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Amarilis (German Edition)

Amarilis (German Edition)

Titel: Amarilis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Kempas
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Angaben der
Höhenzüge und Gesteinsschichten gab.
       Dann schaute er wieder auf. »Die zweite Möglichkeit ist die,
John, dass wir mittels eines kleinen, aber legalen Tricks die mit
Durchschnittswerten arbeitenden Gesetzesvorlagen umgehen. Es wird
wahrscheinlich nicht viel bringen, aber vielleicht kommt uns ja doch noch ein
winziger Zufall zur Hilfe.«
       Einwenig nervös knipste er am Schreiber herum, doch alsbald
wandte er seine Konzentration erneut der möglichen Lösung des Problems zu.
»Wissen Sie, die amtlichen Vorschriften besagen unter anderem, dass ein Naturschutzgebiet
unabhängig von seinem Eigentümer immer unter Kontrolle des Staates gestellt
ist. Der zum Beispiel die Befugnis hat, aus übergeordnetem Interesse in das
Biotop einzugreifen. Wie einen Amphibienteich anzulegen.
       John hatte sofort begriffen. »Das heißt, man könnte sich
Zutritt zu dem Gebiet verschaffen, indem man etwas von behördlicher Seite anordnet.«
Zustimmend nickte er vor sich hin. »Wie aber an einen solchen Auftrag
rankommen?«
       »Wir werden uns gleich auf den Weg zum Bürgermeister machen«,
antwortete ihm Erskin. Der kann uns sicher die Möglichkeit verschaffen, uns
aufgrund von Staatsinteressen zum dortigen Gelände Zutritt zu verschaffen.«
       Mit dem Privatgleiter von Erskin waren sie in fünf Minuten im
Rathaus. Der Professor hatte vorher angerufen und sich von Posikol einen Termin
geben lassen. Er war immer noch zu angesehen, als dass ihm eine solche Bitte
hätte abgeschlagen werden können.
       Die Empfangssekretärin begleitete sie ins Besuchszimmer des Stadtoberhauptes.
Erwartungsvoll blickte ihnen dieser, in der Tür stehend, entgegen und breitete
die Arme aus, als der Professor ihn erreicht hatte. Die Wissenschaft war in
diesen Tagen einflussreich genug, als dass er es sich hätte leisten können,
sich ihr stets zu verschließen.
       Nachdem er ihnen Platz und etwas zu trinken angeboten hatte,
ließ er sich das Anliegen seiner Besucher näher erläutern. Zunächst hörte
erstaunt zu. Immer klarer erkannte er die durchtriebenen Ideen seines
Raumfahrtsenators. Obwohl er ihn deshalb sogar heimlich bewunderte, musste er
sich doch gleichzeitig darüber ärgern, nicht selbst darauf gekommen zu sein.
Mit wachsender Wut durchblickte er nun vollkommen dessen Plan und wurde sich bewusst,
welcher Gewinn ihm durch seine Ausbootung entgangen war.
       Er schalt sich einen Narren, überschlug schnell den Verlust
dessen, was er hätte haben können und beendete doch sogleich die Berechnung,
als ihm die Ziffern zu astronomisch anstiegen. Er fühlte, wie ihn der Zorn nur umso
mehr zu überschwemmen drohte.
       Als die beiden geendet hatten, wusste er aber, dass er seine
Rachepläne gegenüber dem Senator mit der Angelegenheit seiner Besucher direkt
verweben konnte, mehr noch, dass sie ihm erst durch diese Zusammenführung des
Schicksals in ihrer vollsten Vollkommenheit gelingen würden.
       Den beiden Gästen erklärte er jedoch nicht die näheren
Umstände seiner spontanen Hilfsbereitschaft, da sie zu einem politischen
Intrigenspiel gehörten, welches fernab der Wissenschaft angesiedelt lag. Er erwähnte
nicht die Umtriebe, die er mithilfe des Frachtschiffboykotts in die Wege leiten
wollte. Und schon gar nicht fabulierte er über die eigenen Ränkespiele, zumal
gerade diese ihn aufgrund seiner geringeren geistigen Vorstellungskräfte oft
ins Hintertreffen geraten ließen.
       Nachdem der Professor ihm erklärt hatte, auf welche Art sie
das Gelände aus der Luft inspizieren wollten, und wie dieses Gerät, das sie von
den Santoganern bekamen, die unterirdischen Schächten orten konnte, zeichnete
er eine Skizze mit den Ausmaßen des zu erstellenden Naturteiches. Der
Bürgermeister hatte jedoch genug verstanden, wie er glaubte. Jedenfalls so viel,
um nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, das Gelände einer behördlichen
Nutzung zu verantworten.
       Er wusste nämlich, dass es immer noch schwierig war, einen
solchen Schritt in einem derart kurzen Zeitraum zu ermöglichen. Ihm war aber
eine Idee gekommen.
       Dieser Einfall bedeutete für ihn eine erstaunliche Leistung,
war aber angesichts des Hintergrundes, dass er nicht nur aus Rache, sondern
auch aus eigenem finanziellem Interesse handelte, verständlich. Seitdem er sich
entschlossen hatte, sich an die Unternehmungen des Konzernbosses zu hängen,
musste er auch auf ihrer Ebene zu denken beginnen. So war ihm klar geworden, dass
es für den

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