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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Ich möchte mit alledem nichts zu tim haben. Ich möchte nur weg von hier. Leben und leben lassen, versteht ihr? Seid ihr damit einverstanden?«
    Ich streckte den Arm aus, packte ihn am Handgelenk und riß ihn zu mir. Das tat ich, weil ich gesehen hatte, wie eine gespenstische kleine Nachahmung des Logrus-Zeichens in der Luft über seinem Kopf Form angenommen hatte. In der nächsten Sekunde fiel es herab, grell zuckend wie ein Blitz, begleitet vom Knallen einer Peitsche, die genau jene Stelle durchschnitt, wo er soeben noch gestanden hatte, und einen Spalt in der Straße hinterließ, bevor der Spuk verschwand.
    »Anscheinend ist es nicht ganz so einfach, sich zur Ruhe zu setzen«, sagte er, während er nach oben schaute. »Vielleicht bereitet es in diesem Moment einen weiteren solchen Angriff vor. Es könnte jederzeit zuschlagen, wenn ich am wenigsten damit rechne.«
    »Wie im richtigen Leben«, stimmte ich ihm zu. »Aber ich glaube, du kannst es als Warnschuß auffassen und es dabei belassen. Sie haben es hier nicht leicht. Wichtiger wäre - da darin vermutlich mein Auftrag besteht wenn du mir aus dem Stegreif sagen könntest, ob du mir dabei helfen oder mich behindern sollst.«
    »Jetzt, da du es erwähnst«, sagte er, »fällt mir plötzlich wieder ein, daß ich dort war, wo ich die Gelegenheit hatte, einen Wettlauf mit dir zu veranstalten, und ich erinnere mich an das Gefühl, daß wir hinterher gegeneinander kämpfen sollten oder so etwas.«
    »Welches Gefühl hast du jetzt in bezug darauf?«
    »Wir sind nie besonders gut miteinander ausgekommen. Aber mir gefällt es ebensowenig, auf diese Weise benutzt zu werden.«
    »Bist du bereit, dich auf einen Waffenstillstand einzulassen, bis ich dieses Spiel hinter mich gebracht und einen Weg nach draußen gefunden habe?«
    »Was springt für mich dabei heraus?« fragte er.
    »Ich werde einen Weg finden, der von diesem verdammten Ort wegführt, Jurt. Zieh am gleichen Strang und geh mir zur Hand - oder zumindest stell dich mir nicht in den Weg -, dann werde ich dich mitnehmen, wenn ich abhaue.«
    Er lachte.
    »Ich bin nicht so sicher, daß es einen Weg von hier weg gibt«, sagte er, »es sei denn, die Mächte lassen uns von sich aus gehen.«
    »Dann hast du nichts zu verlieren«, entgegnete ich, »und vielleicht hast du sogar das Vergnügen zu sehen, wie ich bei dem Versuch sterbe.«
    »Beherrschst du wirklich beide Arten der Magie -das Muster und den Logrus?« fragte er.
    »Ja. Aber mit dem Logrus kann ich entschieden besser umgehen.«
    »Kannst du eines von beiden gegen seinen Ursprung einsetzen?«
    »Das ist eine sehr komplizierte metaphysische Frage, und ich weiß keine Antwort darauf«, sagte ich, »und ich bin auch nicht sicher, daß ich es jemals herausfinden werde. Es ist gefährlich, die Mächte hierherzurufen. Ich habe also keine anderen Mittel mehr zur Verfügung als ein paar übriggebliebene Zauberformeln. Ich glaube nicht, daß wir mit Hilfe der Magie entkommen können!«
    »Wie dann?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich bin jedoch überzeugt davon, daß ich das gesamte Bild erst sehen werde, wenn ich am Ende dieses Pfades angekommen bin.«
    »Nun ja, verdammt - ich weiß es auch nicht. Jedenfalls scheint dies nicht der gesündeste Ort zu sein, an dem ich meine Zeit verbringen sollte. Aber andererseits - was ist, wenn dies der einzige Ort ist, an dem jemand wie ich existieren kann? Was ist, wenn du für mich eine Tür findest, und ich trete hinaus und schmelze dahin oder so etwas?«
    »Wenn sich die Muster-Geister in Schatten manifestieren können, dann kannst du es vermutlich ebensogut. Die von Dworkin und Oberon sind mir draußen begegnet, bevor ich an diesen Ort kam.«
    »Das klingt ermutigend. Würdest du es versuchen, wenn es um dich ginge?«
    »Darauf kannst du dein Leben verwetten«, sagte ich.
    Er schnaubte.
    »Ich begreife. Ich gehe eine Strecke mit dir und warte ab, was geschieht. Ich verspreche nicht, daß ich helfe, aber auf jeden Fall werde ich dein Vorhaben nicht sabotieren.«
    Ich streckte ihm die Hand hin, und er schüttelte den Kopf.
    »Wir wollen es nicht übertreiben«, wies er mich ab. »Wenn mein Wort ohne Handschlag nichts gilt, dann ist es mit einem solchen auch nichts wert, oder?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Und ich hatte noch nie das gesteigerte Verlangen, dir die Hand zu geben.«
    »Tut mir leid, daß ich dieses Ansinnen an dich gestellt habe«, sagte ich. »Würde es dir jedoch etwas ausmachen, mir den Grund zu verraten? Ich habe mich

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