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Ambient 03 - Ambient

Ambient 03 - Ambient

Titel: Ambient 03 - Ambient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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gewisser Weise konnten wir uns glücklich schätzen, hier zu leben; Loisaida war so voller Ambienten und selbst im Vergleich mit anderen Zwielichtzonen in derartiger Unordnung, daß kein Bourgeois, mochte seine Lage noch so bedrängt sein, sich hierher wagen würde. Unsere Geschäfte und unsere Nachbarn blieben unseresgleichen.
    »So stumm und kummervoll«, sagte sie. »Welch eine Melancholia. Sprich also, Herzbruder. Was besorgt dich so?«
    »Ich sorge mich wegen dieser Sache«, sagte ich.
    »Porque?«
    »Sein Plan ist so beunruhigend«, sagte ich. »Etwas ist faul an der Sache.«
    »Soweit ich sehe, ist der Plan klar«, sagte sie. »Er will sich den Alten vom Hals schaffen.«
    »Aber wie, wenn es die Dinge nur schlechter machen würde?«
    »Für wen?«
    »Für mich, Avalon«, sagte ich. »Für alle.«
    »Wie?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was zauderst du dann, die Tat zu verrichten?«
    »Der Alte Mann hat mir nie etwas zuleide getan …«
    »Was hat er für dich getan?« fragte sie.
    Wir kamen an ungezählten Straßenverkäufern vorbei; die aus dem Hinterland, nicht aus der Stadt, mochten das Bild farbenfreudig finden. Die Verkäufer hatten ihre Waren entlang den Gehsteigen auf Lumpen und vergilbten Zeitungen ausgebreitet. Zum Tausch wurden Drogen aller Art angeboten, Messer, Rollen von Sackleinwand und Kunstfaserstoffen, Taschenrechner, zerkratzte Möbel aus abgenutztem Holz und rissigem Kunststoff, gefälschte Lotterielose, Batterien jeder Größe, künstliche Juwelen, Badezimmerarmaturen und gute Kupferrohre, Audio- und Videokassetten, Porträts von E, auf spröden schwarzen Kunstsamt gemalt, und alte Ausgaben des National Geographic. Andere grillten und brieten auf tragbaren Hibachis und in Imbißständen unbestimmbare Dinge am Spieß; Wolken beißenden Rauches wehten von ihren Grills wie aus einem Krematorium.
    »Darauf kommt es nicht an«, sagte ich.
    »Worauf kommt es an?«
    »Warum etwas tun, was zu nichts Gutem führt?«
    »Wo ist dieses Gute so reichlich zu finden?«
    »Irgendwo …«
    »Was bekommst du für deinen Dienst?«
    »Ich werde an der Holding beteiligt und Geschäftsführer«, sagte ich. »Und Avalon wird bei mir sein.«
    »Du wünschtest es anders?«
    »Auf andere Art und Weise.«
    »Deine Befürchtungen übersteigen deine Neigung zum Sohn des alten Herren?«
    »Nein.«
    »Was können sie dann bewirken? Wozu soll es gut sein, wenn du dich im Kreise drehst?«
    »Der andere erbt den Segen.«
    »Verdient?«
    »Ich nehme es an«, sagte ich. »Aber ich bin nicht sicher.«
    »Haben die guten Geister ihn vorlängst verlassen, wie du sagst?«
    »Er war nicht immer so, weißt du. Bloß im vergangenen Jahr …«
    »Dichtes Schneetreiben?«
    »Er hat schon zwei, rhinoplastische Operationen hinter sich. Aus seiner Nase könntest du ein Teeservice machen.«
    »Warum dann sich für seine Besserung abmühen? In gerechter Bewunderung seines Glorienscheines?«
    »Nein. Wir brauchen Geld, Enid. Deine Geschäfte bringen weiß Gott nicht genug ein …«
    »Ah«, sagte sie. »Dann auf das lange Grün und den Geschmack des Höhergestellten.«
    »Ja.«
    »Ein Geschmack, der unseren weichen Mündern besser anstünde?«
    »Natürlich.«
    »Auch dem deines Leckerbissens?«
    »Ja.«
    »Geschieht es ehender für sie als für dich selbsten, daß du dich dafür bereitmachst?«
    »Für uns beide«, sagte ich.
    »Beide?«
    »Für alle.«
    »Für sie«, sagte Enid. »Wie gesagt, ermesse zuvorderst dein eigenes Risiko. In ihre Pfote würdest du deine Seele legen? Besorgst du, daß sie dein Herz fesseln und dich zum Kopfnicker machen möchte?«
    »Das würde sie nicht tun«, sagte ich. »Ich vertraue ihr.«
    »Und deinem Herrn?«
    »Soweit ich kann.«
    »Wie weit kannst du dann werfen?«
    »Weit genug«, sagte ich. »Es ist schwer zu sagen. Ich muß mich auf Vermutungen und Eingebungen verlassen.«
    »Seine Spiele könnten der Absicherung ermangeln?«
    »Vielleicht. Mit der Zeit ist er in Routine erstarrt, und es geht ihm nicht besonders gut.«
    »Wenn der Junge dir auch Schererei macht«, sagte sie, »so halte ich davor, daß du ihm einen Strich durch die Rechnung machst. Eine Kugel und lebe wohl.«
    »Es ist ja der Alte Mann, den ich …«
    »Doppelt genäht hält besser. Zuvorderst den einen, sodann den anderen, ehe noch der erste zu tropfen aufgehört hat.«
    »Es lohnt sich nicht«, sagte ich. »Wenn das schiefgeht und ich Pech habe, liege ich auf der Straße.«
    »Und wenn du Fortune hast?«
    »Werde ich tot sein.«
    »Was

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