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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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nicht.«
    »Wir haben nie darüber gesprochen. Du erinnerst dich doch sicher, daß wir uns nie über familiäre Dinge unterhalten haben.«
    »Ja«, sagte ich. »Und niemand von denen, die ich danach fragte, wußte anscheinend, woher Jasra kam. Trotzdem, die Burgen... Sie ist sehr weit weg von ihrer Heimat.«
    »Eigentlich wurde sie von einem nahegelegenen Schatten angeworben«, erklärte er. »Einem wie diesem.«
    »Angeworben?«
    »Ja, sie arbeitete mehrere Jahre lang als Bedienstete -ich glaube, sie war noch ziemlich jung, als sie damit anfing - auf Burg Helgram.«
    »Helgram? Das ist das Haus, aus dem meine Mutter stammt!«
    »Stimmt. Sie war eine Zofe der Dame Dara. Dort erlernte sie die magischen Künste.«
    »Jasra wurde von meiner Mutter in der Zauberei unterrichtet? Und sie lernte Brand auf Burg Helgram kennen? Das legt die Vermutung nahe, daß Helgram etwas mit Brands Verschwörung zu tim hatte, mit der Schwarzen Straße, dem Krieg...«
    »...und damit, daß die Dame Dara sich an deinen Vater heranmachte? Ich nehme an, so war es.«
    »Weil sie sowohl in das Muster als auch in den Logrus eingeweiht sein wollte?«
    »Kann sein«, sagte er. »Ich war nicht dabei.«
    Wir gingen über einen Kiesweg, bogen an einem dichten, dunklen Gebüsch ab, schritten durch einen Wald aus Steinen und über eine Brücke, die über einen trägen schwarzen Fluß führte, in dem sich die hohen Zweige und der Himmel einfarbig spiegelten. Einige Blätter rauschten in einer verirrten Brise.
    »Wieso hast du später nie etwas von alledem erwähnt?« fragte ich.
    »Ich hatte die Absicht, aber es erschien mir nie so ganz dringend«, sagte er, »während andere Dinge meiner Meinung nach keinen Aufschub duldeten.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Jedesmal, wenn sich unsere Wege kreuzten, hatte sich der Lauf der Geschehnisse beschleunigt. Aber jetzt - soll das heißen, daß es jetzt so dringend ist, daß ich plötzlich darüber Bescheid wissen muß?«
    »Oh, nicht direkt.« Er blieb stehen. Er streckte die Hand aus und stützte sich auf einen Grabstein. Sein Griff spannte sich darum, die Fingerknöchel und der Handrücken wurden weiß. Der Stein unter seiner Hand zerfiel zu Pulver und rieselte wie Schnee zu Boden. »Nicht direkt«, wiederholte er. »Dieser Teil war meine Idee, weil ich einfach wollte, daß du Bescheid weißt. Vielleicht kommt etwas Gutes dabei heraus, vielleicht auch nicht. So ist das nun mal mit Informationen. Man weiß nie.« Mit einem knirschenden, krachenden Laut stürzte der obere Teil des Grabsteins plötzlich zu Boden. Luke schien das kaum zu bemerken, und seine Hand drückte weiter. Kleine Brocken fielen von dem größeren ab, den er jetzt umfaßte.
    »Dann bist du also den ganzen weiten Weg hierher gekommen, um mir das zu sagen?«
    »Nein«, antwortete er, während wir kehrtmachten und die Strecke zurückgingen, die wir gekommen waren. »Ich bin geschickt worden, um dir noch etwas anderes mitzuteilen, und es ist mir sehr schwergefallen, es bis jetzt zurückzuhalten. Aber ich dachte, wenn ich dir das zuerst gesagt hätte, dann wäre ich das andere vielleicht nicht mehr losgeworden.«
    Ein lautes Knirschen ertönte, und der Stein unter seiner Hand verwandelte sich in Kies, der zu Boden rieselte und sich mit dem auf dem Weg vermischte.
    »Zeig mir deine Hand!«
    Er wischte sie ab und streckte sie mir hin. Eine winzige Flamme flackerte am Ansatz seines Zeigefingers. Er fuhr mit dem Daumen darüber, und sie erlosch. Ich beschleunigte meine Schritte, und er hielt mit.
    »Luke, weißt du, was du bist?«
    »Irgend etwas in mir glaubt es zu wissen, aber ich weiß es nicht, Mann. Ich habe nur das Gefühl - daß mit mir etwas nicht stimmt. Ich sollte dir wahrscheinlich lieber erzählen, was ich meinem Gefühl nach sehr bald sein werde.«
    »Nein. Bloß nicht!« sagte ich und ging noch schneller.
    Etwas Dunkles zog über uns dahin, so schnell, daß ich seine Form nicht genau erkennen konnte, und verschwand zwischen den Bäumen. Wir wurden von einem plötzlich auffrischenden Wind gepackt.
    »Weißt du, was gespielt wird, Merle?« fragte er.
    »Ich glaube schon«, sagte ich, »und ich möchte, daß du genau das tust, was ich dir sage, so abwegig es dir auch erscheinen mag. Einverstanden?«
    »Aber klar doch. Wenn ich einem Herrn des Chaos nicht vertrauen kann, wem soll ich dann vertrauen, he?«
    Wir eilten an dem Gebüsch vorbei. Mein Grabmal lag unmittelbar vor uns.
    »Weißt du, ich fühle mich verpflichtet, dir etwas ganz

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