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Am Tor zu Atlantis

Am Tor zu Atlantis

Titel: Am Tor zu Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vereinigen.
    Ich versuchte, eine Mütze voll Schlaf zu nehmen.
    Ich erwachte wieder, als es die Maschine leicht schüttelte. Ich rieb mir die Augen und schaute durch das Fenster in die Tiefe.
    Da gab es immer noch die Wüste. Aber ich sah auch den grünen Fleck darin, der gar nicht mal so klein war. Unter uns musste die Oase Kargha liegen.
    Purdy Prentiss lächelte etwas gequält, als sie in die Tiefe wies. »Eine Landebahn sehe ich nicht. Ich glaube, dass wir mitten in der Wüste landen müssen.«
    »Und uns dann durch die Dünen pflügen, wie?«
    Sie lachte. »So schlimm wird es wohl nicht sein.«
    Auch Suko hatte ein Nickerchen gehalten und war wieder erwacht. Er grinste Purdy und mir nur zu, reckte sich so gut wie möglich in der Enge, und wir warteten auf die Landung, denn die Maschine verlor immer mehr an Höhe. Der Boden kam näher.
    Jetzt stellten wir fest, dass er nicht so flach war, wie er von oben her gewirkt hatte. Unter uns breitete sich eine Hügellandschaft aus, deren Wellen erst in der Nähe der Oase ausliefen.
    Wir sahen auch etwas anderes. Einen großen Tempel mit einigen Nebengebäuden. Der Ort lag nicht weit von der Oase entfernt, zumindest aus der Höhe nicht, und Purdy Prentiss sagte sofort: »Das ist unser Ziel.«
    Arbeitende Menschen entdeckten wir nicht in der Nähe, aber das würde sich noch herausstellen, wenn wir unten waren.
    Der Pilot setzte zur Landung an. Wir waren schon recht weit unten, und erste Staubwolken wurden aufgewirbelt. Endlich erkannte ich doch die Umrisse einer Landebahn.
    Die Räder bekamen Kontakt, eine gut funktionierende Hydraulik fing die Stöße ab. Der Flieger schwankte zwar etwas, lief aber ruhig aus. Der Pilot hatte seine Pflicht getan.
    Purdy Prentiss klatschte Suko und mich ab. »Okay, Freunde«, sagte sie, »jetzt geht es zur Sache...«
    Niemand widersprach.
    ***
    Hohe exotische Bäume. Kleine Bäche durchzogen die Oase wie nasse Adern. Es gab zahlreiche Hütten, und auch in dem Café mit der offenen Front nach draußen und dem Blick auf grüne Palmen konnten wir die Kühle genießen.
    Wir waren bereits erwartet worden. Ein Mitglied des Ausgrabungsteams erklärte uns, dass wir auf einen Dr. Phil Beckham warten sollten, der uns abholen würde. Beckham war Leiter des Teams. Er würde mit uns auch zum Tempel fahren.
    Die Oase war alles andere als verlassen. Menschen bewegten sich hier. Es gab einen kleinen Basar. Wir sahen viele verschleierte Frauen, und Purdy Prentiss fühlte sich leicht unwohl, weil sie als Einzige europäisch gekleidet war. Sie würde nur später eine Kappe zum Schutz gegen die Sonne aufsetzen.
    Wir tranken Tee, an dessen Aroma man sich erst gewöhnen musste, dann schmeckte er. Wind spielte mit den Blättern der Palmen. An den Dattelbäumen wuchsen die Früchte in Massen. Sogar Orangen und Zitronen gab es hier. Das Wasser hatte wirklich für eine tolle Vegetation gesorgt.
    Leider saßen wir nicht auf bequemen Sitzkissen, sondern auf Stapelstühlen aus Kunststoff. Die hätten ebenso gut auch in einem Londoner Biergarten stehen können.
    Beachtet wurden wir kaum. Man schien hier in der Oase an Fremde gewöhnt zu sein.
    Die Staatsanwältin schaute öfter auf die Uhr als gewöhnlich.
    »Bist du nervös?«, fragte ich.
    »Nein, nicht direkt. Und ich denke, dass dieser Dr. Beckham bald hier auftauchen könnte.«
    »Hier laufen die Uhren anders.«
    »Meinst du?«
    »Das erleben wir ja.«
    Der Besitzer des Cafés trug einen dunkelroten Kaftan mit weißen Streifen. Auf seinem Kopf war ein flacher Turban kunstvoll zusammengeknotet. Er fragte nach, ob er uns noch Tee bringen sollte.
    »Haben Sie auch Mineralwasser?«, fragte Suko.
    »Nur welches aus unserer Quelle. Es ist klar und rein wie die Seele eines Neugeborenen.«
    »Dann bringen Sie uns das, bitte.«
    »Sehr wohl.«
    Das Wasser wurde in einem Tonkrug serviert. Es war kalt und schmeckte wirklich gut aus den Trinkbechern, die ebenfalls aus Ton bestanden. Mehr als eine halbe Stunde warteten wir bereits auf Dr. Beckham. Es wurde Zeit, dass er kam, sonst turnten wir noch in der Dunkelheit in diesem Tempel herum.
    »Ob Beckham uns sagen wird, wo wir das Tor finden?«, fragte Suko. »Oder ob er blockt?«
    »Du kannst ihn gleich selbst fragen«, meinte Purdy Prentiss und deutete nach vorn.
    Auf einem schmalen Weg zwischen den Palmen bewegte sich ein Mann, der helle Kleidung trug. Auf seinem Kopf saß kein Tropenhelm, sondern eine Kappe. Hemd und Hose besaßen zahlreiche Seitentaschen, und seine Schuhe

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