Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes

Titel: Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
Geschichte wird dich interessieren. Arthur hat gestanden …«
    »Arthur? Du hast dich wohl schon mit dem Mörder angefreundet! Warte mal – ich dachte, er heißt Charles.«
    »Ich nenne ihn Arthur, denn es wäre verwirrend, wenn ich seinen Familiennamen und seinen Titel benutzen würde. Er heißt nicht Milverton.«
    Mit einer Leidensmiene ließ Emerson sich auf den Boden sinken, doch als ich am Höhepunkt meines Berichts angekommen war, hörte er auf, sich um einen gelangweilten Ausdruck zu bemühen.
    »Du meine Güte!« rief er aus. »Wenn er die Wahrheit sagt …«
    »Dessen bin ich mir sicher. Er hätte keinen Grund zu lügen.«
    »Nein – nicht, wenn man die Fakten nachprüfen kann. Begreift er denn nicht, in was für eine unangenehme Lage ihn das bringt?«
    »Das tut er gewiß. Doch ich habe ihn überredet, reinen Tisch zu machen. Die Frage ist nur, wem er seine Geschichte erzählen soll.«
    »Hmmm.« Emerson zog die Beine an und stützte die Unterarme auf die Knie, während er darüber nachdachte. »Er muß seine Identität beweisen, wenn er Anspruch auf den Titel und den Besitz erheben will. Wir sollten uns am besten direkt mit Kairo in Verbindung setzen. Dort wird man bestimmt überrascht sein.«
    »Darüber, daß er hier ist, gewiß. Obwohl ich mir sicher bin, daß seine Existenz als Erbe den Leuten in der Verwaltung, die sich mit diesen Dingen beschäftigen, bekannt sein muß. Warum habe ich nicht selbst daran gedacht? Denn Lord Baskervilles Erbe kommt selbstverständlich zuerst als Verdächtiger in Frage.«
    Emersons dichte Brauen zogen sich zusammen. »Das wäre so, wenn es sich bei Lord Baskervilles Tod um einen Mord handeln würde. Ich dachte, du seist zu dem Schluß gekommen, daß Armadale der Mörder ist.«
    »Das war, ehe ich Milvertons – ich meine Arthurs – wahre Identität entdeckte«, erklärte ich geduldig. »Selbstverständlich leugnet er, seinen Onkel umgebracht zu haben …«
    »Ach, tut er das?«
    »Du erwartest doch wohl kaum, daß er es zugibt.«
    »Natürlich nicht; aber du, wenn ich mich recht entsinne. Wie dem auch sei, heute abend – oder morgen – unterhalte ich mich einmal mit dem jungen Narren, und dann werden wir sehen, welche Schritte wir am besten unternehmen. Und jetzt haben wir genügend Zeit verschwendet. An die Arbeit.«
    »Ich finde, wir sollten in dieser Angelegenheit umgehend handeln«, sagte ich.
    »Ich nicht. Das Grab duldet keinen Aufschub.«
    Nachdem Mary ihre Kopien der Gemälde fertiggestellt hatte, kehrte sie zum Haus zurück. Wir anderen gingen wieder an die Arbeit. Im Laufe des Nachmittags wurde ich im Schutt immer häufiger fündig – irdene Scherben, Stücke blauer Fayence und viele Perlen, die aus der gleichen, glasähnlichen Substanz geformt waren. Die Perlen waren eine Plackerei, denn sie waren sehr klein, und ich mußte jeden Zentimeter Schutt durchsieben, damit ich keine übersah.
    Die Sonne wanderte nach Westen, und ihre Strahlen drangen unter mein Zeltdach. Ich suchte immer noch nach Perlen, als ein Schatten auf meinen Korb fiel. Ich blickte hoch und sah Mr. O’Connell. Er zog elegant den Hut und kauerte sich dann neben mich.
    »Es ist wirklich ein Jammer, mitanzusehen, wie eine schöne Frau sich mit solcher Arbeit die Hände und den Teint ruiniert«, sagte er freundlich.
    »Verschwenden Sie Ihren irischen Charme nicht an mich«, meinte ich. »Allmählich empfinde ich Sie als schlechtes Omen, Mr. O’Connell. Immer wenn Sie auftauchen, geschieht ein Unglück.«
    »Ach, seien Sie doch nicht so streng mit einem armen Burschen wie mir. Heute bin ich nicht so fröhlich wie sonst, Mrs. Emerson. Das ist die reine Wahrheit.«
    Er seufzte. Da fiel mir mein Plan ein, diesen anmaßenden jungen Mann für unsere Sache einzuspannen, und ich milderte meinen scharfen Tonfall. »Also ist es Ihnen nicht gelungen, Ihren Platz in Miss Marys Herzen zurückzuerobern?«
    »Sie sind eine scharfsinnige Frau, Mrs. E. Genau gesagt, ist sie immer noch wütend auf mich. Bei Gott, sie ist eine niedliche kleine Tyrannin.«
    »Wie Sie wissen, hat sie noch weitere Verehrer. Und die lassen ihr wenig Zeit, einem unverschämten, rothaarigen Journalisten nachzutrauern.«
    »Genau das befürchte ich«, erwiderte O’Connell bedrückt. »Ich komme gerade vom Haus. Miss Mary weigert sich sogar, mich zu empfangen. Sie ließ mir ausrichten, ich solle mich entfernen, oder sie würde mich von den Dienstboten hinauswerfen lassen. Ich bin mit meiner Weisheit am Ende, Mrs. E., und das ist

Weitere Kostenlose Bücher