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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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aus dir heraus.“ Ihre Augen verdunkeln sich. Ich neige mich zu ihr, meine Lippen dicht an ihrem Hals, ich beobachte, wie ihr Puls sich beschleunigt. Ich küsse ihren Nacken, und sie seufzt leise auf. „Ich nehme dir die Möglichkeit, diesen Teil von dir zu verbergen. Alles, was du empfindest, ist da, offen, lesbar für jeden, der dich in diesem Stadium sieht. Du willst kommen. Du kannst es nicht mehr ertragen, diese Erregung, all diese Emot i onen. Dein ganzer Körper ist angespannt. Deine Lider halb geschlossen, deine Lippen halb geöffnet, wie zum Schrei, du suchst nach Erlösung und ich verweigere sie dir. Hast du eine Ahnung, wie schön du in diesem Augenblick bist, wenn du ganz in meiner Gewalt bist? Was es mit mir macht, dass du mir das Vertrauen schenkst, dich von mir fesseln und an diesen ganz besonderen Punkt treiben zu lassen?“
    „Und dann schlägst du zu.“
    „Dann schlage ich zu, weil du perfekt bist. Weil deine Schönheit mich herausfordert. Weil du ätherisch wirkst, wenn mein Seil dich trifft, oder der Flogger, oder die Peitsche, oder auch nur meine bloße Hand. Weil deine Schönheit nicht mehr von dieser Welt ist, wenn du dich unter meinen Schlägen wi n dest, wenn ich dir nicht mal Zeit lasse, genug Luft zu holen, damit du betteln kannst, dass ich aufhören soll.“ Ich setze mich zu ihr und streiche ihr das verschwitzte Haar aus dem Gesicht. „Ich will nicht aufhören. Du gehörst mir. All diese Schönheit gehört mir. Ich habe dich geschaffen, Amber Rain. Ich habe die Macht, dich zu zerstören, aber Macht ist es nur, wenn ich es schaffe, es nicht zu tun. Dir Angst zu machen, aber … es nicht zu tun. Deshalb vertraust du mir. Du willst mir vertrauen. Weil du weißt, wer ich bin, was ich bin, was ich mit dir anste l len könnte, aber du überlässt mir deinen Körper, weil du weißt, ich werde es nicht tun.“ Warum nur ist es so schwer, all das in Worte zu fassen, was mich bewegt, wenn ich in ihre Augen s e he, flüssiges Silber, wenn ich ihre gerötete, von den Seilen ma r kierte Haut sehe, ihr verschwitztes Haar? Sie ist anders als ich. Sie kann nicht verstehen, was in mir vorgeht, und ich kann es ihr nicht erklären. Alles, was ich weiß, ist, dass ich sie nicht ve r lieren möchte. Nie mehr hergeben möchte. Dass Amber Rain, die von meinem Lifestyle keine Ahnung hat, mich vervollstä n digt. Ich brauche sie.
    Ich nehme sie in die Arme und hebe sie von dem Futonbett hoch. Sie schmiegt ihren Kopf unter mein Kinn, hält sich an mir fest. So viel Vertrauen. Ich trage sie über den Korridor in mein Schlafzimmer, lege sie in mein Bett, ziehe die Decke über sie, lösche das Licht, ehe ich mich zu ihr lege. Ihr Rücken schmiegt sich an meine Brust. Ich streiche über die Narben, über die Abdrücke des Seils, über all das, was Amber zu der Frau macht, die ich haben will.
    „Normalerweise erlaube ich mir nicht, zu meinen Models e i ne Beziehung aufzubauen“, sage ich leise. Ich weiß nicht, ob sie mich hört. Ihr Körper ist vollkommen entspannt, gerade so, als sei sie eingeschlafen. Ich rede dennoch weiter. „Es ist ko m pliziert, weißt du. Wenn ich spiele, dann übernimmt ein Teil von mir die Regie, der nicht lieben kann. Für den die Frau, mit der ich spiele, zunächst der Canvas ist, die Leinwand, der Ton, aus dem die Skulptur entsteht, der Granitblock, aus dem ich eine Statue meißele. Es ist unpersönlich. Das muss es sein.“ Ich streichle mit der Zunge ihr Ohr, und ein Schauder rinnt unter ihrer Haut hindurch. Sie ist wach. Sie hört mir zu. Sie ist unverhohlen neugierig, sie will das alles wissen, saugt auf wie ein Schwamm, was ich ihr zu sagen habe, ganz gleich, wie viele Worte es mich kostet. „Ich will Dinge herauskitzeln, die sie nicht zeigen will. Ich habe gelernt, dass das besser geht, wenn ich die Frau als einen Gegenstand betrachte. Und wenn ich fertig bin, wenn sie in meinen Seilen hängt, wenn sie wehrlos ist, dann ist sie das Gefäß, das ich aus dem Ton geformt habe, dann ist sie das Bild, das ich auf der Leinwand gemalt habe, dann ist sie die Statue, die mein Meißel geschaffen hat. Dann ist sie ein Gegenstand. Der Gegenstand, den ich brauche, um die Erregung, in die mein Spiel mich versetzt hat, abzubauen. Ich denke nicht nach. Ich kann nicht lieben. Sie ist nur eine Sache. Ein Kunstobjekt. Mehr nicht.“
    Ihre Finger verschränken sich mit meinen, die auf ihrem Bauch liegen. Ich atme auf ihren Hals, beobachte den sanften Schlag ihres Pulses. Sie ist so

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