Amas Mdina
Entsorgungsfirma, noch einige Sachen abholen.
Traumlos hatte er die Nacht tief und erholsam geschlafen. Alles was er zur Abholung bereit gestellt hatte, war auch weg. Er wartete nun auf einen seiner Kollegen, der ihn zum Flieger bringen wollte. Während der Fahrt erfuhr Ivo neues, aus dem Firmenalltag, seit er nicht mehr da war. Jetzt verstand er auch, warum Bernhard so entschlossen war zu verkaufen. Doch das waren eigentlich, nicht mehr seine Probleme. Er war in Gedanken schon in Italien, bei ihrem zweiten Auktionstermin.
Bis zum Abflug hatte er reichlich Zeit und versuchte noch einmal Tamara anzurufen. So wie schon gestern kam die Ansage, dass der Teilnehmer nicht erreichbar sei.
Der Flug wurde aufgerufen und er checkte ein. Der Flughafen von Genua, war nicht unbedingt ein Highlight. Er wartete noch auf den Flug aus Insbruck, denn sie hatten ausgemacht sich hier zu treffen. Als alle Passagiere des Fluges die Sperre passiert hatten, war von Tamara nichts zu sehen. Auf Rückfrage am Schalter der Airline erhielt er, aber leider, keine Auskunft. Als die Zeit knapp wurde nahm er sich ein Taxi und fuhr allein zum Aktionshaus. Diese Situation bereitete ihm, nun doch, einige Kopfschmerzen. So wie er sie kennen gelernt hatte, war das nicht Tamaras Art.
Kapitel 30
Etwas verlassen fühlte er sich schon als er allein vor dem imposanten Gebäude stand, in dem die Auktion stattfinden sollte. Von Tamara war weit und breit, nichts zu sehen. Auch seine wiederholten Versuche sie anzurufen, hatten keinen Erfolg. Er entschloss sich, hineinzugehen. Neben der Tür standen zwei Männer, die sich leise unterhielten. Ivo war bemüht sich unauffällig, an ihnen vorbeizuschlängeln. Da kamen ihm aus dem Gebäude vier kräftige Männer entgegen, die eine sperrige Kiste herausbugsierten. Gerade so konnte er sich in eine Ecke quetschen, ohne gerammt zu werden.
»Dieser maltesische Anbieter, ist bisher nicht aufgetaucht. Du rufst die Stücke einfach nicht auf, wenn bis dahin keiner gekommen ist. Wir verkaufen sie, an Marius und streichen eine fette Provision ein.«
Was Ivo gerade unfreiwillig mitgehört hatte, lies ihn innerlich, vor Wut schäumen. Es schien sich um die eigenen Exponate, zu handeln. Sein Glück war dass sich die Männer, auf deutsch unterhalten hatten. Ansonsten hätte er kaum den Sinn des Gespräches, noch den genauen Wortlaut, verstanden. Er ging zur Anmeldung, legte seinen vatikanischen Pass vor, lies sich als Bieter Nummer 74 registrieren und zahlte die fällige Gebühr. Als Einlieferer besaß er zwar eine Einladung des Auktionshauses verzichtete aber, auf Grund des gehörten Gespräches, darauf diese vorzulegen. So blieb er anonym und konnte das Geschehen direkt verfolgen. Die Gebote waren von Anbeginn, im mittleren bis hohen Bereich. Das konnte er, nach seiner Premiere in Florenz, einschätzen. Als er in dem Katalog blätterte stellte er fest dass außer der Familie Vanucci, eine Privatbank aus Deutschland als Mitinhaber ausgewiesen war. Das erklärte vermutlich auch das Gespräch, in seiner Muttersprache. In der Pause die man nach etwa einer Stunde eingelegte versuchte er unauffällig, seine »neuen Bekannten« im Auge zu behalten. Da sie mit anderen Bietern im Gespräch waren ging er einfach an ihnen vorbei und schaute auf die Namensschilder an ihren Jacketts. Einer der Herren, ein gewisser von Hofbrauer, schien Deutscher zu sein. Sein Kollege hatte einen italienischen Namen, den Ivo aber in der Kürze nicht vollständig lesen konnte. Ein Gong rief die Versammelten, zurück in den Saal. Es folgten noch etwa zwei Dutzend Objekte bis die Reihe, an den von der AMAS eingelieferten Exponaten war. Nach Aufruf der ersten Nummer verkündete der Auktionator, der Herr mit dem italienischen Namen, dass dieses Los, leider nicht zur Verfügung steht. Aus unbekannten Gründen, sei keine Einlieferung erfolgt . Dies wiederholte sich noch, weitere sechs Mal. Nun wurde es, Ivo zu viel. Er erhob sich als die nächste Losnummer wieder, als nicht zur Verfügung stehend abgesetzt wurde.
»Einen Moment, bitte.«
Der Auktionator fuhr fort. Da Ivo seinen Einwand sehr laut geäußert hatte, schaute ein Teil der Besucher zu ihm.
»Ich sagte, einen Moment, bitte!«
Nun hatte er die Aufmerksamkeit, fast aller. Zwei Leute der Security steuerten, zielstrebig auf ihn zu.
»Sollten mich Ihre Gorillas anfassen haben Sie, in etwa zehn Minuten, die Polizei der Stadt in diesem Saal. Ich erwarte, eine Erklärung. Ich bin Eigentümer, der als
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