis in die tiefste Seele.
Dann erschütterte ein gewaltiger Donnerschlag den
schlingernden Trawler. Max tastete sich ins Ruderhaus und
suchte verzweifelt nach dem Zündschlüssel. Doch als er ihn
endlich mit zitternden Händen ins Zündschloß steckte und auf
den Anlasser der Backbordmaschine drückte, geschah gar
nichts.
Er betätigte den zweiten Anlasser. Wieder nichts.
Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm, daß die einsetzende
Ebbe das Boot bereits weit vom Kai abgetrieben hatte. Sie zog
ihn auf die Hafenausfahrt zu – und auf die wartenden Felsen.
Noch einmal drückte er verzweifelt die beiden Starterknöpfe
und legte dann den Schalter für den Hauptanker um. Als auch
dieser versagte, hastete er aus dem Ruderhaus, so rasch es ging,
zum Heck. Er riß den Ankerkasten auf und warf den Anker
über die Reling. Er sah noch ungefähr drei Meter Leine an sich
vorbeizischen, bevor das ausgefranste Ende im schwarzen
Wasser verschwand…
Wer immer da seine Hand im Spiel hatte – er verstand seinen
Job.
Max öffnete die Luke über dem Maschinenabteil und ließ
sich flink zwischen die beiden mächtigen Chrysler hinab. Auf
den ersten Blick schien alles in Ordnung. Doch als er dann mit
der Taschenlampe die beiden Maschinen

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