Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
ich wufte, daf er noch lebte. Alf die Männer zurückkamen, mufte ich mich in einem der Feitengänge verftecken. Die Hauptgänge find teilweife mit Holz abgeftützt, aber der Feitengang war baufällig. Jedenfallf ftürzte er ein, und ich mufte mich erft befreien.«
    »Um Himmels willen«, jammerte Emerson erschrocken. »Mein armes Kind …«
    »Du haft daf Flimmfte noch nicht gehört, Papa. Alf ich mich befreit hatte, wollte ich auf dem fnellften Weg Hilfe holen, aber der Weg war verfperrt! Kannft du dir meine Uberrafung vorftellen? Ich glaube, fie haben daf Holz abfichtlich entfernt. Ef blieb mir alfo nichtf anderef übrig, alf zu euch zu kommen. Ich habe vergeffen, daf ich immer eine Fachtel mit Ftreichhölzern und einer Kerze bei mir trage, weil ich fo durcheinander war. Bei meinem Fturz habe ich fie, glaube ich, verloren.«
    Zum erstenmal hatte Ramses erzählen können, ohne unterbrochen zu werden, aber meine ungewöhnliche Schweigsamkeit erklärte sich aus meiner Niedergeschlagenheit. Wir waren also verloren, wenn die Nachricht an Bastets Halsband nicht zufällig gefunden würde, bevor sie sie gefressen oder verloren hätte. Auf der anderen Seite war ich sehr stolz auf meinen Sohn, der ein würdiger Nachfahre der Emersons und Peabodys zu werden versprach. Als ich ihn loben wollte, hörte ich, wie Emerson ihn mit Komplimenten überschüttete, und schwieg.
    »Das hast du gut gemacht, mein Sohn«, sagte ich später. »Aber jetzt müssen wir noch besser werden, denn wir müssen hier heraus!«
    »Weshalb?« fragte Emerson. »Wenn der Gang verschüttet ist, kommen wir ohnehin nicht weiter.«
    »Erstens ist es hier feucht, und du könntest dich erkälten.«
    »Aber in den morschen Gängen ist es noch gefährlicher. Hier sind wir sicherer und können auf Rettung warten.«
    »Unter Umständen müssen wir lange warten, Emerson. Bastet wird zwar ganz sicher nach Hause laufen, aber ob sie den Zettel dann noch hat, wissen wir nicht.«
    »Auferdem müffen wir unf beeilen, wenn wir die Verbrecher noch erwifen wollen«, sagte Ramses. »Fie wollen bei Tagefanbruch verfwinden, habe ich einen fagen hören.«
    »Aber wenn der Gang doch verschüttet ist …«
    »Ef gibt noch einen anderen Weg nach draufen, Papa.«
    »Wie bitte, mein Sohn?«
    »Er führt zu einem Vorraum neben der Pyramide, wo fich einige untergeordnete Gräber befanden. Fo bin ich urfprünglich in die Pyramide gelangt. Und«, fügte er hinzu, »ef wäre beffer, wenn ich die Erklärung dazu ein wenig verfieben könnte, denn wir follten unf beeilen, damit der Weg noch offen ift.«
    »Sehr richtig«, sagte Emerson und spannte seine Muskeln. »Dann wollen wir erst einmal etwas suchen, auf das wir uns stellen können. Wir wollten gerade damit beginnen, als du uns mit deiner Anwesenheit beehrt hast.«
    »Nein, Emerson«, sagte ich. »Wir brauchen nur das Seil, das Ramses unvorsichtigerweise hat fallen lassen.«
    »Aber Peabody! …«
    »Denke doch nach, Emerson. Uns fehlte ein knapper Meter, und den haben wir doch jetzt!« Dabei deutete ich auf Ramses, der mich mißtrauisch ansah.
    »Ha!« rief Emerson. »Du hast recht!«
    Ramses bot sich an, nach dem Seil zu tauchen, aber Emerson lehnte ab, weil er viel größer war, und hatte das Seil auch in kürzester Zeit entdeckt. Es war über und über mit ekligem Schlamm bedeckt. Wir reinigten es, so gut wir konnten, damit es beim Aufstieg nicht so glitschig war. Dann bauten wir wieder unsere Leiter. Diesmal war alles herzlich einfach, und Ramses kletterte wie ein kleiner Affe über uns nach oben und war gleich darauf im Gang.
    Dann mußten wir warten, bis Ramses einen absolut festen Vorsprung fand, an dem er das Seil befestigen konnte, denn er selbst konnte unmöglich allein mein Gewicht tragen. Das war im Augenblick das schwierigste Problem, denn diese spätere Pyramide war hauptsächlich aus Ziegelsteinen gemauert und anschließend mit Stein verkleidet worden. Diese Konstruktion war ganz besonders brüchig.
    Ramses ging sehr sorgfältig vor. Das freute mich, und gleichzeitig tat es mir leid, daß Emerson und ich diesen Raum nicht mehr erforschen konnten.
    Schließlich kündigte Ramses an, daß er einen passenden Stein gefunden hätte. »Aber du muft dich beeilen, Mama, er hält nicht allzuviel auf.«
    Das Ende des Seils hing neben mir. Ich packte es, schickte ein Stoßgebet zum Himmel und ließ mich von Emerson ein Stück hinaufheben. Einen Augenblick lang hing ich in der Luft, doch dann fanden meine Füße Halt an der Wand,

Weitere Kostenlose Bücher