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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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Geschenk.
    Ich küsse die Lider über ihren geschlossenen Augen, die tr ä nenfeuchten Wimpern, die blutheißen Schläfen meines Mä d chens. Und will mit ihr so liegen bleiben, auf dem harten Hol z fußboden in diesem nach Leder und Sex duftenden Raum in Club 27.
     
    Ich weiß, dass Amber es gleichgültig gewesen wäre, wenn wir die ganze Nacht auf den Holzdielen geschlafen hätten. Sie ist einfach nur fertig. Es befriedigt mich ungemein. Ich habe mich nicht in ihr getäuscht, ich habe auf ihren Körper gehört und auf die Signale, die er aussendet und es erfüllt mich mit absol u ter Zufriedenheit, dass ich ihr gegeben habe, was sie braucht.
    Ich kann im Club keine Ruhe finden. Die Räume stehen von Freitagnachmittag bis Montagmorgen den Mitgliedern zur Ve r fügung, rund um die Uhr, aber das Bewusstsein, was in diesen Räumen geschieht, bereitet mir Unbehagen, und ich muss hier raus. Sanft wecke ich Amber auf. Sie schmiegt sich an mich, das Seil halb aufgelöst zwischen uns. Ich ziehe es lächelnd he r aus, löse die Knoten mit den Fingern einer Hand, Amber wimmert leise. Noch immer ist ihre Haut übersensibel.
    „Lass uns nach Hause fahren“, sage ich ruhig.
    „Schlafen …“ murmelt sie.
    „Zuhause kannst du schlafen.“
    Mir wird klar, dass es zu viel verlangt ist, dass sie sich anzi e hen und auch nur zur Tür gehen soll. Leise tappe ich im Raum herum, werfe ihre Sachen – Minirock, BH, Höschen und Bu s tier – in eine Tasche. Ich richte meine Kleidung, nehme die Wolldecke aus der Truhe unter der Streckbank und schiebe meine Arme unter Ambers nackten Körper. Die Beine in den hochhackigen Stiefeln hängen kraftlos herunter, als ich sie hochhebe, etwas mühsam die Decke über ihren Körper drapi e re und die Tür öffne.
    Es ist ruhig geworden in Club 27. Die Paare haben sich grö ß tenteils aus der Öffentlichkeit des Saals zurückgezogen. De n noch spielt leise Musik, und das Licht ist gedimmt. Nur in einer Ecke, halb verdeckt von großblättrigen Pflanzen, läuft eine Szene, aber ich beachte sie nicht weiter. Ich trage mein schl a fendes Mädchen die Treppe hinunter und durch das Foyer zum Ausgang.
    „Einen schönen Abend, Mr. Holloway.“ Marcel lächelt mich freundlich an, und ich erwidere den Gruß.
    Selbst als ich Amber auf den Beifahrersitz gleiten lasse und ihren Sicherheitsgurt festziehe, wacht sie nicht auf. Es lässt mich schmunzeln. Sie muss wahrscheinlich noch sehr viel St a mina aufbauen, bis ich sie an den Ringen und Karabinern hochziehen kann, ohne dass sie nach weniger als zwei Minuten das Bewusstsein verliert.
    London gehört zu den Städten, die niemals schlafen, aber wenigstens ist am Abend deutlich weniger Betrieb auf den Straßen, sodass der Weg zu meinem Anwesen schnell zurüc k gelegt ist. Als ich in der Einfahrt zur Tiefgarage den Motor a b stelle, bemerke ich zum ersten Mal, dass Ambers Augen offen sind. Weit offen. Sie sieht nicht zum Fenster hinaus, auf die weiß gestrichenen Gebäude, die im Licht vieler solarbetrieb e ner Lampen zu leuchten scheinen. Ich hätte erwartet, dass es sie mit Ehrfurcht erfüllt, das hier zu sehen. Aber es interessiert sie gar nicht. Ihre klaren Augen, ohne eine Spur von Müdigkeit, sind auf mich gerichtet.
    „Was?“, frage ich, ein wenig irritiert von diesem enerviere n den Blick.
    „Warum macht es dir Spaß, mir weh zu tun?“, fragt sie. Es ist keine Anklage, sie stellt die Frage sehr ruhig, der Wunsch nach Information, ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Ich hätte zwar nicht erwartet, dass ich ein solches Gespräch jemals um halb drei Uhr morgens auf den Sitzen meines Bentley fü h ren würde, aber ich bin auch nicht der Mann, der einer Frau eine Antwort schuldig bleiben will. Ich ziehe den Schlüssel aus der Zündung und lehne mich zurück, den Kopf an die Stütze gelegt, ich sehe sie an, wie sie mich. Sie kuschelt sich tiefer u n ter die Decke.
    „Es macht mich an.“
    „Was daran macht dich an?“
    „Dich zu sehen“, sage ich ehrlich. „Deine Haut, die sich e r wärmt, sich rötet. Dich zu hören, deine Schreie. Zu wissen, es steht in meiner Macht, alles mit dir zu tun. Und zu fühlen, wie ich meinen Drang, dir weh zu tun, zügele, damit du es ertragen kannst. Ich zügele es, aber stelle es nicht ab. Wir treffen uns in der Mitte. Du und ich. Du hast einen perfekten Körper. Du hast Angst, ob der nächste Hieb zu fest sein wird. Deine Angst macht mich an. Dein flehender Blick macht dich zum schön s ten Wesen auf diesem

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