Ameisenroman
dass du und alles Personal, das du dazu brauchst, alles stehen und liegen lassen – zur Not könnt ihr ja andere Mitarbeiter damit beauftragen – und einen besseren Job für Cody findet. Installier ihn als Selbständigen in einer kleinen Autowerkstatt, wenn es sein muss. Und ich will, dass du ein bezahlbares kleines Haus in der Nähe von diesem Unternehmen findest, das wir für sie kaufen könnten, und ich will, dass der Job und das Haus nicht zu weit von hier weg sind, direkt in Mobile oder in einem nahen Vorort. Meinst du, das schaffst du?»
Bei diesen Worten erhob er sich und betätigte den Knopf an seinem Schreibtisch, um seine Sekretärin zu rufen.
«Yessir», sagte Cyrus. «Ich denke, das bekommen wir hin. Ich mache mich sofort daran.»
«Eileen», sagte Jonathan zu der grauhaarigen Dame, die ins Büro trat, «ich möchte, dass Sie Cyrus eine Weile bei der Aufgabe unterstützen, die ich ihm gerade zugeteilt habe. Das hat höchste Priorität, und es bleibt absolut vertraulich, verstehen Sie?»
Acht Tage später saß Ainesley Cody in dem Sessel vor Jonathan Semmes’ Schreibtisch. Er hatte noch nicht so viel an Status zugelegt, um den Raum zu durchqueren und mit Jonathan auf dem Sofa am Kamin Platz zu nehmen.
«Ainesley», setzte Jonathan an, «danke, dass Sie vorbeigekommen sind.» Dann wartete er auf eine Antwort.
«Yessir, danke, Mr. Semmes, ich weiß das zu schätzen.»
«Erstens wollte ich Sie heute hier haben, um Sie in unserer Familie zu begrüßen.»
«Yessir, danke. Für mich bedeutet das gewissermaßen eine Ehre, zur Familie Semmes zu gehören.»
«Ainesley, ich glaube, Sie können verstehen, dass ich meiner Tochter nur das Beste wünsche. Das würde jeder Vater so wollen. Und Ihnen natürlich auch.»
Ainesley nickte beflissen. «Yessir.» Er strich sich das Haar glatt und rückte seine Krawatte gerade.
Jonathan sprach weiter. «Wie ich höre, sind Sie Experte für Autos und Ersatzteile und solche Dinge.»
Wieder nickte Ainesley. Er leckte sich nervös die Lippen. «Yessir, ich glaube, darin bin ich ziemlich gut. Ich habe schon viel Erfahrung.»
Lächelnd nickte Jonathan zurück. «Nun, wir werden Folgendes tun. Unsere Firma besitzt einen hübschen Laden für Eisenwaren und Ersatzteile in Clayville, und da wird ein stellvertretender Leiter gesucht. Die Bezahlung ist ziemlich gut, oder wenigstens nicht zu schlecht für ein junges Paar, und es ist ein solider Job mit guten Zukunftsaussichten. Ich habe gerade mit Jesse Nichols gesprochen, dem Betriebsleiter, und er wäre froh, Sie übernehmen zu können. Wenn Sie da anfangen, könnten Sie sich vor Ort in Marketing und solchen Dingen einarbeiten, und dann wären Sie in der Lage, ein kleines Business aufzubauen, wenn alles klappt.»
Ainesley hob beschwichtigend die Hand. «Yessir, aber …»
«Und noch etwas. Jesse Nichols steht kurz vor dem Rentenalter. In ein oder zwei Jahren ist die Stelle des Betriebsleiters zu besetzen, und Sie wären dann der logische Nachfolger. Vielleicht sind Sie sogar eines Tages in der Lage, das Geschäft als Eigentümer zu übernehmen, und vielleicht wollen Sie irgendwann auch noch ein wenig expandieren.»
«Mr. Semmes …» Seine Hand sank wieder herab.
«Eines noch. Elizabeth und ich haben über das richtige Hochzeitsgeschenk für Marcia nachgedacht, und wir haben Folgendes beschlossen. Wir haben ein wirklich hübsches kleines Häuschen in Clayville gefunden, das für Sie und Marcia ideal wäre. Nur ein paar Häuserblocks vom Laden entfernt. Nichts Großartiges, wissen Sie, aber wirklich hübsch. Wir haben ein Vorkaufsrecht darauf erworben, und wenn das mit dem Job für Sie in Ordnung geht, werden wir es ihr kaufen und dazu beitragen, Ihnen beiden einen wirklich anständigen Start in Ihre Ehe zu verschaffen.»
Jonathan Semmes hielt inne. Diesmal blieb Ainesley stumm, all diese Großzügigkeit machte ihn sprachlos. Allerlei neue phantastische Möglichkeiten schwirrten ihm durch den Kopf. Soeben war das gute Leben in Reichweite gerückt. Geld, Ansehen, Prestige bei den anderen Codys und bei seinen Freunden.
Jonathan lächelte strahlend und hob die Hände, als wäre er von seinem Angebot selbst angenehm überrascht. Auf diese Weise schloss er Geschäfte am liebsten ab.
«Und, was meinen Sie? Ist das für Sie in Ordnung? Ich weiß, Marcia ist einverstanden.» In Wirklichkeit hatte er mit Marcia noch gar nicht gesprochen. Er wollte zuerst Ainesley auf seiner Seite haben.
Ainesley war keiner, der an einer
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