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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Ordnung?« fragte sie.
    »Ja«, antwortete ich und hob die Gabel.
    »Seltsam, welche Verwandtschaft das Leben einem beschert«, sagte sie.
    Ich sah sie an und versuchte, ihren Gesichtsausdruck zu deuten, doch es gelang mir nicht. Also sagte ich nur: »Ja.«
    Sie musterte mich eine Zeitlang abschätzend, doch ich ließ mir ebenfalls keine Regung anmerken. Dann sagte sie: »Als Kind hast du stets mit Einsilbigkeit reagiert, wenn du verdrießlich gestimmt warst.«
    »Ja«, sagte ich.
    Wir aßen. Draußen über dem immer noch dunklen Meer zuckten weitere Blitze auf. Beim Lichte des letzten glaubte ich in der Feme ein Schiff ausgemacht zu haben, mit voll gesetzter Takelage, die Segel im Wind aufgebläht.
    »Hast du deine Verabredung mit Mandor vorhin eingehalten?«
    »Ja.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Gut.«
    »Belastet dich etwas, Merlin?«
    »Vieles.«
    »Willst du es deiner Mutter sagen?«
    »Was ist, wenn sie selbst damit zu tun hat?«
    »Ich wäre enttäuscht, wenn es nicht so wäre. Trotzdem, wie lange willst du mir die Sache mit dem Ty'iga noch Vorhalten? Ich habe getan, was ich für richtig hielt. Ich bin immer noch der Ansicht, daß es richtig war.«
    Ich nickte und kaute weiter. Nach einer Weile sagte ich: »Das hast du mir bereits im letzten Zyklus klargemacht.«
    Das Wasser erzeugte ein leises Klatschen. Ein Spektrum von Farben huschte über unseren Tisch, über ihr Gesicht.
    »Ist da vielleicht noch etwas?« fragte sie.
    »Warum höre ich das nicht von dir?« sagte ich.
    Ich spürte ihren eindringlichen Blick auf mir, und ich erwiderte ihn.
    »Ich weiß nicht, was du meinst«, antwortete sie.
    »Ist dir klar, daß der Logrus empfindungsfähig ist? Ebenso wie das Muster?« fragte ich.
    »Hat Mandor dir das erzählt?« wollte sie wissen.
    »Ja. Aber ich wußte es schon vorher.«
    »Woher?«
    »Wir standen in Verbindung miteinander.«
    »Du und das Muster? Du und der Logrus?«
    »Sowohl als auch.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Manipulation, würde ich sagen. Sie fechten einen Machtkampf gegeneinander aus. Sie wollten von mir, daß ich mich für die eine oder die andere Seite entscheide.«
    »Und, für welche hast du dich entschieden?«
    »Für keine von beiden. Warum?«
    »Du hättest mir davon erzählen müssen.«
    »Warum?«
    »Damit ich dir einen Rat erteile. Vielleicht auch, damit ich dir hätte beistehen können.«
    »Gegen die Mächte des Universums? Wie gut sind deine Beziehungen, Mutter?«
    Sie lächelte.
    »Es könnte sein, daß jemand wie ich vielleicht besondere Kenntnisse über ihre Methoden besitzt.«
    »Jemand wie du...?«
    »Eine Zauberin mit angemessenen Fähigkeiten.«
    »Wie gut bist du eigentlich genau, Mutter?«
    »Ich glaube, es gibt kaum jemand Besseren.«
    »Die Familie erfährt so etwas immer zuletzt, vermute ich. Warum hast du mich dann nicht selbst unterrichtet, anstatt mich zu Suhuy zu schicken?«
    »Ich bin keine gute Lehrerin. Es widerstrebt mir, Leute auszubilden.«
    »Du hast Jasra ausgebildet.«
    Sie neigte den Kopf nach rechts und verengte die Augen zu Schlitzen.
    »Hast du das ebenfalls von Mandor gehört?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Von wem dann?«
    »Ist das wichtig?«
    »Und ob«, antwortete sie. »Denn ich glaube, als wir uns das letzte Mal getroffen haben, wußtest du noch nichts davon.«
    Ich erinnerte mich, daß sie damals bei Suhuy irgend etwas über Jasra gesagt hatte, etwas, das ihre Vertrautheit mit ihr betraf, etwas, gegen das ich mich normalerweise aufgebäumt hätte, nur daß ich damals mit einer Fuhre von Feindseligkeiten in die entgegengesetzte Richtung unterwegs war, und zwar in einem Gewitter abwärts, wobei die Bremsen ein beunruhigendes Geräusch machten. Ich wollte sie gerade fragen, warum es so wichtig wäre, wann ich es erfahren hatte, als mir klar wurde, daß sie in Wirklichkeit wissen wollte, von wem ich es erfahren hatte, weil sie sich Gedanken darüber machte, mit wem ich seit unserer letzten Begegnung über derlei Dinge gesprochen haben mochte. Die Erwähnung von Lukes Schatten-Geist erschien mir nicht klug zu sein, also sagte ich: »Mandor ist es so herausgerutscht, und dann hat er mich gebeten, es zu vergessen.«
    »Mit anderen Worten«, sagte sie, »er rechnete damit, daß es mir zu Ohren kommen würde. Warum hat er es ausgerechnet so angestellt, frage ich mich. Dieser Mann ist verdammt einfühlsam.«
    »Vielleicht ist es ihm wirklich einfach nur so herausgerutscht.«
    »Sprechen wir von ein und derselben Person?«
    Sie schnippte mit den

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