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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Sitt!« Abdullah klatschte in die Hände. »Nicht schon wieder, Sitt! Wir sind doch zum Arbeiten hier!«
    »Was meinen Sie, Abdullah?«
    »Ich habe Schwierigkeiten befürchtet«, murmelte er und fuhr sich mit zittriger Hand über die Augen. »Ein Dorf voller Ungläubiger, die Allah hassen, und der Fluch, der auf unserem Haus liegt …«
    »Den haben wir doch besiegt, Abdullah!«
    »Nein, Sitt. Die ruhelosen Seelen der Toten sind immer noch hier. Daoud hat in der letzten Nacht einen von ihnen gesehen!«
    Ich hatte etwas Ähnliches erwartet, jedenfalls war ich nicht überrascht. Nach Emersons Meinung sind die meisten Männer abergläubisch, aber die Ägypter übertreffen alle noch um ein vielfaches. Ist es denn ein Wunder, wenn die Nachkommen der Pharaonen noch die Gegenwart der vielen Götter fühlen, die in diesem Land dreitausend Jahre lang verehrt wurden? Dazu kommen dann noch die Heiligen des Islam und des Christentums – eine fantastisch große Auswahl an Dämonen und Geistern!
    Bevor ich mit Abdullah darüber reden konnte, rief Emerson: »Peabody! O Peabody! Komm bitte hierher!«
    »Ich werde später mit Ihnen sprechen, Abdullah«, sagte ich. »Lassen Sie sich nur keine Angst machen, mein Freund! Sie wissen doch, daß der >Vater der Flüche< noch immer ein Gegenmittel gefunden hat!«
    »Hm«, war alles, was Abdullah dazu sagte.
    Inzwischen hatten wir unseren Grabungsplatz wieder verlegt, weil wir, wie Emerson sich ausdrückte, genug modrige christliche Knochen gesammelt hatten. Im Augenblick legten wir Gräber quer durch das Gelände an, um uns einen größeren Überblick zu verschaffen. Leute, die nichts von unserem Beruf verstehen, halten uns für willkürlich herumstochernde Schatzsucher, aber ihnen fehlt eben der nötige Einblick.
    Emerson stand auf einer kleinen Anhöhe und blickte auf der anderen Seite hinunter. John stand neben ihm. »Ah, Peabody«, sagte Emerson und streckte mir seine Hand herunter. »Schau dir das an!«
    Nachdem er mich hochgezogen hatte, erblickte ich unten eine sorgfältig gewickelte Mumie, die noch zur Hälfte unter dem Sand verborgen war. Den oberen Teil hatten die Männer bereits freigelegt. Anhand der Bandagierung war die Mumie klar als römisch oder ptolemäisch zu erkennen.
    »Ach, mein Schatz«, sagte ich mitfühlend. »Noch so ein verdammter römischer Friedhof!«
    »Genau das glaube ich nicht, denn wir befinden uns immer noch am Rand des christlichen Friedhofs. Gerade haben wir zwei entsprechende Gräber gefunden.«
    John räusperte sich. »Sir, darüber wollte ich schon mit Ihnen sprechen. Diese armen Menschen sind Christen …«
    »Jetzt doch nicht, John«, sagte Emerson ungeduldig. »Also, Peabody?«
    »Seltsam«, sagte ich. »Normalerweise besitzt eine so sorgfältig gewickelte Mumie einen Sarg oder Sarkophag.«
    »Genau, meine liebe Peabody!«
    »Habt ihr sie so gefunden?«
    »Wie du siehst«, sagte Emerson, »haben wir sie noch nicht berührt. Sie liegt nur etwa zwei Fuß unter der Oberfläche.«
    »Soll ich eine Aufnahme machen, Emerson?«
    Emerson rieb sich sein Kinn. »Ich glaube nicht, daß es nötig ist, Peabody. Ich werde mir genaue Notizen machen. Vielleicht finden wir bei der weiteren Grabung des Rätsels Lösung.«
    »Sir!« meldete sich John. »Diese Menschen sind Christen …«
    »Halte den Mund, John, und gib mir lieber den Pinsel!«
    »Es ist Zeit für den Tee, Emerson«, sagte ich. »Kommst du?«
    »Bah«, sagte Emerson.
    Ich deutete seine Bemerkung als Zustimmung und ging zurück ins Haus. Ramses war nicht in seinem Zimmer, aber der kleine Löwe begrüßte mich, als ich die Tür öffnete. Aus den Überresten, die überall herumlagen, war unschwer zu erkennen, daß das liebe Tier die Hausschuhe und das Nachthemd unseres Sohnes in Einzelteile zerlegt hatte. Ich sperrte das Ungeheuer samt den Resten in seinen Käfig und ging in den Wohnraum, um Teewasser vorzubereiten. Wir hatten uns angewöhnt, den Tee im Freien zu trinken, und die vereinzelten Sandkörner auf Teller und in Tassen konnten unser Vergnügen an der frischen Luft nicht trüben.
    Als Emerson sich neben mich an den Tisch setzte, brummte er wie immer. »Wie oft habe ich jetzt schon versucht, dich von der Überflüssigkeit dieser Arbeitsunterbrechung zu überzeugen, meine liebe Amelia? In England habe ich ja nichts dagegen, aber hier unterbricht die Zeremonie immer …« Er nahm die Tasse, die ich ihm reichte, stürzte den Inhalt in einem Zug hinunter und gab sie mir wieder zurück. »Petrie hat

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