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Ambler-Warnung

Ambler-Warnung

Titel: Ambler-Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Architekt zweier lateinamerikanischer Währungssanierungen – vor einer Menschenmenge niedergeschossen
worden. Er war ein Hoffnungsträger der amerikanischen Regierung gewesen. Die Attentäter hatte man nie gefasst. Auch eine groß angelegte internationale Untersuchung blieb ergebnislos. Man vermutete zwar radikale Globalisierungsgegner hinter dem Anschlag, fand aber keine Beweise dafür.
    »Der Mord wurde heute vor fünf Jahren begangen. Exakt zwölf Uhr mittags. Im Ballsaal eines Hotels vor den Augen der Öffentlichkeit. Die Attentäter waren gedungene Killer, die auf ihr präzises Timing und ihre Dreistigkeit bauten, um die Sache durchzuziehen. Aber die Fäden zog der Zahlmeister Kurt Sollinger. Er bezahlte die Attentäter durch seine Kontakte zu ehemaligen Verbündeten der RAF. Wir haben das erst vor Kurzem erfahren. Vor Gericht wären unsere Beweise zwar wertlos, aber die Info stimmt hundertprozentig.«
    »Jesus Christus«, hauchte Ambler.
    »Vor genau fünf Jahren um zwölf Uhr mittags. Glauben Sie mir, die Mistkerle verstehen unsere Botschaft sehr genau. Wir haben es ihnen gerade durchgefunkt. Sie wissen genau, dass wir sie am Kanthaken haben, und werden in Panik geraten. Sie werden sich auflösen und später neu formieren müssen. Alle laufenden Operationen werden abgebrochen. Sie werden ihr gesamtes Kontaktnetzwerk verdächtigen. Und sich durch ihre eigene Paranoia mehr schaden, als wir das jemals tun könnten. Dieses Kreischen, diese Schreie – genau die gleiche Geräuschkulisse wie damals in Säo Paolo. Ich nenne das ausgleichende Gerechtigkeit.«
    Ambler schluckte. Dass Fenton am Schauplatz eines Anschlags herumlungerte, den er selbst inszeniert hatte, erschien ihm geradezu aberwitzig.
    Diesmal las Fenton seine Gedanken: »Sie fragen sich sicher, warum ich hier bin, stimmt’s? Weil ich hier sein kann.«

    Sein Blick war fest. »Wir bei SSG sind keine Angsthasen. Das muss ich Ihnen noch beibringen. Wir sind keine verdammten Verbrecher. Wir sind das Gesetz.« Er zündete sich eine Zigarette an.
    Zweifellos glaubte Fenton das nicht hundertprozentig. Der Magnat wusste einfach, dass ihn kein Mensch jemals mit dem Attentat in Verbindung bringen würde, das nur wenige Meter entfernt stattgefunden hatte.
    »Aber für Sie haben wir einen viel größeren Fisch.« Fenton reichte ihm ein beschichtetes Blatt Papier, das sich wie eine Kreuzung aus Florpostpapier und altem Faxpapier anfühlte. Der Geruch, der von ihm aufstieg, verriet Ambler, dass es hoch brennbar war, und schon der kleinste Funke ausreichen würde, um es in Sekundenschnelle zu vernichten. »Oder besser gesagt, einen Hai.«
    »Ist das der Kerl, den ich ausschalten soll?« Amblers Magen krampfte sich zusammen, aber er bemühte sich, gleichmütig zu klingen. Folge Ariadnes Faden – finde heraus, wohin er führt.
    Fenton nickte feierlich.
    Ambler las schnell, was auf dem Blatt stand. Der Name der Zielperson war Benoît Deschesnes. Ambler stockte der Atem. Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde. Ein wirklich großer Fisch. Auf dem Blatt standen detaillierte Angaben über seine beruflichen und privaten Aufenthaltsorte und seine täglichen Gewohnheiten.
    »Und was hat der Typ verbrochen?«, fragte Ambler gespielt lässig.
    »Deschesnes hat früher für die französische Regierung Nuklearforschung betrieben. Und jetzt missbraucht er seine Stellung als Leiter der IAEA, um die neuesten Ergebnisse dieser Nuklearforschung in Länder wie den Iran, Syrien, Libyen, Algerien und sogar den Sudan zu exportieren. Vielleicht will er
für Chancengleichheit sorgen. Vielleicht will er damit ein Vermögen verdienen. Egal. Er hat Dreck am Stecken, er ist gefährlich, er muss weg.« Fenton zog an seiner Zigarette. »Haben Sie sich alle Daten gut eingeprägt?«
    Ambler nickte.
    Fenton nahm das Blatt wieder an sich und berührte es mit der glimmenden Zigarette. Es loderte kurz in einer rosa-weißen Stichflamme auf, als habe Fenton eine Rose aus seiner Hand gezaubert. Dann war der Spuk vorbei, das Papier verschwunden. Ambler sah sich um. Niemand hatte etwas bemerkt.
    »Vergessen Sie nicht, dass wir die Guten sind, Tarquin«, sagte Fenton. In der kalten Luft bildete sein Atem einen Hauch. »Sie glauben das doch auch, nicht wahr?«
    »Ich glaube, dass Sie das glauben«, antwortete Ambler aalglatt.
    »Vertrauen Sie mir. Das ist der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit. Wenn Sie Benoit erledigt haben, sind Sie so etwas wie ein gemachter Mann. Dann setzen

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