Am Strand von Acapulco
den Tag so schön wie möglich zu machen. Mit dem Ausritt wollte er ihr eine zusätzliche Freude bereiten, und sie beabsichtigte nicht, ihm den Spaß zu verderben.
Entschlossen verließ sie den Jeep und nahm ihren Sombrero vom Rücksitz. „Welches Pferd ist für mich?"
„Das braune."
Sie saßen auf und folgten einem Gebirgspfad, der sich einen Abhang entlangschlängelte, zu dessen Füßen ein Fluss plätscherte, der, wie Patrick erklärte, vom Wasserfall gespeist wurde. Kurz vor ein Uhr mittags hörten sie es von weitem tosen, und bald darauf gelangten sie durch einen lichten Wald auf ein Hochplateau, von dem man einen fantastischen Blick auf die Fälle hatte. Dahinter hoben sich die grauen Felszacken der Anden gegen den tiefblauen Himmel ab.
Eine Weile genossen Patrick und Ruth den atemberaubenden Anblick, bis Patrick seine Frau an ein etwas lärmgeschützteres Plätzchen führte, von dem man die Mond-Wasserfälle zwar nach wie vor sehen, sich aber auch normal unterhalten konnte. Erleichtert saß Ruth ab und ließ sich ins Gras sinken, während Patrick den Picknickkorb auspackte.
„Was darf's denn sein?" fragte er schließlich.
Aber bei der Vorstellung, etwas zu sich zu nehmen, wurde Ruth ganz anders.
„Ein Hühnchenschlegel oder lieber ein Sandwich?"
„Nichts, danke", sagte sie und rollte sich auf den Bauch.
Patrick stand auf, und kurz darauf spürte Ruth, wie er sich neben ihr niederließ. Doch die vergangenen Wochen hatten sie gelehrt, nicht darauf zu reagieren.
„Tut mir Leid, dass ich mich vorhin so unmöglich benommen habe."
Erstaunt wandte Ruth sich ihm zu. „Ich schätze ... die anderen haben es bald wieder vergessen."
„Und du?" Begehrlich ließ er den Blick über sie gleiten.
„Warum fragst du? Würde dir das etwas ausmachen?"
Patrick pflückte einen Grashalm und begann, einzelne Fasern davon abzuziehen. „Ja", sagte er dann, „das würde es."
Ruth zuckte die Schultern und wandte sich wieder den Wasserfällen zu. Als Patrick daraufhin ihren bloßen Arm streichelte, hatte sie das Gefühl, in ihr würde ein Feuerwerk entfacht. In Erwartung dessen, was gleich kommen mochte, vergaß sie sogar ihre kleinen Wehwehchen. Als Patrick ihr eine Hand unters Oberteil schob und sie streichelte, drehte sich Ruth auf den Rücken. Von Begierde erfüllt, legte sie ihm die Arme um den Nacken, und Patrick ließ tastend die Hand über ihren flachen Bauch gleiten und umfasste schließlich zärtlich eine ihrer Brüste. Als er deren Knospe liebkoste, konnte Ruth es kaum noch erwarten, mit ihm eins zu werden. Viel zu lange hatte sie darauf verzichten müssen.
Sie sah ihm tief in die Augen, und es war eindeutig, dass auch er jetzt sofort mit ihr schlafen wollte. Da sie auf dem Weg hierher keinem Menschen begegnet waren, würden nur die Bergspitzen der Anden Zeugen ihrer neu entfachten Liebe werden. Unwillkürlich öffnete Ruth die Lippen. „Küss mich!"
Jetzt beugte sich Patrick zu ihr hinunter und flüsterte; „Ich habe mich nicht nur heute Morgen unmöglich benommen." Mit den Lippen strich er ihr über den Mund. „Ich könnte verstehen, wenn du dich mir verweigerst."
Aber Ruth zog ihn an sich und raunte ihm ins Ohr: „O Patrick, das würde ich nie tun!"
Er erwiderte ihre Umarmung und rollte sich dann auf den Rücken, so dass Ruth auf ihm zu liegen kam. „Ich brauche dich", flüsterte er und fuhr ihr durchs Haar. „Aber wenn ich dich mit John Howard sehe, könnte ich ausflippen."
In diesem Augenblick durchzuckte Ruth ein stechender Schmerz. Schweißperlen traten ihr auf die Stirn, und Patrick merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Vorsichtig bettete er Ruth aufs kühle Gras und strich ihr einige feuchte Strähnen aus dem blassen Gesicht. „Ruth!" rief er dann besorgt. „Was ist denn los? Du hast doch keine Angst vor mir?"
Hilflos schüttelte Ruth den Kopf. „Ich ... Ah! Es tut so weh!" Wieder spürte sie ein schmerzliches Ziehen. Verzweifelt presste sie die Hände auf den Bauch.
„Du meine Güte, Rut h, was ist denn mit dir?" rief Patrick, auf dessen Gesicht sich äußerste Besorgnis abzeichnete.
„Ich ... Ich ... O Patrick ... halt mich fest!"
„Ich hole Hilfe!" sagte er.
Aber Ruth klammerte sich verzweifelt an ihn. „Bitte lass mich nicht allein!"
Und dann wurde ihr schwarz vor Augen.
Während der strapaziösen Rückreise nach Puerto Roca kam Ruth mehrmals kurzzeitig zu sich. Das erste Mal saß sie auf einem Pferd mit Patrick, der sie im Arm hielt, während er das andere Tier
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