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Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)

Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)

Titel: Am Ziel aller Wünsche? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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hatte sie mit dem Flughafen telefoniert. In der Überzeugung, dass er viel zu eitel war, um Hausarrest über sie zu verhängen, hatte sie sich einen Wagen bestellt. Sie hatte sich nicht getäuscht. Es hatte keine Probleme gegeben, eine Limousine zu ordern, die sie zum Flughafen bringen sollte.
    Hakim hatte gedacht, sie würde auf ihn warten und dass sie die Diskussion über ihre Ehe fortsetzen würden. Aber da war nichts mehr zu diskutieren.
    Sie trat hinaus auf den Balkon, der einen schönen Blick über die Hauptstadt von Jawhar bot. Auf den Straßen herrschte Gedränge und ein ohrenbetäubender Lärm aus Hupen, Geschrei und Glockengeklirr. Die Sonne schien heiß auf sie herab und wärmte ihren Körper, aber ihr Herz blieb kalt.
    Endlich kam ein Diener, um die Ankunft des Wagens zu melden.
    Die Fahrt zum Flughafen verlief ereignislos. Als Mitglied der königlichen Familie hatte man Catherine sofort einen Platz in der ersten Klasse reserviert. Die Kabinentüren wurden geschlossen, und der Pilot kündigte die Startvorbereitungen an. Sie holperten über die Rollbahn und hielten wieder an, offenbar um die Starterlaubnis abzuwarten.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, und die übrigen Passagiere wurden bereits unruhig. Allmählich wurde auch Catherine nervös. Als die Tür erneut geöffnet wurde, beobachtete sie resigniert, wie die Gestalt ihres Mannes auftauchte. Der Zorn in seinen dunklen Augen ließ ihr den Atem stocken.
    Hakim machte sich nicht die Mühe, den Gang entlangzulaufen. Stattdessen erteilte er der Flugbegleiterin ein paar scharfe Befehle. Die Frau holte eiligst Catherines Handgepäck aus dem Stauraum über den Sitzen.
    Catherine rührte sich nicht von der Stelle. Sie würde die Maschine nicht verlassen. "Ich fliege nach Hause."
    Hakim sprach erneut auf die Stewardess ein, diesmal in einem etwas sanfteren Ton.
    Die Angestellte näherte sich Catherine. "Seine Hoheit hat entschieden, dass wir erst starten dürfen, wenn Sie ausgestiegen sind, Madam."
    Das mürrische Raunen im Hintergrund bewies, dass sie verloren hatte. Sie konnte nicht alle aufhalten. Hakim hatte zweifellos genug Macht, um den Abflug endlos hinauszuzögern, und würde auch nicht davor zurückschrecken, es zu tun.
    Sie löste den Sicherheitsgurt und stand auf. Hakim drehte sich um und ging hinaus. Sie folgte ihm die Gangway entlang. Als sie den Boden erreichte, geleitete sie einer der schwarz gekleideten Bodyguards zu einer bereitstehenden Limousine.
    Catherine kletterte auf den Rücksitz und würdigte ihren Mann keines Blickes. Sie war wütend und verängstigt zugleich. Tränen traten ihr in die Augen, aber sie kämpfte tapfer dagegen an. Sie hatte in den letzten beiden Tagen mehr geweint als in den vergangenen zehn Jahren.
    Während der kurzen Fahrt herrschte eisiges Schweigen. Als sie anhielten, öffnete ein anderer schwarz gekleideter Mann die Tür. Hakim stieg zuerst aus und streckte die Hand aus, um Catherine zu helfen. Sie ignorierte seine Geste.
    "Du kannst laufen, oder ich kann dich tragen, aber du wirst mitkommen."
    "Scher dich zum Teufel." Sie fluchte sonst nie, aber auf gar keinen Fall wollte sie ihm demütig folgen.
    Hakim beugte sich vor. Seine Absichten waren unmissverständlich.
    Sie stieß die andere Tür auf und sprang hinaus – um von zwei Händen gepackt zu werden. "Lass mich los!" Sie wehrte sich und trat nach den Beinen ihres Widersachers. Vergeblich.
    Mühelos wurde sie hochgehoben. "Sei ruhig, Catherine."
    "Lass mich sofort los!"
    "Das kann ich nicht."
    Sie trat nach hinten und traf sein Schienbein.
    Er stieß einen unterdrückten Laut aus, ohne sie jedoch freizugeben. "Bitte, aziz, mach es nicht noch schwieriger, als es ohnehin schon ist."
    "Du entführst mich, und ich werde es dir nicht leicht machen!"
    "Du kannst nicht ohne mich nach Seattle zurückkehren."
    "Wart's ab."
    "Dann könnte ich genauso gut zusehen, wie du stirbst."
    Mit diesen sonderbaren Worten hob er sie auf die Arme, so dass sie sich nicht mehr bewegen konnte, und trug sie zum Helikopter. Er setzte sie hinein und folgte so rasch, dass sie nicht mehr fliehen konnte.
    Innerhalb weniger Sekunden waren sie in der Luft. Der Lärm in der Kabine machte eine Unterhaltung unmöglich. Auch ohne das dröhnende Rotorengeräusch wäre es schier aussichtslos gewesen, diesen Verrückten zur Vernunft zu bringen.
    Es war unglaublich. Ihr Scheich, den sie für viel zu zivilisiert gehalten hatte, entführte sie in der Tradition arabischer Märchen. Nur dass dies kein

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