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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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wir die Nichtzulassung der in Portland gesammelten Indizien auf Grund der Doktrin der Unverwertbarkeit gesetzwidrig erlangter Beweise, wie ich sie in meinem zur Unterstützung dieses Antrags eingereichten Rechtsgutachten dargelegt habe.«
    »Nun gut. Mr. Scofield, was ist Ihr Standpunkt?“
    »Euer Ehren, Detective Robert Vasquez, ein Beamter der Polizei von Portland, erhielt einen anonymen Tipp, dem zufolge der Angeklagte in seinem Anwesen hier in Milton County zwei Kilo Kokain verwahre. Er wird Ihnen sagen, dass er sich diesen Tipp anderweitig bestätigen ließ, dann aber schnell handeln musste, weil er erfuhr, dass der Verkauf des Kokains unmittelbar bevorstand. Er fuhr also hierher und durchsuchte das Haus ohne richterliche Anordnung, weil seines Wissens nach Gefahr im Verzug war. Wie sich zeigte, hatte er den Verkauf dennoch verpasst.«
    Der Bezirksstaatsanwalt schaute zu Cardoni.
    »Wie das Gericht weiß, braucht sich ein Polizeibeamter keinen Durchsuchungsbefehl zu beschaffen, wenn die Beschaffung dieses Befehls aus zeitlichen Gründen zum Verlust oder zur Zerstörung ebenjenes Beweismaterials führt, das er sicherstellen will. Und wenn die Durchsuchung hier in Milton County rechtmäßig war, spricht natürlich auch nichts dagegen, die in diesem Anwesen sichergestellten Indizien als Grundlage für den Durchsuchungsbefehl für das Wohnhaus des Angeklagten in Portland zu benutzen.«
    »Wer ist Ihr erster Zeuge, Mr. Scofield?«, fragte Richter Brody.
    »Der Staat ruft Sherri Watson in den Zeugenstand.«
    Watson war die Telefonistin im Sitten- und Drogendezernat, die den anonymen Anrufer zu Vasquez durchgestellt hatte. Nachdem sie ausgesagt hatte, dass dieser Anruf tatsächlich im Revier eingegangen war, rief Scofield Bobby Vasquez in den Zeugenstand.
    Der Detective trug ein marineblaues Sportsakko und eine braune Hose. Amanda hatte den Eindruck, dass er beim Ablegen des Eids nervös wirkte. Er trank einen Schluck Wasser, während er auf die erste Frage des Bezirksstaatsanwalts wartete.
    »Bitte erläutern Sie dem Gericht die Umstände, die Sie dazu brachten, die Berghütte in Milton County ohne richterliche Anordnung zu durchsuchen«, sagte Scofield, nachdem Vasquez seinen Rang und seine Funktion bei der Polizei genannt hatte.
    »Ich saß an meinem Tisch im Sitten- und Drogendezernat und schrieb eben einen Bericht, als die Telefonistin einen Anrufer zu mir durchstellte, der ein Verbrechen melden wollte. Ich war der einzige Verfügbare, es war also Zufall, dass ich den Anruf entgegennahm.«
    »Was hat der Anrufer gesagt?«
    »Der Informant sagte, dass Dr. Cardoni vorhabe, zwei Kilo Kokain zu verkaufen.«
    »Sagte der Anrufer auch, wo der Angeklagte das Kokain aufbewahrte?«
    »Ja, Sir. In einer Berghütte in Milton County.«
    »Haben Sie sich einen Durchsuchungsbefehl für die Hütte verschafft?«
    »Nein, Sir. Der Anrufer oder die Anruferin nannte seinen beziehungsweise ihren Namen nicht. Der Tipp war anonym. Ich wusste, dass ich eine anderweitige Bestätigung brauchte, bevor ich zu einem Richter gehen konnte.«
    »Haben Sie versucht, diese anderweitige Bestätigung zu bekommen?«, fragte Scofield.
    »Ja, Sir. Ich stellte einen amtsbekannten Drogendealer zur Rede, der die Person kannte, die Dr. Cardoni das Kokain verkauft hatte, und er bestätigte, dass Cardoni die zwei Kilo verkaufen wolle.«
    »Wusste Ihr Informant, wer die zwei Kilo von dem Angeklagten kaufen wollte?«
    »Nein. Nur, dass Dr. Cardoni verkaufen wolle und sich die zwei Kilo in der Hütte des Arztes befänden.«
    »Dann bestätigte er also die Behauptung des anonymen Anrufers, dass die Drogen sich in Milton County befänden?«
    »Ja, Sir.«
    »Da Sie nun also Ihre Bestätigung hatten, warum besorgten Sie sich keinen Durchsuchungsbefehl?«
    »Dazu war keine Zeit. Ich sprach mit meinem Informanten am Nachmittag. Er sagte, dass der Verkauf noch an diesem Tag über die Bühne gehen solle. Die Fahrt von Portland zur Berghütte des Angeklagten dauert ungefähr eineinhalb Stunden. Ich befürchtete, die Übergabe zu verpassen, wenn ich wartete, bis ein Richter einen Durchsuchungsbefehl ausgestellt hatte.«
    »Erzählen Sie dem Richter, was geschah, als Sie die Berghütte erreichten!«
    »Ich verschaffte mir Zugang zum Haus. Drinnen fiel mir dann ein Vorhängeschloss an einer der Türen im Untergeschoss auf. Dies weckte meinen Argwohn und ich schloss daraus, dass der Angeklagte diese Tür wahrscheinlich versperrt hatte, um seine gesetzwidrige Ware zu

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