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Amas Mdina

Titel: Amas Mdina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingo Kochta
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Proportionen abgestimmt. Sie konnte es sich, auch leisten. Als sie zurück kam, zog sie ihre Jacke aus und legte sie über die Stuhllehne. Was er schon vermutet hatte, bestätigte sich. Das T - Shirt, ein wirklich schickes Teil, saß ebenso knalleng, wie die Jeans.
    »Als ich mit den Übersetzungen begann, hatte Ihr Vater wenig Erfahrung mit alten Texten und auch, keine Zeit dafür. Es gab da noch eine Nonne, die viel besser war als ich. Er wollte sie aber nicht, in Gewissenskonflikte bringen. Manche Texte waren recht deftig und einige Inhalte standen zur offiziellen Kircheninterpretation im Widerspruch. Besonders Texte über den Templerorden, alte Mixturen und eindeutig ketzerisch ausgerichtete Schriften bekam ich. Es wurde die letzten Jahre weniger, doch es war immer Arbeit für mich da. Ihr Vater muss auch zufrieden gewesen sein. Er hat sich nicht gescheut, schlechte Übersetzer zu feuern.«
    »Hier ist meine Karte. Sollte etwas sein, rufen Sie diese Handynummer an. Sie können auch etwas, auf dem Festnetz hinterlassen. Ich rufe dann, zurück. Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann verabschiedete sie sich. Ivo lief, durch die belebte Innenstadt. Ihn störten auf einmal, die vielen Menschen. Es war nicht die mediterrane Gelassenheit, die er so schätzen gelernt hatte. Es war hektisch, er wurde angerempelt und gestoßen. Angela war spät dran. Sie kam, um eine Ecke gehetzt und schaute sich suchend um. Sie umarmte ihn und gab ihm einen flüchtigen Kuss.
    »Komm wir fahren raus, in den Zettkinpark. Hier werde ich noch verrückter, als ich schon bin. Wir haben, eine Stunde.«
    Nach einer kurzen Fahrt waren sie in einem schönen Park und gingen unter den alten, hohen Laubbäumen spazieren. Sie redete sich, ihre Sorgen von der Seele. Ivo spürte wieder die Schmetterlinge, die schon auf Malta flatterten, doch nicht so wild wie damals. Sicher lag es, an dem Ambiente. Sie hatte kein schickes Sommerkleid an, es wehte keine leichte Brise von See und sie hatten nicht alle Zeit der Welt. Er ließ sie reden und hing eigenen Gedanken nach. Wem sollte sie sonst, ihr Herz ausschütten. Die Zeit verging viel zu schnell und sie mussten zurück. Nach einem langen Abschied war er wieder allein, in der fast fremden Stadt.
    Die Spedition hatte alles verladen und Ivo hatte sofort die vereinbarte Fracht bezahlt. Jetzt stand er im Garten und machte seine Pflanzen für die große Reise fertig. Das Gartentor klappte aber Ivo verhielt sich, erst einmal ruhig. Er hatte keine Lust Leuten zuzuhören, die er nicht einmal kannte. Es war Gabi, mit ihrer Tochter. Im ersten Moment dachte er es sei ein neuer Trick von ihr, ihn doch wieder herumzukriegen. Doch als er das Gesicht und die traurigen Augen der kleinen Maria sah wusste er, dass es ihr Wunsch gewesen war sich von ihm zu verabschieden.
    »Hallo Ivo. Maria möchte ……«
    »Kann ich ein bisschen bei dir bleiben? Bitte, Onkel Ivo.«
    »Komm setzt dich her und erzähl mir, was die letzte Zeit so passiert ist.« Sie setzten sich, auf die alte Bank.
    Maria erzählte ununterbrochen, doch sie machte keinen glücklichen Eindruck dabei.
    »Kannst du mich nicht einfach mitnehmen? Ich mach mich ganz klein und dann sieht mich keiner.«
    Ihre runden Kulleraugen waren voller Hoffnung, dass Ivo ja sagen würde. Er versuchte ihr zu erklären, warum und wieso es nicht ging, doch sie schüttelte immer nur den Kopf. Er ging ins Haus und holte ihr Lieblingsbuch. Das Märchen vom buckeligen Pferdchen hatte er ihr, schon oft vorgelesen. Immer wollte sie, die Geschichte wieder hören. Sie legte sich auf die Bank, den Kopf auf ein Kissen das an seinen Beinen lehnte und er begann zu lesen. Lautlos kullerten Tränen über ihre Wangen und es dauerte nicht lange, da war die kleine Prinzessin eingeschlafen. Bald darauf kam Gabi, um sie abzuholen. Wieder sagte sie, kaum ein Wort. Sicher war ihr die Dummheit ihrer Aktionen, nun doch bewusst geworden. Es gab beim Abschied, noch ein paar Tränen, bei Maria. Als Ivo ihr aber das Märchenbuch schenkte, war alles schnell vergessen. Ganz stolz hatte sie das Buch in beide Hände genommen und trug es, wie einen Schatz, davon. Um die Kleine, tat es ihm sehr leid. Sie hatten sich, vom ersten Moment an, verstanden. Er hatte noch viel zu erledigen. Nie hätte er es für möglich gehalten wie schnell man in der Lage ist, sich von scheinbar wichtigen lieben Sachen zu trennen, wenn man sich erst einmal darüber klar ist dass man sie nicht braucht. Morgen wollte eine

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