Amas Mdina
Abend sein Refugium verließ, war er noch voll in seinem Element. Er hätte mir, sicherlich gern, noch den Rest des Tages, seine Edelsteine des Buchdrucks, mit diesem magischen Leuchten in den Augen, präsentiert.«
»…Es war, ein knochenhartes Geschäft. Ob ich es eingestand oder nicht, ich hatte Blut geleckt. Bücher hatten mich schon immer fasziniert, doch jetzt kam noch ein finanzieller Aspekt hinzu der nicht uninteressant war. So wie sich die Situation darstellte, wollten wir es riskieren und uns verstärkt, dem Kunsthandel zuwenden. Doch Bücher waren nur ein Teil der Angebotspalette. Jack hatte für mich, zwei Termine vereinbart. Er hatte Spezialisten für historisches Porzellan und für Malerei, ausfindig gemacht.«
An dieser Stelle, endeten die Aufzeichnungen. Es war schon, Nachmittag. Er fragte nach, ob es Neuigkeiten von seinen Vater gäbe. Ihn nach so langer Zeit wiederzufinden und dann doch nicht, belastete ihn sehr. Etwas Neues hatte man, nicht gehört, doch er würde unverzüglich informiert, sollte man etwas erfahren.
Kapitel 10
Die Handschrift seines Vaters zu entziffern, hatte ihn sehr angestrengt. Er nahm noch zwei Notizbücher mit und fuhr zurück, ins Hotel. Seine Hoffnung, Angela oder Max dort zu treffen, wurde enttäuscht.
Sein Vater hatte die Angewohnheit, seine Terminkalender und Arbeitsbücher, mit einem starken Gummi, zu sichern. Das war auch nötig, weil zwischen den Seiten, Notizzettel, Artikel, oder auch Fotos, steckten. Das sah in etwa so aus, wie bei Indiana Jones, wenn er auf Schatzsuche ging. Wie nahe die Parallelen, beieinander lagen, sollte er erst später erfahren. So sehr er sich auch bemühte er wurde, aus dem Inhalt, nicht schlau. Es waren Datumsangaben, Kürzel für Namen und Zahlen. Da keinerlei Kommentare dazu waren legte er, das erste Buch, beiseite. Er suchte seinen Walkman hervor und begann sich, in das zweite Buch, zu vertiefen. Es schien sich um das Auftragsbuch, für seltene Bucheditionen, zu handeln. Allein die Namenslisten, waren beeindruckend. Er hatte den Eindruck, Goethe und die anderen großen, deutschen Dichter und Denker waren in den Hintergrund getreten und Mystik, sowie Esoterik, hatten ihren Platz eingenommen. Es schien einen riesigen Markt, für derartige Publikationen, zu geben. Manche Buchtitel waren so skurril dass er sich nochmals vergewisserte, ob er sie auch richtig gelesen hatte. Es war recht interessant, doch hatte Ivo das Gefühl, es bringe ihn nicht weiter. Die Bücher verschloss er im Safe und ging zur Rezeption. Er fragte nach ob man, ein bekanntes Antiquariat, in Valletta, kenne. Serina, eine Angestellte wusste, wo sich das gesuchte Geschäft befand. Sie war sofort bereit, ihm nach der Arbeit, das Geschäft, »House of the lost Books«, zu zeigen. Das Straßengewirr, schien endlos. Ivo hätte sich allein, nie hergefunden. Dabei war Valletta, vom Flieger, so übersichtlich erschienenen. Serina schleuste den Fahrer, wie ein Scout, durch die engen Gassen. Oberhalb hingen neben Wäsche, Telefon - und Elektrokabel, in wilden Knäulen, über der Straße. Die für Malta, typischen Erker, waren so weit herausgebaut, dass kaum Platz war, ein Fenster zu öffnen.
»Stop, dort steht, « House of the lost Books«.«
»Gut, gut. Ich schaue nach und wenn es, das Geschäft ist, kann der Fahrer, Sie nach Hause bringen. Wäre das, OK?«
»Oh, very beautiful, ist sehr gut.«
Ivo stieg, die stark ausgetretenen Stufen, nach unten und fand sich, in einem Gewölbe, wieder. Bis unter die Decken mit Büchern und allem möglichem Bedrucktem, Beschriebenem und Gezeichnetem angefüllt. Da niemand da war, rief er nur, »Hallo«. Aus einem Seitengewölbe, war eine mürrische Stimme, zu vernehmen. Ivo trat unter die Lampe und sah sich um. Da tauchte, ein älterer Herr, auf. Als er Ivo im vollen Licht der Lampe sah, blieb er wie angewurzelt stehen, nahm seine Brille ab und setzte sie umständlich wieder auf.
»Entschuldigung, sind Sie, Mr. Blackhouse?«
Noch immer rührte sich der Mann nicht, er starrte Ivo nur an. Man hätte denken können, er wäre hypnotisiert. »Entschuldig… «
Ohne sich aus seiner scheinbaren Erstarrung zu lösen, antwortete er, »Ja, ich bin, David Blackhouse.«
Ivo atmete, erleichtert auf. Er ging auf die Straße zurück, gab Serina ein Trinkgeld und sagte dem Fahrer dass er sie, nach Hause bringen, möchte. Als er zurückkam, fand er Mr. Blackhouse, in fast der selben Position vor, als er ihn verlassen hatte. Er sagte etwas
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