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Amarilis (German Edition)

Amarilis (German Edition)

Titel: Amarilis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Kempas
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Blockhaus und hastete daraufhin lautlos
über die kleine Rasenfläche, die sich vor der Hütte ausbreitete. Dann presste
er seinen Körper dicht an das harte Holz der Außenwand.
       Im Inneren des Häuschens konnte er gedämpfte Stimmen
vernehmen. Wie ihm schien, war eine die von Kortgens. Er versuchte zu
verstehen, worüber dieser sprach, aber dessen Worte drangen nicht bis zu ihm
vor.
       In diesem Augenblick vermeinte Sokuk, ein kurzes Geräusch
hinter sich zu hören. Es klang wie das Knacken eines Astes, der unter dem Fuß eines
Herannahenden brach oder von einem Baum abgestriffen wurde. Sogleich erstarrte
er und verblieb reglos in der Bewegung.
       Als er dann die nicht translatierten Töne von Santoganern
hörte, die sich ohne die Aufnahmemuschel des Übersetzers unterhielten, versteckte
er sich blitzschnell hinter der nächsten Ecke der Hütte.
       Wenige Sekunden danach sah er, wie sich das Strauchwerk
jenseits des Rasens herunterbog, und ein Exterraner scharf zum Blockhaus
herüberspähte. Dann deutete er hinter sich, und Sokuk erkannte, wie sich zwei
weitere erhoben und begannen, mit dem Anführer zur Eingangstür zu gehen. Dabei
schienen sie nicht einmal besonders vorsichtig zu sein, denn achtlos schritten
sie über die ungeschützte Rasenfläche.
       Sokuk fiel auf, das jeder von ihnen im Gürtel seines ledernen
Gewandes ein Messer verborgen hielt, das sie kurz vor der Tür der Hütte zogen.
Dort verharrten sie abrupt, denn im Inneren selber hatte Kortgens nun auch die
ungebetenen Gäste bemerkt und mit einem lauten »Hallo, wer ist da?« nachgefragt.
       Doch sobald er diese Worte gerufen hatte, sprang der eine der
Santoganer gegen das Holz der Tür, dass diese mit einem berstenden Krachen
zersplitterte. Durch das kleine Fenster, das sich an der Rückfront des Hauses
befand, sah Sokuk, wie Kortgens nach einer Pistole griff, die auf dem zwei
Meter von ihm entfernten Tisch lag, während sich sein Gesprächspartner in eine
gegenüberliegende Ecke des Raumes flüchtete.
       Die Ereignisse überstürzten sich. Bevor Kortgens einen
Schritt auf die Eindringlinge machen konnte, war schon ein zweiter bei ihm und
hieb ihm mit einem breitschneidigen Stilett die zur Pistole greifende Hand vom
Arm. Die von ihren Nervensträngen durchtrennten Finger verharrten einen Moment,
bevor sie sich in einem letzten Zucken wieder öffneten und mit dem Handrücken
auf dem Tisch zu liegen kamen. Mit metallischem Geräusch rollte die Pistole aus
ihr heraus.
       In diesem Augenblick zerschlug Sokuk von außen das dünne Glas
der Fensterscheibe und zielte mit einer langläufigen Laserpistole auf den Angreifer.
Bevor dieser sich Kortgens weiter nähern konnte, durchtrennte ihm der fräsende Strahl
der Kanüle den Kopf von zweien seiner Hälse. Bewegungsgelähmt kippte der Körper
zu Boden.
       Der vor Schmerz brüllende Physiker wäre fast über den Leib
des vor ihm liegenden Santoganers gestürzt, als er sich dem dritten Herannahenden
entgegenwarf. Wie rasend stach er mit einem Brotmesser, das er mit der noch
heilen Linken ergriffen hatte, um sich, ohne ihm jedoch nennenswerten Schaden
zufügen zu können.
       Währenddessen zielte der andere ruhig mit einer Thermowaffe
auf ihn, deren heißer Strahl die inneren Organe seines Bauches in Asche legte.
Ein tellergroßes Loch klaffte nun inmitten Kortgens Körper und hinterließ einen
brandigen, schwarzen Rand. Sokuk sah, wie sich der Kopf des Physikers vornüber
beugte, bevor er mitsamt dem toten Leib nach unten sackte.
       Dahinter konnte er nun den Santoganer wahrnehmen, dessen
Waffe noch auf die vormalige Höhe der Einschussstelle gerichtet war. Schnell
blitzte erneut das Mündungsfeuer seines Revolvers auf, und der Exterraner fiel
mit durchtrennter Brust über sein eigenes Opfer.
       Diese wenigen Augenblicke vergingen jedoch derart schnell, dass
sich erst jetzt der zuerst hereinstürzende Santoganer aufgerappelt und im bestehenden
Chaos des kleinen Innenraums orientiert hatte.
       Als er gerade auf den Professor, der noch wie festgefroren in
seiner Ecke hockte, zugehen wollte, gewahrte er den Laserblitz von Sokuks Dauerfeuer.
Mit einer ruckartigen Handbewegung schnellte seine eigene Waffe herüber und schoss
eine heiße Zikade brennenden Gases ab.
       Nur mit einer Reflexbewegung konnte Sokuk seinen Kopf vor dem
Thermostrahl retten. Dabei erlitt er jedoch an der Schulter eine schwärende
Wunde, die ihm brennende Schmerzen bereitete. Nur mühsam konnte er

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