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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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wir?«
    »Hier entlang«, erklärte ich, drehte mich um und lief los.
    Die beiden folgten mir auf der Strecke, die mich an diesen Ort gebracht hatte. Ich schaute mich um und stellte fest, daß uns sechs dunkle Gestalten folgten.
    Ich rannte bergauf, vorbei an den Steinen und Grabmälern, und kam schließlich zu der Stelle neben der alten Steinwand. Inzwischen waren Rufe hinter uns laut geworden. Ohne darauf zu achten, zog ich meine Begleiter zu mir heran und sagte aus dem Stegreif einen Reim auf, der die Situation und mein Begehr in einem etwas unvollkommenen Versmaß beschrieb. Dennoch wirkte der Zauber, und ein geworfener Stein verfehlte mich, weil wir bereits in die Erde sanken.
    Wir kamen aus dem Zauberring heraus, wo wir wie Pilze aus dem Boden schossen, und ich führte meine Begleiter im Laufschritt über das Feld bis zur Sandbank. Als wir sie betraten, hörte ich einen weiteren Ruf. Wir traten zwischen den Felsen hervor und stiegen den steinigen Weg zu dem galgenähnlichen Baum hinauf. Ich bog auf dem Pfad nach rechts ab und begann zu laufen.
    »Halt!« rief Corwin. »Ich spüre es hier irgendwo. Dort!«
    Er wich nach rechts vom Pfad ab und rannte auf den Fuß eines kleinen Hügels zu. Luke und ich folgten ihm. Hinter uns hörten wir Geräusche, die davon kündeten, daß unsere Verfolger den Felsenweg verlassen hatten.
    Vor uns sah ich etwas zwischen zwei Bäumen flackern. Anscheinend liefen wir genau darauf zu. Als wir näher kamen, wurden die Umrisse deutlicher, und ich erkannte, daß es die Konturen des musterähnlichen Bildes besaß, das ich zuvor in dem Mausoleum gesehen hatte.
    Mein Pa verlangsamte seinen Lauf nicht, sondern hielt direkt auf das Ding zu. Und verschwand. Ein weiterer Schrei ertönte hinter uns. Luke durchdrang als nächster die schimmernde Leinwand, und ich folgte ihm dicht auf den Fersen.
    Wir liefen jetzt durch einen geraden, perlmuttartig schimmernden Tunnel, und als ich mich umblickte, hatte ich den Eindruck, daß er sich hinter mir schloß.
    »Sie können nicht nachkommen«, rief Corwin. »Diese Seite ist bereits verschlossen.«
    »Warum laufen wir dann so schnell?« fragte ich.
    »Wir sind immer noch nicht in Sicherheit«, antwortete er. »Wir durchqueren Logrus-Gebiet. Wenn wir entdeckt werden, könnte es immer noch Schwierigkeiten geben.«
    Wir rannten weiter durch diesen seltsamen Tunnel, und dann fragte ich: »Ist dies etwa ein Schatten-Lauf?«
    »Ja.«
    »Dann wird es wohl um so besser sein, je weiter wir kommen...«
    Das ganze Gebilde bebte, und ich mußte eine Hand ausstrecken, um zu verhindern, daß ich zu Boden geworfen wurde.
    »Oh-ho!« sagte Luke.
    »Ja«, pflichtete ich bei, während der Tunnel sich allmählich auflöste. Große Brocken schienen aus der Wand und dem Boden gerissen zu werden. Hinter den Rissen war nichts als Düsternis. Wir setzten unseren Weg fort, indem wir über die Spalten sprangen. Dann schlug erneut etwas zu, lautlos, und ließ den gesamten Durchgang beben, um uns herum, hinter uns, vor uns.
    Wir stürzten zu Boden.
    Nun, eigentlich stürzten wir nicht direkt zu Boden. Wir schwebten sozusagen in einem dämmerigen Nebel. Unter uns war anscheinend nichts, ebensowenig wie in jeder anderen Richtung. Es war das Gefühl des freien Falls, ohne jeden Anhaltspunkt, um die eigene Bewegung abzuschätzen.
    »Verdammt!« hörte ich Corwin fluchen.
    Wir schwebten, fielen, glitten - was auch immer -eine Zeitlang dahin, dann hörte ich ihn murmeln: »So nah!«
    »Dort ist irgend etwas«, verkündete Luke plötzlich und deutete nach rechts.
    Eine große Form ragte grau auf. Ich versenkte meinen Geist in den Speichenkranz und sandte einen Taststrang in diese Richtung aus. Was immer es sein mochte, es war seelenlos, und ich befahl dem Strang, der es berührt hatte, uns zu ihm hinzuführen.
    Ich spürte nicht, daß ich mich bewegte, doch das Ding ragte immer höher auf, nahm vertraute Umrisse an und zeigte allmählich eine rötliche Färbung. Als die Flossen erkennbar wurden, war ich meiner Sache sicher.
    »Sieht aus wie dein Polly Jackson«, stellte Luke fest. »Sogar der Schnee liegt drauf.«
    Ja, es war tatsächlich ein roter und weißer Chevy, Baujahr 57, dem wir uns da in der Vorhölle näherten.
    »Das ist ein künstliches Gebilde. Es ist irgendwann meinem Geist entzogen worden«, erklärte ich. »Wahrscheinlich weil es so lebensecht ist und weil ich mich so oft damit beschäftigt habe. Außerdem erscheint es mir für den jetzigen Augenblick sehr passend.«
    Ich

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