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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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ist, wie wollt ihr dann rückkehren?«
    »Der Wagen ist ausgerüstet. Wir wurden gestern informiert …«
    »Und wenn der Wagen gestohlen wird? Einen Unfall hat? Beschlagnahmt wird? Zusatzhilfe, wie ich schon sagte. Steck's ein und vergiß es, bis du es brauchst. Mal dich damit an, wenn erforderlich; auch dafür ist es verwendbar. Ein spiegelverborgener Knopf drinnen muß zehn Sekunden lang gedrückt werden, um das Gerät zu aktivieren.«
    »Immer wieder wurde uns erzählt, daß unumschlossener Transfer unmöglich ist«, sagte ich und ließ das Geschenk in meine Handtasche gleiten. »Daß wir andernfalls für immer im Zwischenbereich bleiben. Wie mit Jake geschehen, sagten sie …«
    »Wissen Sie es?« fragte sie. »Mach dich lieber vorab bereit. Nach allen Berichten ist ihre Welt ungeeignet für dunkle Menschen, wie weiß du auch immer aussehen magst. Die Zwischenwelt könnte bevorzugt sein, wenn du zufällig aufgedeckt wirst.«
    »Funktioniert es für zwei oder mehr?« fragte ich.
    »Für einen mit Sicherheit«, seufzte Judy schulterzuckend. »Wer weiß es, Iz?« Sie hielt inne, um ihre Zähne einzusetzen, als bereitete sie sich auf die Begrüßung von Familienmitgliedern vor. »Für die Dauer werden Leveretts Hände dich lenken. Sein Projekt soll nach Seamus' Wunsch von ihm geleitet werden. Vielleicht wird es wie vorgesehen funktionieren, aber ich werden nicht warten, bis ich schwarz werde. Nach deiner Rückkehr wirst du wieder in meinen Händen sein, und wenn Leverett dich oder die Firma danach falsch dirigiert, werde ich ihn mit Sicherheit im rechten Moment zurechtstutzen.«
    Unausgedrückte Wut spannte die Muskeln ihres Gesichts; Adern in ihren Schläfen pulsierten, als wollten sie platzen. Nur zwei Jahre trennten uns; das Aussehen, das sie angenommen hatte, alterte sie um ein Dutzend mehr. »Solche altzeitlichen Gedanken lassen sich reoptimieren, sagte man mir«, sagte ich.
    »Und ich habe es gesagt. Tu wie gesagt, nicht wie getan.« Sie schloß die Augen und seufzte; atmete tief, als wollte sie die Röhre nehmen. »Dies ist ein Haus der Verdammten, unzweiflig, Iz. Ich verbringe meine Zeit damit, auf Schatten zu starren und auf Bewegungen zu achten. Ich räume den Dreck weg, den andere hinterlassen haben, und koche anderer Leute Suppen. Ein ständiger Spießrutenlauf, und wer sollte mir helfen? Seamus ist geistverwirrt und hört nicht mehr, was gehört werden muß. Ich bin zum Absprung bereit.«
    »Judy, ich …«
    Sie öffnete die Augen. »Entschuldigung, Iz. Du hast genug eigene Sorgen. Ich habe nur einen unbeherrschten Koller, nichts weiter. Alles ist nicht so schlimm, wenn man sich damit konfrontiert und darüber nachdenkt. Das Schlimmste ist langfristig besser, Blut unter der Brücke. Sieh mal.« Sie richtete ihren Finger auf das Kamingemälde, als wollte sie darauf anlegen. »Nach zwanzig Jahren wiedereingesetzt. Mittlerweile genügend Distanz erreicht.«
    »Wer sind sie?«
    »Die Drydens«, sagte sie. »Lob und Preis ihren schwarzen Herzen. Zwei Versuche brauchte der Künstler, bevor es gefiel, heißt es. Der Alte pfiff drauf, beim ersten Mal. Forderte, daß er und sein Blut so erfaßt würden, wie sie waren, nicht wie man wünschte.«
    »Dies gefiel?«
    »Dies erfaßte.« Drei Drydens in Öl posierten in einem holzvertäfelten Raum. Judy anekdotierte, während ich sie der Reihe nach betrachtete. »Susie D.« Mrs. Dryden lehnte in einem flügelrückigen Stuhl, zwischen ihren Männern vorn und hinten eingezwängt, und starrte ihre Betrachter mit Augen an, die für diese Gelegenheit ausgeborgt schienen. Ihr himmelgraues Gewand war so willkürlich gefaltet, daß es wie Amateur-Origami aussah. »Neuverkabelte Mona Lisa mit geliftetem Lächeln. Eine gemeine Hexe war sie.« Mrs. Drydens Hand ruhte in segnender Pose auf der Stirn ihres Teenagers, der sich auf dem Teppich vor ihr flegelte und mit dem Kopf ihre Knie berührte. »Sonny.« Die Schatten seiner Leggings enthüllte eine ungehörige Wölbung, als ob Mutters Berührung mehr tröstete als angemessen war. »Er spielte gerne das Mädchen und ich Mandingo«, sagte Judy. »Ich schnallte mir einen Peacemaker um und bearbeitete ihn, bis er blutete.« Thatcher Dryden stand hinter seiner Frau, als hätte er sich angeschlichen, um sie zu überraschen. »Der Alte. Einzigartig.« Sein Gesicht schien von innen heraus zu glühen; blaues Feuer leuchtete in seinen Augen. In keinem Lebenden hatte ich je solche ungesunde Selbstsicherheit gesehen. Er trug sein Haar lang

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