Am Strand von Acapulco
dazu, weiterzusprechen.
„Ist doch egal."
Jetzt kniff er die Augen zusammen. „Deiner ausweichenden Antwort nach zu urteilen von John Howard!"
Ruth seufzte. „Und wenn schon?"
Aufgebracht faltete Patrick die Zeitung zusammen. „Warum sollte er meine Frau zu einem Tagesausflug einladen?"
Ruth zuckte die Schultern.
„Wahrscheinlich trifft er sich rege lmäßig mit dir im Club, wie? Hast du ihm etwa schöne Augen gemacht?"
Jetzt hatte Ruth aber genug. „Nein!"
„Dann sag mir, warum er dich allein und nicht zum Beispiel mit Pauline Desney eingeladen hat?" Böse funkelte Patrick sie an.
Auch Ruth war jetzt wütend, und sie platzte heraus: „Vielleicht weil er glaubt, dass du mich vernachlässigst!"
„Ach so!" Patrick war jetzt richtig wütend. „Du hast ihm wohl alles erzählt?"
„Natürlich nicht. Ich spreche mit niemandem hier über unsere Probleme. Das muss schließlich nicht im Lager die Runde ma chen."
„Sehe ich auch so. Aber meine Frage hast du mir trotzdem noch nicht beantwortet: Warum sollte John gerade dich einladen?"
„Weil... er mich mag. Außerdem habe ich mich heute Morgen nicht gut gefühlt, und er hat mir vorgeschlagen, mich mal aus der Dunstglocke hier rauszubringen. Mich mit in die Berge zu nehmen, wo die Luft besser und kühler ist."
Patrick schnitt ein Gesicht. „Natürlich, er denkt ja auch, du wärst schwanger. Armer Trottel! Da muss ich ihm wohl gehörig die Meinung sagen."
„Und wie?" Ruths Lippen bebten.
„Ich werde natürlich sehr behutsam mit ihm umgehen. Wahrscheinlich weiß er nicht einmal, dass du gar nicht von mir ..." Er verstummte. „Du hast dich doch nicht von ihm schwängern lassen?"
Bestürzt sah Ruth ihn an. „Du lässt aber auch keine Gelegenheit aus, mich zu demütigen, was?"
„Ich dachte, du hättest dich inzwischen daran gewöhnt." Patrick nahm die Kanne und die Kekse, die Ruth bereitgestellt hatte. „Setzt du dich zu mir ins Wohnzimmer?"
„Ich würde jetzt nichts herunterbekommen. Du ... Du machst mich echt krank."
Patrick zuckte die Schultern. „Ich brauche jedenfalls was in den Magen. Ach übrigens, ich finde, du solltest Johns Einladung nicht annehmen. Sag ihm ... Sag ihm doch, dass ich selbst vorha be, dir die Mond-Wasserfälle zu zeigen." Fragend sah er sie an. „Da wollte er doch mit dir hin, oder?"
Ruth nickte. „Und wenn ich ihn nicht enttäuschen möchte?
Patrick setzte sich an den Tisch. „Willst du etwa, dass John und ich Ärger miteinander bekommen?" Sie schüttelte den Kopf. „So, und jetzt legst du dich am besten einen Augenblick hin. Du siehst furchtbar aus."
Wortlos verließ Ruth den Wohnraum, aber bis zum Schlafzimmer kam sie nicht mehr, da ihr inzwischen so schlecht war, dass sie sich ins Badezimmer flüchten musste, um sich zu übergeben. Dass Patrick ihr gefolgt war, merkte sie erst, als er sanft ihre Schultern umfasste.
„Komm, spül dir den Mund aus!" Danach hob er sie hoch, um sie ins Schlafzimmer zu tragen.
Als Ruth seine Körperwärme spürte, hätte sie am liebsten den Kopf an seiner breiten Brust geborgen. Aber dazu sollte es nicht kommen. Patrick legte seine Frau rasch aufs Bett und stellte spöttisch fest: „Ich hätte nie gedacht, dass ich dich so krank mache. Aber ich will einfach nicht, dass du dich mit John in den Bergen herumtreibst. Doch sobald ich mir einen Tag Urlaub nehmen kann, gehen wir beide dorthin." Dann verließ er das Zimmer, und Ruth versuchte, die Vorstellung zu unterdrücken, die sich ihrer inzwischen bemächtigt hatte.
Sollte sie tatsächlich schwanger sein, obwohl sie bisher nur zwei Mal mit Patrick geschlafen hatte?
11. KAPITEL
Eine Woche später wusste Ruth Bescheid. Der Schwangerschaftstest war positiv ausgefallen, und sie dachte: Welch Ironie des Schicksals, dass jetzt eingetreten ist, womit ich Patrick anfänglich belogen habe! Aber da er womöglich tatsächlich davon aus ging, das Kind könnte von John sein, sagte sie ihm erst einmal nichts davon.
Etwa drei Wochen später tauchte Patrick eines Morgens unverhofft am Pool auf, wo sich Ruth gerade mit John und Pauline unterhielt. „Na, ihr habt's hier aber hübsch gemütlich!" Natürlich war die Bemerkung ironisch gemeint, und Pauline warf Ruth einen Blick zu, der so viel hieß wie: ,Habe ich's dir nicht gleich gesagt?' Laut stellte sie dann fest: „Dass du uns mal morgens Gesellschaft leistest, Patrick! Ist die Raffinerie in die Luft geflogen? Wir haben den Knall gar nicht gehört."
Patrick ging neben ihr in die Hocke
Weitere Kostenlose Bücher