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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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sagte, ich würde im Krankenhaus auf den Verletzten warten. Dort haben wir nämlich unsere Ausrüstung und das entsprechende Personal. Dieser Delaney oder Delay sagte, er könne es am Telefon nicht genauer erklären, aber es gehe um Leben und Tod und ich würde es verstehen, wenn ich erst mal hier sei. Er sagte, der Mann sei in einem prekären Zustand. Dann legte er auf.«
    »Wo sind die Leute? Wo ist Dr. Rossiter?“
    Justine schüttelte den Kopf. Sie wirkte aufgelöst und verwirrt.
    »Ich weiß es nicht.« Sie kniff die Augen zusammen und atmete tief durch.
    »Sind Sie okay, Dr. Castle?«, fragte Paggett.
    Justine nickte langsam, aber sie sah absolut nicht okay aus.
    »Ist außer dem Toten sonst noch jemand im Haus?«, fragte Bradbury.
    »Ich ... ich weiß es nicht. Ich habe niemanden gesehen. Als ich ihn sah ...« Justine schluckte schwer. »Ich bin in Panik geraten. Und davongelaufen.«
    »Bleib bei Dr. Castle!«, sagte Bradbury. Dann ging er mit gezogener Waffe auf das Haus zu.
    Paggett schlug die hintere Tür des Streifenwagens zu. Innen gab es keine Türgriffe. Justine war also praktisch eine Gefangene, aber sie protestierte nicht, und es schien ihr ganz recht zu sein, einfach die Augen schließen und den Kopf gegen die Rückenlehne stützen zu können.
    Es regnete heftiger. Paggett setzte seine Kappe auf, um sich vor den dicken Tropfen zu schützen. Er sah auf die Uhr und fragte sich, was Bradbury so lange machte. Als Oren wieder aus dem Haus kam, war er blass und sein Blick glasig.
    »Das musst du dir anschauen, Brady. Es ist grausig.«
    Paggett und sein Partner waren vertraut mit dem Anblick von Unfallopfern, misshandelten Kindern und anderen verstümmelten und entwürdigten Opfern. Es brauchte schon einiges, um Oren in einen solchen Zustand zu versetzen. Er ging wieder zum Farmhaus, und Bradbury folgte ihm. Das Erste, was ihm als merkwürdig auffiel, war die Sauberkeit. Unkraut wucherte im Hof, und von außen wirkte das Haus baufällig, aber jeder Zentimeter des Eingangsbereichs und des vorderen Zimmers sah aus wie mit dem Staubsauger gereinigt. Es gab keine Möbel im Eingangsbereich, und im Wohnzimmer standen nur ein billiger Couchtisch und ein Stuhl mit gerader Lehne.
    »Die Treppe zum Keller ist in der Küche«, sagte Bradbury. »Das Küchenlicht war an, als ich ins Haus kam.«
    »Das war wahrscheinlich das Licht, das wir beim Herfahren bemerkt haben.«
    Die Küche war so sauber wie die anderen Zimmer. Ein Kartentisch und zwei Stühle mit gerader Lehne standen auf gelbem Linoleumboden. Paggett öffnete einen der Schränke und sah ein paar Teller und Tassen. Eine halb volle Kaffeekanne und ein Kaffeebecher standen auf dem Abtropfblech neben dem Spülbecken. Als Paggett zur Spüle ging, sah er, dass im Becher noch etwas Kaffee war.
    »Die Leiche ist dort unten«, sagte Bradbury und deutete zur offenen Kellertür. Sein Stimme zitterte.
    »Wie sieht sie aus?«
    »Schlimm, Brady. Du wirst schon sehen.«
    Als Brady die Holztreppe hinunterstieg, die in den Keller führte, bemerkte er jenen stickigen Geruch, der die Luft erfüllt, wenn der Tod zu Besuch war. Eine nackte Vierzig-Watt-Birne warf trübe Schatten auf Boden und Wände aus blankem Beton. Neben dem Heizkessel bemerkte Paggett eine Matratze. Und auf der Matratze lag eine Gestalt. Das Licht war zu schwach, um Details erkennen zu können, aber er sah immerhin, das die Leiche nackt und an Hand-und Fußgelenken mit Schellen gefesselt war, die mit dicken Ketten an der Wand befestigt waren.
    Langsam näherte sich Paggett der Leiche. Wenige Schritte vor ihr konnte er sie zum ersten Mal richtig erkennen und er wäre fast ohnmächtig geworden. Der Deputy blinzelte, weil er seinen Augen nicht recht traute. Die Matratze war mit Blut durchtränkt, und die Leiche war so blutverschmiert, dass die Hautfarbe kaum festzustellen war. Ein Ohr und mehrere Finger fehlten. Paggett drehte sich der Magen um. Er wandte sich ab, schloss die Augen und atmete tief durch. Der Gestank überwältigte ihn fast, aber er bemühte sich, sein Abendessen unten zu behalten.
    »Alles okay?«, fragte Bradbury besorgt.
    »Ja, ja.« Paggett stand vornübergebeugt, die Hände auf die Knie gestützt, da. »Lass mir nur einen Augenblick Zeit!«
    Als Paggett sich wieder beruhigt hatte, richtete er sich auf und sah sich die Leiche genauer an.
    »Mein Gott«, flüsterte er betroffen. Er hatte in seiner Laufbahn schon viele schlimme Dinge gesehen, aber so etwas noch nicht.
    Der Deputy wandte sich von

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