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Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes

Titel: Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Erklärung. Ehrlich, ich wollte dich nicht ausschließen. Ich habe die Wahrheit gesagt; von nun an besteht ständig die Gefahr, daß das Grab ausgeraubt wird.«
    »Und wann habe ich jemals vor der Aussicht auf Gefahr gekniffen?« wollte ich wissen. »Wann hast du dich jemals so erniedrigen müssen, die verachtenswerte Rolle meines Beschützers zu übernehmen?«
    »Eigentlich ziemlich häufig«, erwiderte Emerson. »Nicht, daß ich damit oft erfolgreich gewesen wäre; aber, Peabody, deine Angewohnheit, dich Hals über Kopf in die schrecklichsten Gefahren zu stürzen …«
    »Einen Moment mal«, unterbrach Vandergelt. Er hatte den Hut abgenommen und wischte sich methodisch den klebrigen Staub vom Gesicht. Offenbar war ihm nicht klar, daß dieser Staub, wenn er sich mit Schweiß mischt, die Beschaffenheit flüssigen Zements annimmt, der nun in seinen Spitzbart rann und von dessen Ende herabtropfte.
    »Fangen Sie nicht wieder eine Ihrer Streitereien an«, fuhr er fort. »Ich habe nicht die Geduld, um abzuwarten, bis Sie sich geeinigt haben. Was zum Teufel ist da unten, Professor?«
    »Das Ende des Gangs«, antwortete Emerson. »Und ein Brunnen oder ein Schacht. Ich konnte ihn nicht überqueren. Ich habe ein paar verrottete Holzstücke gefunden, die Überreste einer Brücke oder einer Abdeckung …«
    »Von den Grabräubern zurückgelassen?« fragte Vandergelt, und seine blauen Augen blitzten.
    »Möglicherweise. Sie hätten sich auf solche Hindernisse vorbereitet, die in den Gräbern dieser Epoche häufig anzutreffen sind. Falls sie aber eine Tür am gegenüberliegenden Ende gefunden haben, ist jetzt davon keine Spur mehr zu sehen – nur eine glatte Wand, auf deren Oberfläche die Gestalt von Anubis abgebildet ist.«
    »Hmmm.« Vandergelt strich sich über den Spitzbart. Diese Bewegung löste eine Schlammlawine aus, die vorne an seinem einst sauberen Jackett hinunterrann. »Entweder liegt die Tür hinter dem Putz und dem Bild verborgen, oder die Wand ist eine Täuschung. Vielleicht befindet sich die Grabkammer woanders – auf dem Grunde des Schachts.«
    »Genau. Wie Sie sehen, haben wir noch einige Stunden Arbeit vor uns. Wir müssen jeden Zentimeter des Bodens und der Decke sorgfältig untersuchen. Je näher wir an die Grabkammer kommen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Falle.«
    »Dann machen wir uns ans Werk!« rief ich aufgeregt.
    »Eben das habe ich vorgeschlagen«, erwiderte Emerson.
    Sein Tonfall war eindeutig sarkastisch, doch ich beschloß, das zu überhören, denn es gab Entschuldigungen für sein Verhalten. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Für den Augenblick hatte das Archäologenfieber das Detektivfieber abgelöst. Ich war schon an der Arbeit und siebte die erste Schuttportion durch, als mir einfiel, daß ich Emerson noch nichts von Arthurs Beichte erzählt hatte.
    Doch ich sagte mir, daß kein Anlaß zur Eile bestand. Zweifellos würde Emerson darauf bestehen, das Tagespensum zu erledigen, ehe er zum Haus zurückkehrte. Und Arthur hatte versprochen, nichts zu unternehmen, bevor wir nicht Gelegenheit gehabt hatten, uns zu beraten. Erst in der Mittagspause vertraute ich mich Emerson an. Wir hatten uns unter das Zeltdach zurückgezogen, das aufgestellt worden war, um mich bei der Arbeit vor der Sonne zu schützen. Dort nahmen wir unser karges Mahl zu uns und ruhten uns ein wenig aus. Mary war unten und versuchte, die zuletzt entdeckten Gemälde zu kopieren. Sie konnte nur dann arbeiten, wenn die Männer eine Pause einlegten, denn die Staubwolken, die ihre Füße aufwirbelten, machten es unmöglich, etwas zu sehen, geschweige denn zu atmen. Man muß nicht hinzufügen, daß Karl sich in ihrer Nähe befand. Vandergelt hatte sein Essen hinuntergeschlungen und war sofort ins Grab zurückgekehrt, das ihn offenbar völlig in seinem Bann gefangenhielt. Emerson wäre ihm wohl gefolgt, wenn ich ihn nicht zurückgehalten hätte.
    »Ich muß dir von meinem Gespräch mit Arthur letzte Nacht erzählen«, sagte ich.
    Knurrend versuchte Emerson, seinen Ärmel aus meinem Griff zu befreien. Diese Aussage jedoch erweckte seine Aufmerksamkeit.
    »Verdammt, Amelia, ich habe dir doch befohlen, unser Zimmer nicht zu verlassen. Ich hätte wissen sollen, daß Abdullah nicht Manns genug ist, um dich aufzuhalten. Warte nur, bis ich ihn in die Finger bekomme!«
    »Es war nicht sein Fehler.«
    »Dessen bin ich mir völlig bewußt.«
    »Dann laß das Theater und hör mir zu. Ich versichere dir, die

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