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Ambient 03 - Ambient

Ambient 03 - Ambient

Titel: Ambient 03 - Ambient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Verwundete es bei der Schlacht von Gettysburg gab. Welches die Lieblingsfarbe Ihrer Mutter war. Wo Sie Ihr erstes Liebesabenteuer hatten. Sie wird es Ihnen sagen. Sie kann es Ihnen auch zeigen.«
    »Wie?«
    »Genauso wie üblich«, sagte er. »Bloß in besserer Abstimmung. Nur zu, sie beißt nicht. Fragen Sie sie, was Sie wollen!«
    Ich wandte mich ihrem Bildschirm zu, für den Fall, daß visueller Kontakt erforderlich wäre.
    »Alice?«
    »Ja, Seamus?« antwortete sie. »Überlegst du, was du mich fragen sollst? Ich glaube, du bist nicht an einem der Gegenstände interessiert, auf den er sich bezog. Was würdest du gern wissen, und würdest du es gern sehen?«
    »Sicher«, sagte ich und beschloß gleichzeitig, mit der Frage zurückzuhalten, deren Beantwortung mir am wichtigsten war; versuchte meine anderen Fragen in die rechte Reihenfolge zu bringen und so – wenn sie so fähig war, wie behauptet wurde – die Wahrheit oder die Tatsachen hinsichtlich der Verhältnisse zu entdecken, an deren Klärung mir lag, bevor mir womöglich Widrigkeiten zustießen und mich daran hinderten, etwas zu erfahren. »Wie war Avalon als kleines Mädchen?«
    »Vorgewarnt«, sagte Alice. »Die Vergangenheit antwortet.«
    Aus dem Innern ihres Gehäuses drang ein sanftes Schnurren wie von einer Katze, das nach wenigen Sekunden verstummte. Sie piepte. Auf dem Bildschirm entstand eine Darstellung. Farbige Linien zuckten wiederholt von links nach rechts, hundertmal in der Sekunde. In wenigen Augenblicken entstand ein Bild. Nur ein Umstand verschaffte mir die Gewißheit, daß die dargestellte Szene nur ein künstlich erzeugtes Bild war, und das war die Tatsache, daß ich soeben seine Entstehung beobachtet hatte.
    Es war ein Straßenbild irgendwo in Inwood, und etwa aus der Zeit, als ich anfing, für Mister Dryden zu arbeiten. Ein Schwarm von Kindern spielte am Straßenrand bei einem Autowrack, blieb aber am Straßenrand, um nicht von Autofahrern auf der Straße erfaßt zu werden. Ein rascher Blick hinter mich zeigte Avalon nach wie vor hinter der Einwegscheibe. Als ich mich wieder zu Alices Bildschirm wandte, sah ich Avalon mehrmals – acht oder neun Jahre alt, mit blitzenden Augen und langen, steckenhaft dünnen Beinen; in einer Weise nicht weniger schön, als sie es heute war. Sie und die anderen kleinen Mädchen in der Gruppe sprangen in einem Geflatter bunter Jacken auf und rannten eine Einfahrt zwischen zwei mit Brettern verschlagenen Läden hinunter, daß ihre bloßen Füße das Pflaster kaum zu berühren schienen. Am Ende der Durchfahrt war ein Hinterhof; auf einer alten Matratze trieben es ein Mädchen und ein Junge miteinander. Avalon und ihre Freundinnen versteckten sich hinter Mülltonnen und sahen zu, wie sie vögelten, hielten sich den Mund zu, um ihr Kichern zu unterdrücken. Ich vergegenwärtigte mir, daß sie drei Jahre nach dieser Szene selbst auf den Kinderstrich gegangen war. Nach einer Weile hob Avalon einen in der Nähe liegenden Ziegelstein auf und warf ihn hinüber, daß er das Hinterteil des Jungen traf. Die beiden auf der Matratze trennten sich und sprangen auf; sie waren kaum älter als die anderen. Irgendwie wußte ich, daß das Mädchen auf der Matratze die verrückte Lola war. Bevor sie und ihr Liebhaber die Verfolgung aufnehmen konnten, waren Avalon und ihre Begleiterinnen auf und davon.
    »Wie bringst du so etwas fertig?« fragte ich Alice, als ihr Bildschirm wieder blaue Leere zeigte.
    »Es ist ein ganz einfaches Verfahren, so auffallend es scheint. Über alles existiert irgendwo etwas. Nachdem ich es gesammelt habe, kann ich es bei Bedarf abrufen und eine passende Animation entwickeln.« »Wie genau, würdest du sagen, ist sie?« »Bis zu sechsundneunzig Prozent verifizierbar.« »Ja, gut«, sagte der Alte Mann. »Fragen Sie Alice etwas Besseres, O'Malley, etwas, worauf sie die Antwort schon immer wissen wollten.«
    »Wie hat er seine Frau umgebracht?« fragte ich und zeigte zum Alten Mann; er machte ein Gesicht wie ein Kind, dem jemand die Frühstücksflocken weggenommen hat. Dann trat er näher, als wollte er verhindern, daß ich die Antwort sehe.
    »Warum wollen Sie solch eine Frage stellen?« »Ich weiß, daß es wahr ist«, sagte ich. »Ich bin neugierig auf das Wie und Warum.«
    »Über das Warum werden Sie nichts erfahren«, sagte er, »und ich bin nicht sicher …«
    »Du sagtest, er dürfe fragen«, sagte Alice. »Er fragte. Ich zeige.«
    Ein neues Bild nahm Gestalt an. Susie D's Schlafzimmer, seit

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