Amas Mdina
Möbeln zu durchforsten, die dort hinauf geschafft wurden. Auch die Lage des Büros, sagte ihm nicht zu. Da es aber, alles Kosten waren, beließen wir es vorerst dabei.«
»…Am nächsten Tag bekam ich, eine bessere Einrichtung. So fühlte ich mich, schon etwas wohler. Ich startete mit mehr Motivation, in ein neues Leben, in mein neues Leben. Ich war nun voll und ganz, auf mich allein gestellt. Ich war ein ausgebürgerter Unternehmer, der was unternehmen musste, um zu überleben.«
»…Ich begann die wirtschaftlichen Kontakte zu aktivieren, die aus Boykottgründen gegen die DDR, den Ostblock und aus welchem Grund auch immer, abgebrochen waren. Man hatte mir eine lange Liste mit Produkten übergeben, die ausreichend, bereit standen.«
»…Auch wenn es etwas schwerfällig anlief, so hatte ich nach den berühmten ersten 100 Tagen, schon einen ganzen Fuß in der Tür. Die Kanzlei von Jack McMahon, half mir, wann immer es möglich war. Meine erste Bürokraft, wurde mir, für zwei Tage die Woche von dort geliehen.«
»…Es war erstaunlich, was so gesucht und gekauft wurde. Viele Produkte, standen auf Embargolisten, konnten bei uns aber, ohne direkte Verbindung zum Ostblock, geordert werden. Waren die Papiere in Ordnung, stellte auch keiner Fragen. Man erschwerte wirtschaftliche Transaktionen, zwischen den Machtblöcken, nicht unnötig. Malta war auf dem Weg, zur Drehscheibe, Ost-West, Nord-Süd, zu werden.«
Nun folgten ökonomische Notizen, die kaum lesbar und in einer Art, primitiver Kurzschrift, verfasst waren.
»…Fast ein Jahr war um und ich konnte zwei Bürokräfte, aus eigener Kraft bezahlen und die Geschäfte, liefen gut. Ob Pharmaprodukte, Maschinen oder Erzeugnisse aus Plaste, ich handelte als hätte ich, mein Leben lang nichts anderes gemacht. Es kamen nun auch Anfragen zu Dienstleistungen, wie dem Druck von Büchern, der Endmontage von Kinderwagen oder der Vermarktung von Sonderposten. Besonders letzteres war, eine interessante Sache. Oft wurden Produkte, in diversen Stückzahlen angeboten, die geräumt werden mussten. Fand man einen Abnehmer, gab es eine ansehnliche Provision. Wir hatten uns, auf diese Strecke, spezialisiert. Der Zeitpunkt für den Beginn, der Unternehmung, schien gut gewählt. Die Geschäfte boomten und auch die Wirtschaft der DDR, schien davon zu profitieren. Innerhalb kürzester Zeit hatte sich herumgesprochen, dass man bei uns fast alles bekommt und dass wir zuverlässig sind.«
»…Es traten nun auch Unternehmen an uns heran, die Produkte in Gestattungsproduktion, fertigen lassen wollten und geeignete Firmen und Standorte suchten. Sie erstellten ein Dossier, schrieben eine lukrative Zahl darunter, die als Honorar in Aussicht gestellt wurde und ich organisierte und koordinierte. Wir machten nichts Neues, wir machten es scheinbar, nur besser. Ich pendelte, zwischen Vertretungen und meinem Büro, hin und her. Manche Tage, mehrmals. Es war aufwendig ständig, über die Insel, zu hetzen. Es kostete Zeit und Zeit, war Geld.«
»…Wöchentlich trafen sich Jack McMahon und ich und wir diskutierten, die aktuelle Geschäftslage. Ich war sehr froh dass er nicht nur, der stille Teilhaber war, sondern mich auch, mit Rat und Tat, unterstützte. Wir platzten inzwischen aus allen Näthen, was Arbeit und Büro betraf. Hauptprobleme waren die äußerst maroden Leitungen, für Telefon und Strom, außerhalb der unmittelbaren Citybereiche. Es ging nicht Stunden ohne, Telefon und Strom, zu sein. Da ich schon achtzig bis neunzig Stunden arbeitete, blieb mir einfach keine Zeit, nach neuen Büros zu suchen. Bei einem unserer Meetings, sprach ich Jack McMahon, darauf an. Er versprach, sich darum zu kümmern. Es fand sich ein, im Zentrum von Sliema, gelegenes Objekt. Zweigeschossig, in gutem Zustand und fast, 250 Quadratmeter groß. Als wir das Objekt gesehen hatten, war ich begeistert. Den oberen Bereich, wollte ich, als Wohnung nutzen. Doch dann, kam der Haken. Das Objekt stand zum Verkauf, nicht zur Miete. Nun hatte ich, ein Problem. Völlig auf mich allein gestellt, ohne Kontakt zu vorgesetzten Stellen oder Ministerien, sah ich mich nicht in der Lage, eine so wichtige Entscheidung zu treffen. Es hatte sich seit meiner Ankunft, hier auf Malta, weder telefonisch noch persönlich, jemand um mich gekümmert. Ich wusste zwar dass diese Firma, nur wenigen Leuten bekannt war, doch dass man mir so lange Leine ließ, verwunderte mich schon. Für die Mitarbeiter, im Ministerium für Außenhandel, war ich
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