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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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rief sie im Bezirkskrankenhaus an, erfuhr aber nur, dass die Ärzte keine Besucher zu Vasquez ließen. Anschließend versuchte sie es bei Justine, um herauszufinden, warum Vasquez Cardoni verfolgt hatte, anstatt die Ärztin zu beschützen. Doch es meldete sich nur der Anrufbeantworter, und sie hinterließ eine Nachricht mit der Bitte um Rückruf. Kurz vor Mittag rief Tony an und sagte ihr, sie solle um neun zu ihm kommen. Als sie vor seinem Haus anhielt, hatte sie einen Bärenhunger. Der Duft von geschmorten Tomaten, Kräutern und Gewürzen überwältigte sie, kaum dass sie die Haustür geöffnet hatte. Tony trug Jeans und ein T-Shirt, das mit Tomatensoße bekleckert war.
    »Lass mich ans Essen, ich bin am Verhungern!«, sagte Amanda und legte ihm den Arm um die Taille.
    »Du wirst noch ein bisschen Reife und Selbstbeherrschung demonstrieren müssen. Ich bin auch eben erst nach Hause gekommen.«
    »Hast du irgend'ne Baumrinde, in die ich meine Zähne schlagen kann?«
    »Nein«, erwiderte Tony lachend, »aber auf der Anrichte findest du einen Laib Olivenbrot und eine große Flasche Chianti. Wenn du Weißen willst, im Kühlschrank liegt eine Flasche Orvieto. Und jetzt gib mir dein Gepäck!«
    Tony nahm Amanda den Koffer ab und trug ihn nach oben. Sie zog ihren Mantel aus und schlenderte durchs Wohnzimmer in die Küche. Auf dem Herd simmerte in einem gusseisernen Topf Tomatensugo, auf der Platte daneben stand ein größerer Topf mit kochendem Wasser. Im Kamin knisterte ein Feuer. Amanda goss sich ein Glas Chianti ein, schnitt sich eine Scheibe Brot ab und ging zur Couch. Sie dachte daran, wie sie sich bei ihrem ersten Rendezvous vor vier Jahren nach dem Abendessen an Tony hin gekuschelt hatte. Es war ein wunderschöner Abend gewesen, ein Abend, an den sie sich oft und gerne erinnerte.
    »Von was träumst du denn?«, fragte Tony, als er wieder nach unten kam.
    »Wie schön es ist, bei dir zu sein.«
    Tony lächelte herzlich. »Mir gefällt es auch.«
    Neben dem Herd bimmelte ein Küchenwecker. Tony stöhnte. »Die Pflicht ruft.«
    Zehn Minuten später waren die Nudeln fertig. Nach dem Essen trug Amanda das Geschirr in die Küche. Dann setzten sie sich vor den Kamin.
    »Erzähl mir von Justine Castle!«, sagte Amanda unvermittelt.
    Tony sah sie überrascht an. »Was willst du denn wissen?«
    »Wie ist sie?«
    »Ich weiß es eigentlich gar nicht so genau. Ich sehe sie im Krankenhaus, aber wir sind nicht mehr intim, wenn du dir darüber den Kopf zerbrichst.«
    »Ich bin nicht eifersüchtig. Ich möchte mir einfach ein Bild von ihr machen.«
    »Hast du das nicht schon getan, als du sie verteidigt hast?«
    »Sie ist die meiste Zeit sehr selbstbeherrscht. Und sie lügt oder hält zumindest Informationen zurück. Wie war sie denn, als ihr noch eine engere Beziehung hattet?«
    »Du willst wissen, wie sie war, als wir ein Liebespaar waren?« Es klang, als wäre Tony die Situation unangenehm. Amanda nickte und errötete dabei leicht, weil ihr diese Neugier peinlich war und sie nicht wollte, dass er sie für eifersüchtig hielt.
    »Ich war mit Justine nur ein paar Mal zusammen. Der Sex war okay, aber manchmal war ich nicht sicher, ob sie überhaupt wusste, dass ich da war. Und das Reden mit ihr war schwierig, wenn es nicht um die Arbeit ging. Sie ist eine hervorragende Chirurgin, aber neben der Medizin scheint sie keine Interessen zu haben. Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen soll.«
    »Glaubst du, dass Justine zu einem Mord fähig ist?«
    Tony dachte über die Frage nach.
    »Ich schätze, unter bestimmten Umständen ist das jeder«, antwortete er schließlich.
    »Ich rede von etwas anderem. Ich rede von... Cardoni hat immer behauptet, dass Justine ihm etwas anhängen wollte, dass Justine die Menschen in der Berghütte umgebracht hat.«
    Tony schüttelte den Kopf. »Als Serienmörderin kann ich sie mir nicht vorstellen.«
    Amanda hätte Tony gern erzählt, wie die beiden Ehemänner Justines umgekommen waren, aber die Verantwortung ihrer Mandantin gegenüber verschloss ihr die Lippen.
    »Wie kommst du darauf, dass Cardoni nicht für diese Morde verantwortlich sein könnte?«
    »Ich kann dir nicht viel sagen. Vieles von dem, was ich weiß, ist vertraulich.«
    »Hast du dir schon überlegt, wie du deinen Verdacht beweisen könntest?«
    »Vasquez hat eine Liste von Morden mit ähnlichen Vorgehensweisen zusammengestellt. Ich könnte nachprüfen, ob Justine an diesen Orten war, als die Morde begangen wurden.«
    »Ich bin zwar kein

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