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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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unglaublich sexy. In der Rechten hält er einen Knäul Seil, dieselbe Farbe wie der Gürtel seines Kimonos. „Jetzt deine Hände. Streck sie nach vorn. Die Finger ineinander gefaltet.“ Seine Stimme ist eine erregende Mischung aus Stahl und Samt. Ich gehorche. Er schiebt die Ärmelaufschläge ein wenig nach oben und dann, so schnell, dass ich seinen Bewegungen kaum folgen kann, hat er vier Stränge des Seils um meine Handg e lenke gewickelt und mit einem Knoten fixiert. Das lange Ende des Seils fällt mit einem dumpfen Klacken auf den Boden, windet sich dort, wie eine blutrote Schlange auf dem Nus s baumparkett. Er zwinkert mir zu, als er meinen Blick bemerkt. Einen Moment ist sein Lächeln gelöst, fast frech. „Keine So r ge. Das werden wir alles noch brauchen. Das“, er macht eine kleine Pause und lässt die Ungewissheit ihre Wirkung entfalten, „und noch viel mehr.“ Seine Stimme ein Flüstern an meinem Ohr, und während sein Atem meine Schläfe streift, umrundet er mich, mit langsamen Schritten, die die Kraft seines Körpers kaum im Zaum halten, bis er mir im Rücken steht. Dabei hält er das Seil ein Stück unter dem Knoten fest. Er reißt seine Hand hoch, ruckartig, und gezwungenermaßen folgen meine Arme seiner Bewegung, strecken sich über meinen Kopf. Er zieht weiter, zieht meine Handgelenke über meinen Kopf nach hinten, und ich knicke die Ellenbogen ab, um mir nicht die Schultern auszukugeln. Meine Unterarme fallen wieder hinu n ter. Meine Handflächen sind jetzt auf Höhe meines Nackens, ich muss den Kopf ein wenig nach vorn fallen lassen, damit ich diese Position halten kann. Meine ganze Wirbelsäule ist g e streckt, ein leises Kribbeln, das sich zu einem stechenden Schmerz bündelt, als Crispin meine Handgelenke noch ein Stück nach unten zieht. Der Schmerz treibt mich auf die Z e henspitzen, ich presse die Lippen zusammen. Crispin scheint nicht zu merken, wie es mir geht, oder, was wahrscheinlicher ist, er ignoriert es mit voller Absicht. Mit der freien Hand streicht er mir das Haar zur Seite. Eine Hälfte über meine linke Schulter, die andere über die Rechte. „Wie Seide. So weich. So schön.“ Ich schaudere unter seinen Worten. Das ist gut, denn es ist ein unglaublich sinnliches Schaudern. Und schlecht, weil es mich zurückholt, ein Stück heraus aus der Rolle und hinein in meinen Körper. Ich fühle deutlich den Druck des Seils auf meinem Körper, als er es unter meiner Brust entlangführt. Das Gefühl des rauen Materials auf meiner Haut kenne ich schon. Er knotet, schlingt, knüpft, in meinem Rücken, ich kann es nicht sehen, aber die Gewissenhaftigkeit, mit der er vorgeht, kann nur bedeuten, dass das ein geradezu unlösbarer Knoten ist, mit dem er meine Arme an einen mit schnellen und sich e ren Handgriffen aus dem Seil geknüpften Brustharnisch fixiert. Es tut nicht wirklich weh, drückt nur, aber der Stoff seines Hemdes schützt noch immer den Gro ß teil meiner Haut. Ich frage mich, worauf das hinausläuft, doch jetzt ist er fertig. Das ganze Seil ist verknüpft und ich trage eine Art Bustier aus Kn o ten und Seilsträngen, das meine Brüste ei n rahmt, einen Steg über meinem Brustbein bildet und sich über meinen Schulte r blättern kreuzt. Ich kann es fühlen, als ich ve r suche, die Arme zu rühren. Ich fühle das Seil auf meine Schu l terblätter drücken, aber meine Arme rühren sich keinen Millimeter. Meine Elle n bogen sind der höchste Punkt meines Körpers und mein Oberkörper ist vollständig immobilisiert.
    Ich warte auf die Panik. Nichts passiert. Ich warte. Auf i r gendwas. Auf ihn.
    Crispin steht jetzt wieder vor mir. In dem V aus Haut, das sein Kimono enthüllt, glitzert ein feiner Schweißfilm. Sein G e ruch ist intensiver jetzt, männlich, herb. Er greift mit beiden Händen nach dem Revers seines Hemdes an meinem Körper und zieht mich mit einem Ruck daran an seine Brust. Ich ke u che ein wenig, als unsere Körper aneinanderprallen. Unsere Nasen trennt nur ein Hauch aus Luft. „Weißt du, was ich mit dir machen will, Amber?“
    „Nein.“ Ich schüttele den Kopf, komme aber nicht sehr weit, weil mein Nacken überdehnt ist und sofort ein stechender Schmerz die Bewegung quittiert, und weil mein Kopf von me i nen Armen eingerahmt wird.
    „Ich will dich auf diesem Bett. Ich will dich glühen sehen. Aber davor“, sein Griff um den Stoff des Hemdes verstärkt sich. Mit einem Ruck reißt er es unter all den Stricken, die mich binden, auseinander und nach hinten, sodass

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