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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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der letzten Nacht kam ein weiterer Sarg dazu, also acht. Hast du zufällig gezählt, wie viele …«
    »Nein, Emerson, leider nicht. Es war dunkel, und wir mußten uns beeilen.«
    »Der Sarg der Baronin wurde gestohlen«, fuhr Emerson fort. »Ein Sarg, den man für den gestohlenen hielt, wurde uns übergeben. Peabody, du bist sicher, daß dieser«, er zeigte auf den mit dem Lackfehler, »der fragliche Sarg war? Gut, dann müssen wir feststellen, daß der Sarg, den wir erhalten haben, nicht der gestohlene der Baronin war, sondern irgendein anderer.«
    »Nicht irgendein anderer«, schrie Ramses, der sich nicht länger zurückhalten konnte. »Papa hat recht: Diefer Farg ift derjenige, den unfere Männer aufgegraben haben. Wir haben unferen eigenen Farg zurückbekommen. Der Dieb muf ihn alfo früher geftohlen haben!«
    »Und nachdem er den Sarg gestohlen hatte, hat er die Mauersteine sorgfältig wieder aufgeschichtet. Ja«, meinte Emerson zustimmend, »so könnte es gewesen sein. Der Dieb hat den Sarg dann irgendwo in der Wüste weggeworfen, und der dusselige de Morgan, der nicht einmal seinen eignen wiedererkennen würde, auch nicht, wenn er darauf treten würde, hat diesen Sarg, den seine Männer entdeckt hatten, für den der Baronin gehalten. Offenbar ist der Dieb so vorgegangen, aber ich frage mich nur weshalb? «
    Diesmal wollte ich nicht wieder meinem Sohn den Vortritt lassen. »Vielleicht wollte er damit erreichen, daß man nicht weiter nach dem Sarg der Baronin sucht, was er ja auch erreicht hat.«
    »Hm«, machte Emerson. »Ich hatte nur eine rhetorische Frage gestellt, meine liebe Peabody, und wollte zu derselben Schlußfolgerung kommen. Würdet ihr jetzt alle still sein, damit ich das Problem logisch durchdenken kann?«
    »Selbstverständlich, mein lieber Emerson.«
    »Felbftverftändlich, Papa.«
    »Selbstverständlich, Sir«, sagte John zögernd. »Ich habe ohnehin nicht die leiseste Vorstellung, worüber Sie überhaupt sprechen.«
    Emerson räusperte sich feierlich. »Also gut. Gehen wir davon aus, daß der Dieb unseren Sarg gestohlen hat, um ihn uns als vermeintliches Eigentum der Baronin zurückzugeben. Er hat sich große Mühe gegeben, die Steine wieder so in die Mauer zu schichten, daß der Diebstahl unbemerkt blieb. Aber weshalb hat er sie dann in der letzten Nacht wieder zerstört?«
    Er fixierte Ramses mit solch drohendem Blick, daß der Kleine seinen Mund mit hörbarem Schnappen zuklappte. Dann fuhr Emerson fort: »Bestimmt nicht, um den gestohlenen Sarg zurückzubringen, denn wir haben jetzt sieben. Genauso viele, wie wir ursprünglich hatten. Also bieten sich zwei Möglichkeiten. Entweder wollte der Dieb etwas holen, was er beim Diebstahl des Sarges in diesem Raum versteckt hatte, oder er wollte nur ganz einfach unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken.« Emerson legte eine Pause ein, blickte in die Runde und sagte dann gönnerhaft: »Falls einer von euch noch andere Möglichkeiten sieht, kann er jetzt sprechen.«
    Mein fürchterliches Kind nahm mir wieder einmal das Wort aus dem Mund. »Vielleicht hat ja ein anderer unf auf den Diebftahl aufmerkfam machen wollen.«
    Emerson schüttelte energisch den Kopf. »Nein, mein Sohn, ich weigere mich, noch einen zweiten Mann ins Spiel zu bringen! Einer ist genug!«
    »Ich neige dazu, die erste Möglichkeit für wahrscheinlich zu halten«, sagte ich. »Es war nötig, ein Versteck für den Sarg der Baronin zu finden. Was war naheliegender, als ihn dort zu verbergen, wo ohnehin schon andere herumstehen? Ich glaube, daß der Dieb den Sarg der Baronin hier versteckt und einen der unseren mitgenommen hat. In der letzten Nacht ist er wiedergekommen und hat den ersten Sarg wieder abgeholt.«
    »Ich habe allmählich das Gefühl«, meinte Emerson, »daß ich auf das Wort >Mumiensarg< allergisch reagiere! Peabody, deine Theorie ist nicht schlecht, aber einen kleinen Punkt hast du übersehen. Es gibt wohl niemanden, der so dumm wäre, den Sarg der Baronin überhaupt zu stehlen, geschweige denn, alle diese Unannehmlichkeiten für dieses lächerliche Ding auf sich zu nehmen.«
    Ratlos starrten wir einander an. John kratzte sich den Kopf, nur Ramses hatte noch etwas zu sagen: »Ef gibt auch dafür mögliche Erklärungen, aber ef ift ein grofer Fehler, ohne aufreichende Informationen zu fpekulieren …«
    »Gut gesagt, mein Sohn«, sagte Emerson begeistert.
    »Daf ftammt nicht von mir, Papa.«
    »Das tut nichts zur Sache. Also begraben wir die Theorie und wenden uns lieber

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