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Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition)

Titel: Am zwölften Tag: Denglers siebter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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sie im Sitzen. Wie immer in den letzten Nächten dringt ein schmaler Lichtstreifen durch das Fenster in ihr Gefängnis. Cem schnarcht leicht. Laura hat ihren Kopf gegen Simon gelehnt. Jakob ist wach.
    Er steht vorsichtig auf und betrachtet den Wasserkanister. Er kann nichts Besonderes daran finden. An jeder Tankstelle kann man für ein paar Euro einen solchen Kanister kaufen. Er zieht seinen Anorak aus, den Pullover und das Hemd. Er knäult das Hemd zusammen und reibt damit langsam den Kanister ab. Gründlich. Die Vorderseite, die Rückseite, die Seitenteile, den Griff und den Ausguss.
    »Jakob, was machst du da?«, flüstert Laura.
    Er hat sie nicht gehört. Leise ist sie neben ihn getreten und geht neben ihm in die Hocke.
    »Ich habe mir gedacht, wenn die Rocker so viel Wert auf unsere Fingerabdrücke legen, dann ist es für uns gut, wenn wir sie abwischen.«
    Laura nickt. Sie zieht ihr Hemd aus der Hose und hilft ihm.
    »Irgendwas führen die im Schild, Laura. Ich weiß nicht, was. Aber ich kann nicht glauben, dass wir aus Versehen in einen Drogendeal oder so was hineingeraten sind. Die wussten doch, dass wir kommen. Die haben auf uns gewartet. Die Typen haben einen Plan.«
    Sie nickt. »Fingerabdrücke findet die Polizei. Das würde bedeuten, dass die etwas vorhaben – etwas Kriminelles, meine ich. Und am Tatort findet man den Kanister mit unseren Fingerabdrücken.«
    »Genau das glaube ich auch. Etwas in dieser Art. Dann würde es auch egal sein, dass sie uns hier tagelang eingesperrt haben.«
    »Aber …«
    »Es gib einige ›Aber‹ – zum Beispiel, warum sie sonst überall ihre Fingerabdrücke lassen. In diese Richtung müssen wir denken. Die planen etwas, und uns wollen sie’s in die Schuhe schieben.«
    »Aber was?«
    »Keine Ahnung, es könnte …«
    In diesem Augenblick hören sie draußen Grölen und lautes, betrunkenes Lachen. Sie drücken sich schnell an die Wand, gehen in die Hocke, stellen sich schlafend.
    Die Tür fliegt auf.
    Sechs Rocker stehen in der Öffnung. Besoffen.
    »Laura, Schatz, jetzt bist du dran«, schreit einer.
    »Rodeo, Rodeo!«, ein anderer.
    »Schnappt sie euch«, sagt Dschingis Khan. »Bringt sie her.«
    Drei rennen auf Laura zu, die im gleichen Moment aufspringt, ebenso wie Jakob und Cem. Jakob wirft sich dem Ersten entgegen und kassiert einen Tritt in die Rippen, der ihn zur Seite wirft. Cem ist klüger und wirft sich dem nächsten vor die Füße, rollt zweimal um die eigene Achse, der Rocker fällt über ihn, stürzt, rappelt sich fluchend wieder auf, tritt nach Cem, verfehlt ihn aber.
    Simon stellt sich schützend vor Laura, doch einer der Rocker packt ihn an den Haaren, zieht ihn einfach weg und schlägt ihm in den Magen. Simon geht zu Boden, hält sich den schmerzenden Bauch und würgt. Laura rennt in die hintere Ecke, zwei Rocker hinterher. Einer greift in ihr Haar und reißt sie zu Boden. Der erste nimmt ihre Füße, der andere schnappt ihre Arme. Zu zweit schleppen sie die strampelnde Laura zur Tür. Jakob hat sich aufgerappelt und greift nach den Handgelenken des Rockers, der ihre Arme festhält. Das Walross sieht das und schlägt ihm mit der Faust ins Gesicht. Jakob wird nach hinten geschleudert, stolpert und fällt.
    Zwei Rocker legen Laura auf den Boden. Immer noch hält der eine ihre Arme, der andere ihre Beine fest. Das Walross und ein dritter Rocker beobachten Jakob, Cem und Simon. Dschingis Khan steht an der Tür, ein dritter Rocker beugt sich lachend über das zappelnde Mädchen und öffnet Gürtel und Hosenknöpfe.
    Laura schreit. Die Männer lachen.
    Jakob und Cem reagieren auf Lauras Schrei gleichzeitig. Sie stürzen sich auf das Walross, das ihnen am nächsten steht.
    Sie haben keine Chance.
    Arme packen sie, Schläge treffen sie am Kopf und in den Bauch, dann stehen sie aufrecht, von je einem Rocker festgehalten. Keiner kann sich rühren.
    »Ihr beiden Arschlöcher wollt zugucken«, sagt Dschingis. »Gut, da könnt ihr noch was lernen.«
    Simon stöhnt und will sich aufrappeln. Ein Tritt in die Rippen legt ihn wieder flach.
    Lauras Hose hängt nun knapp oberhalb ihrer Knie. Ein Rocker hält ihre Arme. Der zweite hält ihr rechtes Bein. Sie lachen. Der dritte öffnet den Klettverschluss des linken Schuhes, zieht ihn aus und zieht das linke Hosenbein über die Ferse. Dschingis beugt sich über sie mit einem Messer in der Hand und schneidet ihr den Slip vom Leib.
    Jakob schüttelt sich, versucht sich aus dem Griff seines Bewachers zu befreien. »Schweine«,

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