Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
Vom Netzwerk:
in die Plastiktüte neben dem Mülleimer."
    Er nickte, und gleich darauf hörte Ruth, wie sich Patrick an der Tüte zu schaffen machte, bevor er die Schranktür öffnete und sagte: „Na, hab ich dich!" Dann ging die rückwärtige Küchentür, und fünf Minuten später kam Patrick zurück. „Sie ist weg."
    „Tut mir Leid, dass ich dich damit behelligt habe, aber ..."
    „Das war ga nz gut so. Die Spinne hätte dir gefährlich werden können."
    „Was?" Noch im Nachhinein bekam Ruth ganz weiche Knie. „Hätte ... Hätte sie mich töten können?"
    „Nein, so schlimm wäre es nicht geworden! Aber nach einem Biss, hättest du dich eine Weile ziemlich schlecht gefühlt."
    „Gut, dass du gekommen bist!"
    Gerade dachte Ruth, dass Patrick erstaunlich fürsorglich wirke, als er schroff hinzufügte: „In Zukunft lässt du Manuela die Schränke ausräumen, dann musst du mich nicht mit so etwas nerven!"
    Womit wieder klare Fronten geschaffen waren.
    Der einzige Mensch in Puerto Roca, der Ruth abgesehen von Patrick auch nicht leiden konnte, war Elena Formentes. Ihr Vater arbeitete auf den Bohrtürmen, und sie führte ihm den Haushalt, da ihre Mutter verstorben war.
    Kurz nachdem Patrick vor fünf Jahren seine Arbeit in der Raffinerie aufgenommen hatte, war Elena von einigen betrunkenen Saisonkräften angegriffen worden, und Patrick hatte sie gerettet. Seitdem glaubte sie, sich aus Dankbarkeit bei ihm nützlich ma chen zu müssen, und brachte ihm auch eine gewisse Zuneigung entgegen, die er allerdings als kindliche Spielerei abtat. Der Meinung war zumindest Pauline, die Ruth beim Sonnenbaden im Club davon erzählte.
    Während Ruth sich mit Sunblocker einrieb, meinte sie: „Elena kann mich auf jeden Fall nicht leiden!" Dabei versuchte sie, sich den Anschein zu geben, als wäre ihr nicht nur egal, was das Mädchen für sie empfand, sondern auch, wie Patrick zu der Kleinen stand.
    „Ich würde mir wegen Elena keine Gedanken machen", ant wortete Pauline, die nicht so leicht hinters Licht zu führen war. „Patrick ist bestimmt nicht an ihr interessiert.
    „Wie kommst du darauf?"
    Über den Rand der Sonnenbrille hinweg sah Pauline Ruth an. „Machst du Witze? Du wirst doch wohl bemerkt haben, was für ein Gesicht er schneidet, wenn sich der arme J0hn dir auch nur auf zwei Meter nähert. Die Atmosphäre knistert dann ja geradezu vor Eifersucht."
    „Sei doch nicht albern, Pauline!"
    „Das bin ich nicht. Ich hätte niemals gedacht, dass Patrick so sein könnte."
    Ruth drehte sich auf den Bauch, stützte den Kopf in die Hände und dachte: Wenn das nur der Wahrheit entsprechen würde! Doch was Pauline für Eifersucht hielt, war lediglich Patricks Verärgerung, dass sie, Ruth, sich trotz allem amüsierte. Ihre Freund schaft zu John Howard ersetzte ihr ein bisschen, was Patrick ihr nicht mehr geben wollte. Die beiden arbeiteten in verschiedenen Schichten, und so war John manchmal auch morgens am Pool und leistete ihr und ihren Freundinnen Gesellschaft. Ruth wusste, dass John sie mochte, aber es wäre ihr nie in den Sinn gekommen, Patrick absichtlich eifersüchtig zu machen.
    Doch würde es wohl funktionieren, wenn sie es darauf anlegte? Vielleicht wandte sich Patrick ihr dann wieder zu. Das war ein verlockender Gedanke.
    Zehn Tage später sollte sie Gelegenheit erhalten, ihn in die Tat umzusetzen.
    Morgens stand Ruth absichtlich immer erst auf, wenn Patrick schon aus dem Haus war. Nach dem Duschen kochte sie sich Tee oder Kaffee und vertrieb sich noch eine Weile die Zeit, bevor sie sich endgültig anzog. Wenn dann Manuela kam - üblicherweise gegen neun Uhr -, brach Ruth zum Club auf, um sich mit ihren Freundinnen zu treffen.
    Während der vergangenen Tage hatte sie allerdings Probleme gehabt, aus dem Bett zu kommen, und an diesem speziellen Morgen erwachte sie mit Kopfschmerzen, die sie normalerweise nicht kannte. Noch vor dem Duschen nahm sie zwei Schmerztabletten, und danach wurde ihr allein bei dem Gedanken an Frühstück richtig schlecht. Selbst Tee zu kochen fiel ihr schwer, und sie überlegte, ob sie wohl zu viel Sonne abbekommen hatte.
    Da sie ihre Hausangestellte nicht beunruhigen wollte, schleppte sie sich trotzdem zum Club, auch wenn sie sich erst um zehn Uhr mit Pauline verabredet hatte. Sie nahm auf der schattigen Veranda Platz und sah dem Geschehen am Pool zu. Es vergingen keine zehn Minuten, da ließ sich John Howard neben ihr in einen der Korbstühle fallen.
    „Dass ich dich endlich mal allein antreffe!" Er

Weitere Kostenlose Bücher