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Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes

Titel: Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Zeit eintraf, ging mir ebenfalls zur Hand. Wir machten einige Aufnahmen. Dann wurden die Männer angewiesen, den restlichen Schutt zu entfernen. Schließlich mußte der massive Stein aus dem Gang beiseitegeschafft werden. Als er endlich draußen vor dem Eingang stand, rief das unter den Schaulustigen einigen Aufruhr und Gedrängel hervor. Zwei der Gaffer stürzten tatsächlich über den Rand der Grube die Treppe hinunter und mußten leicht verletzt geborgen werden, wobei sie uns mit rechtlichen Schritten drohten.
    Nun war der Weg frei, um die restliche Aufschüttung abzutragen, doch als ich den Männern schon die Anordnung geben wollte, sich an die Arbeit zu machen, wies mich Abdullah darauf hin, daß es Zeit für die Mittagspause war. Ich hatte nichts dagegen, aufzuhören, denn ich machte mir zunehmend Sorgen um Emerson.
    Glauben Sie nicht, werter Leser, daß ich nicht von Ängsten geplagt wurde, nur weil ich diesen bislang keinen Ausdruck verliehen habe. Es wäre eine lachhafte Untertreibung zu behaupten, daß mein Gatte bei der Zunft der Grabräuber in Gurneh unbeliebt war. Manche Archäologen arbeiten mit diesen Leuten zusammen, um als erste Zugriff auf die Antiquitäten zu haben, die sie sich unrechtmäßig aneignen. Doch für Emerson verlor ein Gegenstand, den man gewaltsam seiner Umgebung entriß, einiges von seinem historischen Wert. Außerdem kam es durch die unsachgemäße Behandlung oft zu Beschädigungen. Emerson beharrte darauf, daß Grabräuber keinen Grund zum Graben haben würden, wenn niemand ungesetzlich erworbene Antiquitäten kaufte. Deswegen war er aus wirtschaftlichen und persönlichen Gründen den Betreibern dieses Geschäfts nicht eben freundlich gesonnen – und ich habe, so glaube ich, bereits deutlich gemacht, daß Takt nicht eben seine stärkste Seite ist. Ich war mir der Gefahr, in die er sich begab, wenn er sich an die Gurnawis wandte, voll und ganz bewußt. Möglicherweise beschlossen sie ja, den Erpresser zu beseitigen, anstatt sich unter Druck setzen zu lassen.
    Deswegen ergriff mich große Erleichterung, als ich eine wohlbekannte Gestalt schwungvoll auf mich zuschreiten sah. Er schob Touristen beiseite, wie man Mücken verscheucht. Die Journalisten folgten ihm in respektvollem Abstand. Ich beobachtete, daß der Mann von der Times hinkte, und hoffte inbrünstig, daß Emerson nicht für diese Verletzung verantwortlich war.
    »Wo ist der Esel?« fragte ich.
    »Wie geht die Arbeit voran?« fragte Emerson gleichzeitig.
    Ich mußte seine Frage zuerst beantworten, da er meine sonst nie beantwortet hätte. Also schilderte ich ihm kurz zusammengefaßt die Arbeiten dieses Vormittags, während er sich neben mich setzte und eine Tasse Tee trank. Als er aufgrund eines belegten Brotes vorübergehend am Sprechen gehindert wurde, wiederholte ich meine Frage.
    Emerson blickte verständnislos um sich. »Welcher Esel? Oh, der Esel! Ich nehme an, der Besitzer hat ihn sich zurückgeholt.«
    »Was ist in Gurneh geschehen? War deine Mission erfolgreich?«
    »Es müßte uns gelingen, heute das restliche Geröll wegzuschaffen«, sagte Emerson nachdenklich. »Verdammt, ich wußte, ich habe etwas vergessen. Bohlen, wir brauchen mehr …«
    »Emerson!«
    »Es ist überflüssig, so zu schreien, Amelia. Ich sitze genau neben dir, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte.«
    »Was ist geschehen?«
    »Was ist wo geschehen? Oh«, meinte Emerson, als ich nach meinem Sonnenschirm griff. »In Gurneh, meinst du. Selbstverständlich genau das, was ich geplant hatte. Ali Hassan Abd er Rasul – er ist ein Vetter von Mohammed – war zur Mitarbeit bereit. Er und seine Freunde haben sich bereits auf die Suche nach Armadale gemacht.«
    »Einfach so? Komm schon, Emerson, spare dir deinen überheblichen, selbstzufriedenen Gesichtsausdruck, du weißt, wie wütend mich das macht. Ich habe mich fast zu Tode gesorgt.«
    »Dann hast du nicht richtig nachgedacht«, gab Emerson zurück und hielt mir seine Tasse zum Nachfüllen hin. »Ali Hassan und die anderen hatten allen Grund, zu tun, was ich von ihnen verlangte, ganz abgesehen von den – äh – privaten Angelegenheiten, die wir zu beiderseitiger Zufriedenheit geregelt haben. Ich habe dem, der Armadale findet, eine beträchtliche Belohnung versprochen. Außerdem gibt ihnen diese Suche einen Vorwand, das zu tun, womit sie sich ansonsten heimlich beschäftigen – in den Bergen herumzuschleichen und nach verborgenen Gräbern Ausschau zu halten.«
    »Selbstverständlich

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