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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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sollten uns jetzt für einen Wein entscheiden."
    Das Essen schmeckte hervorragend, und bald fiel auch die Anspannung von den beiden ab, und sie plauderten über alles Mögliche wie zwei alte Freunde. Es wurde noch richtig nett, und als sie das Restaurant verließen, war es bereits kurz vor drei Uhr.
    Draußen stürmte es, und Schneeflocken trieben durch die Luft.
    Am liebsten hätte sich Ruth mit Patrick in ein Pub zurückgezo gen und am Kamin Tee getrunken.
    Doch ihre Erwartungen wurden enttäuscht. Patrick hakte sich zwar bei ihr ein, erklärte dann aber: „Komm, ich fahre dich nach Hause. Um vier Uhr bin ich mit einem Arbeitskollegen unserer Muttergesellschaft hier in London verabredet."
    „Schade", sagte Ruth, „aber du brauchst mich nicht nach Hause zu fahren, ich kann auch ein Taxi nehmen."
    „So viel Zeit bleibt mir schon noch."
    Der Verkehr beanspruchte Patricks ganze Aufmerksamkeit, und unterwegs wechselten sie kaum ein Wort. Als Patrick vor Ruths Haustür den Wagen stoppte, wandte sich Ruth ihm noch einmal zu. „Danke für die Einladung. Ich habe es sehr genossen."
    „Tatsächlich?" Irgendwie wirkte sein Lächeln ironisch. „Na dann, bis bald."
    „Ja, ruf mich doch mal an!"
    Patrick nickte, und Ruth gab ihm zum Abschied die Hand und stieg aus.
    Während sie ihn vom Hof fahren sah, spürte sie unwillkürlich, dass sich eine Leere in ihr ausbreitete.
    Fast eine Woche verging, ohne dass sich Patrick meldete. In der Zwischenzeit war Ruth von ihrem Vater gebeten worden, ihn auf einer Geschäftsreise in die Vereinigten Staaten zu begleiten, aber Ruth hatte noch nicht entschieden, ob sie das wollte. Insgeheim hoffte sie nach wie vor, Patrick würde auftauchen.
    Das tat er dann auch eines Nachmittags, und zwar höchstpersönlich. Ruth hatte natürlich nicht mit ihm gerechnet, und als es klingelte, dachte sie, es sei der Postbote oder irgendein Lieferant. Als sie Patrick an der Tür stehen sah, wurde ihr sofort bewusst, dass sie ihre Gammelklamotten trug: völlig ausgewaschene Jeans und ein verschossenes Sweatshirt. Zu allem Überfluss hatte sie sich mit einem Einmachgummi - ihre Haushälterin war ein wenig altmodisch und bestand darauf, Gemüse selbst einzukochen einen Pferdeschwanz gebunden, weil das offene Haar beim Schreibtischaufräumen nur störte.
    „Hallo", sagte Patrick, und wieder ging Ruth seine tiefe Stimme durch und durch.
    „Darf ich hereinkommen?"
    „Natürlich." Nachdem Ruth die Tür hinter ihm geschlossen hatte, standen sie einen Augenblick verhältnismäßig beengt in dem kleinen Windfang, und Ruth beeilte sich zu sagen: „Willst du nicht mit nach oben kommen?"
    „Gern."
    Während sie ihm voranging, hoffte sie, dass ihre Jeans nicht allzu unmöglich aussahen. Aber irgendwie hing sie an der Hose, auch wenn sie sie schon im Internat getragen hatte. Ihr Vater gab ihr so oft Geld für neue Sachen, dass ihr nur ganz wenige Kleidungsstücke ans Herz wuchsen, und diese Jeans gehörten zweifellos dazu.
    Im Wohnzimmer angekommen, bat Huth Patrick, Platz zu nehmen. Aber er sah sich lieber noch einen Moment im Raum um, bevor er sich Ruth wieder zuwandte und mit Blick auf ihren Aufzug fragte: „Störe ich dich bei irgendetwas?"
    Ruth nahm das Einmachgummi aus dem Haar und schüttelte den Kopf. „Bei nichts, das nicht warten könnte. Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?"
    „Nein, danke, im Augenblick nicht." Patricks Interesse wurde von einem Gemälde gefesselt. „Ist das ein echter Picasso?"
    „Nur die Kopie. Dad hat das Original im Safe."
    „Was für eine Verschwendung!"
    „Die Versicherung würde nicht zahlen, weil Dad sich weigert, unser Haus von einer Wach-und Schließgesellschaft kontrollieren zu lassen." Sie zuckte die Schultern. „Wie geht's dir?"
    „Gut, und dir?"
    „Danke, auch gut." Angestrengt überlegte Ruth, wie sie eine Unterhaltung in Gang bringen konnte, und da fiel ihr nur das Wetter ein. „Ist das heute nicht scheußlich draußen?"
    Patrick sah zu den regennassen Scheiben. „Kann man wohl sagen, obwohl ich es nicht unangenehm finde."
    Ruth nickte nervös lächelnd, und Patrick fragte: „Du möchtest bestimmt wissen, warum ich hier bin?"
    Wieder zuckte sie die Schultern. „Braucht man dafür einen bestimmten Grund?"
    „Natürlich, oder denkst du, ich bin hier nur vorbeigekommen, weil ich heute Nachmittag nichts Besseres vorhatte?"
    Ruth faltete die Hände. „Warum, ich mache das oft - einfach so herumfahren und irgendwann Freunde besuchen."
    „Nun, ich nicht.

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