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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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nach seinem Arm.
»Wenn Sie sich nicht setzen, werden Sie ohnmächtig werden«,
sagte er und drückte ihn auf einen Stuhl. Er überredete ihn, den
Kopf zwischen die Knie zu stecken. »Wenn es noch nicht
besser wird, legen Sie sich flach auf den Boden. Auch wenn es
Ihnen komisch vorkommt – ist immer noch besser, als sich zu
übergeben. Atmen Sie tief und ruhig durch!«
Brad wandte sich an Whalen. »Was ist hier eigentlich los?«
wollte er wissen.
»Eine Sache, die nur uns beide angeht«, erklärte Whalen.
»Sie haben damit nichts zu tun.«
»Ich bin Arzt, und dieser Bursche ist nicht gerade in bester
Form; ich frage mich, warum.«
»Und ich sage Ihnen, daß dies hier Sie nichts angeht«,
brauste Whalen auf.
»Wen geht was nicht an?« mischte sich Jeff jetzt ein, der
sich offensichtlich wieder gefangen hatte. Er blickte Brad an.
»Wer sind Sie?«
»Brad Randall«, sagte Brad und streckte die Hand aus. »Ich
bin Arzt und komme aus Seattle. Ich nehme an, Sie sind der
Bruder des Verstorbenen?«
Jeff nickte. »Hier wird mir dauernd erzählt, es habe sich um
einen Unfall gehandelt, aber ich glaube das nicht. Und jetzt hat
er eigenmächtig entschieden, daß Max nach Hause geschickt
wird, ohne mir auch nur einen Ton davon zu sagen.«
»Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir Ihren Namen zu
sagen?«
»Jeff. Jeff Horton.«
»Also, Jeff, was genau ist passiert?«
Aber bevor der junge Mann auch nur den Mund aufmachen
konnte, mischte sich Whalen ein.
»Ist das jetzt plötzlich Ihr Büro, Dr. Randall?« fragte er
bitter. »Hört sich ganz so an.«
»Tut mir leid«, entschuldigte sich Brad, »natürlich geht es
mich eigentlich nichts an. Aber Jeff scheint recht durcheinander zu sein, und es gehört nun mal zu meinem Beruf,
solchen Leuten zu helfen.« Als Jeff ihm einen überraschten
Blick zuwarf, erklärte er augenzwinkernd: »Ich bin
Psychiater.«
Plötzlich stand Elaine auf, und Brad wandte sich ihr zu,
genau wie sie es beabsichtigt hatte.
»Ich könnte doch mit Jeff eine Tasse Kaffee trinken gehen,
solange du mit Mr. Whalen hier das Geschäftliche erledigst«,
schlug sie vor.
Brad wußte, daß sie lediglich die Situation entschärfen
wollte. Er warf ihr ein dankbares Lächeln zu. »Wenn es dir
nichts ausmacht«, meinte er und wußte, daß sie wieder einmal
die Zügel übernommen hatte.
»Im Gegenteil«, lächelte sie und wandte sich dann an
Whalen. »Gibt es noch irgend etwas, was ich unbedingt über
das Haus wissen müßte?«
Whalen schüttelte langsam den Kopf, wobei sein Blick fast
verwirrt zwischen den beiden hin- und herwanderte.
»Also, fein«, meinte Elaine. »Wir sehen uns dann später«,
wandte sie sich an Brad und griff nach Jeff Hortons Arm.
Leicht verwundert stand dieser auf und folgte ihr aus dem
Büro. »Haben Sie die Schlüssel bei sich?« hörte sie noch ihren
Mann fragen, während sie auf die Vordertür zugingen. Sie
konnte sich gratulieren
– wahrscheinlich war das falsche
Mitglied der Familie Psychiater…
»Man hat es Ihnen hier nicht gerade leicht gemacht,
stimmt’s?« fragte Elaine über der zweiten Tasse Kaffee.
»Das ist milde ausgedrückt«, meinte Jeff voller Bitterkeit.
»Und das Schlimmste ist, daß ich nicht mehr länger hierbleiben
kann. Bin ich aber erst fort, läßt dieser Polizist das Ganze
einfach fallen. Das hat er jetzt schon fast getan!«
»Vielleicht war es aber wirklich ein Unfall«, wandte Elaine
ein.
»Das könnte ich mir bei jedem andern vorstellen, aber nicht
bei Max! Er gehörte zu den Leuten, die nichts dem Zufall
überlassen. In allem ging er überlegt und methodisch vor. Für
ihn gab es einfach keine Nachlässigkeiten. Genau wie in der
Nacht zuvor, als dieser Sturm uns überraschte. Die meisten
anderen hätten trotzdem versucht, nach Grays Harbor zu
kommen, und wäre es dann schief gegangen, hätte alle Welt
von einem Unfall gesprochen. Für Max aber wäre das nichts
als Dummheit gewesen, für die der Skipper die Verantwortung
zu tragen hat.«
»Womit er recht gehabt hätte«, pflichtete Elaine bei.
»Leider ist es ihm schlecht bekommen«, meinte Jeff. »auf
jeden Fall konnte sich die ›Osprey‹ nicht einfach losreißen.
Jemand muß die Taue gekappt haben. Aber ich kann diesen
Polizisten nicht dazu bringen, irgend etwas zu unternehmen. Es
ist, als ob es ihn überhaupt nichts anginge.«
»Vielleicht kümmert es ihn wirklich nicht«, sagte Elaine
nachdenklich. Aber bevor Jeff sie fragen konnte, was sie damit
meinte, wechselte sie das Thema. »Und was haben Sie nun
vor?«
»Ich gehe

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