Amas Mdina
Noch immer schwirrten die unbeschreiblichsten Farbspektren, durch ihre Köpfe. Das war eine mentale Impression, die sie gemeinsam intensiv erlebten. Ließen diese Farbexplosionen nach, befiel sie eine bleierne Müdigkeit. Die Körper schrien, nach Ruhe und Erholung.
»Wie wäre das erst, mit Zwanzig gewesen?«
»Ich glaube da hätten wir es, nicht so erleben können. Für Erotik in dieser Form braucht man eine gewisse Reife, sonst verliert man den Verstand.«
»Den verliere ich auch so fast.«
»Kompliment oder Vorwurf?«
»Nimm, was dir gefällt.«
Frisch geduscht und tropfnass schmiegte sie sich an ihn. »Woran denkst du?«
»An dich, an uns, an nichts. Ich genieße.«
»Das ist gut, dann bist du glücklich.«
»Fühlst du anders?«
»Ich kann dieses Gefühl von Glück, noch nicht völlig fassen. Ich fühle mich immer wie in einem Traum, aus dem ich irgendwann hochschrecke und wieder in meiner alten Welt, gefangen bin. Das dauert noch. Ich lebe nur für jeden Moment mit dir, mit uns. Halt mich, einfach fest.«
War er wach oder träumte er? Wieder strömten massive Bilder, auf ihn ein. Diese Attacken begannen, ihn zu nerven. Er wollte schlafen. Es waren wieder diese weich gezeichneten, aber sehr klaren Bilder. Ivo musste sich, erst orientieren. Da war auch wieder, dieser Schrei. Er hatte sich also nicht geirrt nur dass, schon der erste Schrei aus der Vision gekommen war. Neben ihm wälzte sich Tamara, unruhig herum. Sie murmelte Unverständliches.
Ein dunkles Gewölbe nur erhellt, durch große Kerzenständer. Personen in schwarzen Kutten, mit Kapuzen. Eine Person war völlig, in purpurrot gekleidet. Er konnte nichts verstehen, zählte aber instinktiv die Versammelten. Es waren dreizehn, plus die Person in Purpur. Sollte das der »Kreis« sein? Aber der Großkanzler hatte, von dreizehn gesprochen. Ivo glaubte an den Wänden Templersymbole und das Großsiegel zu erkennen. Plötzlich blickte er direkt, auf den Tisch. Dort lagen Fotos. Es handelte sich um drei Männer und eine Frau. Eine der Personen, er war sich sicher dass es sich um Frauen handelte, hob die Bilder hoch. Eine Abstimmung, über die Personen, folgte. Zur letzten Person, einer Frau, entbrannte eine Debatte. Nun trat die purpur Gekleidete vor, zog aus den Falten des Gewandes einen Dolch und nagelte das Bild auf dem Tisch fest. Schlagartig trat Ruhe ein. Wiederum änderte sich die Perspektive und er hatte jetzt freien Blick auf die Wände, die er bisher nicht einsehen konnte. Ihm fiel sofort auf, dass das Gewölbe rund war. Die Kirchen der Templer, waren auch rund. Doch das was er nun sah, zog ihn mehr in seinen Bann. Dort hingen weiße Tücher, auf denen Namen standen. Viele Namen. Sie waren mit roter Farbe, wenn es Farbe war, geschrieben. Hinter allen, war ein schwarzes Kreuz. Das letzte Tuch in der bizarren Sammlung, trug einige Namen ohne Kreuz. Der Wahnsinn ging, also weiter. Bevor das Bild erneut verblasste sah er, dass alle einen Ring trugen der als Gravur die römische XIII hatte. Diese Vision war anders, als sonst. Sie hatte ihn, sehr viel Kraft gekostet. Er fühlte sich, erschöpft. Nur konnte er nicht sagen ob es direkt mit der Vision, oder dem Verlauf des Abends, zu tun hatte. Noch einmal schaute er, zu Tamara hinüber. Sie lag wieder ganz ruhig und atmete gleichmäßig.
Der Wecker klingelte eine Stunde früher. Mit Gewalt löste er sich, aus dem wohligem Schlafzustand. Heute war Tamara, vor ihm im Bad. Sie duschte bereits. Als er zu ihr unter die Dusche kam, begann sie ihn einzuseifen. Es war erotisierend, so verwöhnt zu werden. Die Personalprobleme, duldeten aber keinen Aufschub.
Kapitel 29
Obwohl sie noch vor Beginn der Arbeitszeit im Büro ankamen, waren alle schon da. Ivo deutete dies als Zeichen, dass ein wirkliches Interesse bestand, die Krise zu überwinden. Auch Mrs. Gornaro hatte bereits, vor dem Tor gewartet. Ohne Zeit zu verlieren, erläuterte er seine Vorstellungen. Die Frauen hatten, das Wochenende genutzt und eigene Ideen entwickelt. Die ehemalige Mitarbeiterin wieder zu integrieren, traf bei allen Anwesenden auf Zustimmung. Wie ernst sie es meinten, würden die nächsten Wochen zeigen.
Gemeinsam packten sie alle Unterlagen zusammen, die für die Auktionen in Italien nötig waren. Frauen haben etwas mehr Garderobe mitzunehmen so dass er sich, allein auf den Weg zur leidigen Einsturzstelle machte. Die Fahrzeuge passten genau in die Halle und konnten ihre Last, an Ort und Stelle, abladen. Igor überwachte penibel
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