Amas Mdina
Tage hart gearbeitet und Türen sowie Schleusen eingebaut. Wenn die Baustelle ruhig war, begann Karel. Er installierte Kameras, Sensoren sowie Hygrometer und brachte die Katakomben technisch auf den aktuellsten Stand.
Ivo stand am Tor und erwartete seinen Gast. Sie hatten sich hier verabredet, um die noch versiegelten Räume zu öffnen. Er hatte gehofft etwas über die neuesten Entwicklungen, um Tamara zu erfahren. Nickel mied, dieses Thema bewusst.
»Ich habe noch einmal, alle Unterlagen durchgesehen. Obwohl Siegel angebracht wurden, sind alle Räume leer. Es dürfte, nicht lange dauern. Wir beginnen, in der Bibliothek.«
Am Ende des Ganges der im Nichts zu enden schien, war rechter Hand eine massive sehr kunstvolle Zedernholztür. Als sie den Raum betraten, ereilte sie eine Überraschung. Er war nicht leer, sondern voller Regale, die mit Tüchern verhängt waren. Pater Nickel lief hastig von Regal zu Regal. Hinter den Tüchern, befanden sich Bücher.
»Das ist doch nicht möglich. Wo kommt das her?«
Ivo hatte sich inzwischen einige der Wälzer angeschaut und festgestellt dass es alte Editionen waren. In einem der Regale befand sich geographische Literatur, Landkarten und Reisebeschreibungen. Dabei fiel ihm auf, dass sich kaum Staub darauf befand. Wenn seit 1957 keiner mehr diesen Raum betreten hatte, müsste zumindest Staub da sein. Ohne zu versuchen dies zu erklären, schlossen sie den Raum wieder und gingen hinüber zum Glockenturm. Auch hier waren, alle Siegel in Takt. Sie betraten, eine vergessene Welt .
Hier waren Kleiderkammern, Zellen und Räume, die wirklich leer waren. »Was machen wir nun mit der Bibliothek?«
»Ich versuche seine Eminenz zu erreichen. Diese Entscheidung muss er fällen.«
Geißner war, nicht zu erreichen. Sie ließen sich, auf der Veranda nieder. Ivo hatte eine Flasche Rotwein mitgebracht, weil er nach erfolgter Übergabe mit Franz anstoßen wollte.
»Der Tropfen war für später gedacht. Doch wir können uns auch die Wartezeit, bis sich der Großkanzler meldet, damit verkürzen.«
Er schenkte den Tropfen in Plastebecher und sie stießen an.
»Nun decken Sie mal die Karten auf den Tisch. Sie wissen entschieden mehr, als Sie mir erzählen. Falls Sie nicht mit der Sprache herausrücken, werde ich mir anders zu helfen wissen. Ich verfüge nicht nur, über eine dominante Aura.«
Der Pater schaute, deprimiert zu Boden.
»Ich weiß, Eminenz deutete so etwas an. Verstehen Sie meine Situation. Das was Sie von mir verlangen, ist die alleinige Privatangelegenheit des Kardinals. Ich will und kann darüber nicht reden.«
Ivo dachte nach. Wenn es wirklich an dem ist, wäre es eine Anmaßung und ein Vertrauensbruch Geißner gegenüber.
»Hier Pater Nickel. Ja ich verstehe… Wir sollen uns mit Bruder Filipo, in Verbindung setzen.«
Er legte auf und verstaute sein Handy umständlich.
»Herr Tacht können Sie, ein geodätisches Radar bedienen?«
»Ein äh, geodätisches Radar? Nein. Ich weiß aber, wie es funktioniert.«
In ihm stieg eine unbändige Freude bei der Vorstellung auf, eventuell das begehrte Gerät in die Hände zu bekommen.
»Ein Pater der Sektion Glaubenslehre, ist zur Zeit hier im Kloster und hat so ein Gerät dabei. Er weiß, wie man damit umgeht. Eminenz geht es darum dass wir sichergehen, keine Geheimgänge und weiteren Räume zu übersehen. Gibt es welche, sollten wir wissen wo sie sind.«
Sie leerten die Becher und begaben sich ins Kloster.
Bruder Filipo war unterwegs doch den Pater, der das Radar bedienen konnte, trafen sie an. Er war auch sofort bereit, mit den Untersuchungen anzufangen. Als sie gerade in der erste Kelleretage beginnen wollten kam Franz und hielt Ivo das Telefon hin. Es war der Kardinal.
»Nickel hat mir gesagt, dass Sie die ganzen Zusammenhänge erfahren möchten. Also gut. Wir stammen aus Süddeutschland und dort war es für meine Eltern, mit mehreren Kindern, schwierig. Ich war der Vorletzte und hätte nie eine bessere Ausbildung erhalten können. So tat ich es meiner Schwester gleich und trat einem Orden bei. Der Abt erkannte meine Begabung zu Sprachen und logischem Denken. Nach dem Seminar wurde ich, der Sekretär des Erzbischofs. Regelmäßig traf ich mich mit meiner Schwester. Ich wusste auch dass sie für den Geheimdienst, des Vatikans, arbeitete. Unerwartet erreichte mich die Nachricht, dass meine Schwester verstorben war. Sie wäre in Lateinamerika, einer tödlichen Krankheit zum Opfer gefallen. Ich war erschüttert, hatte aber
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