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Amelia Peabody 04: Im Tal der Sphinx

Titel: Amelia Peabody 04: Im Tal der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Verwaltung und die Polizei sind Ihnen dankbar für Ihre Bemühungen, eine Bande einheimischer Diebe zur Strecke zu bringen. Dieses ganze Gerede von Meisterverbrechern mit irgendwelchen ausländischen Decknamen ist doch absurd.«
    Ich legte Emerson beruhigend meine Hand auf den Arm. »In den Basaren kennt man Sethos«, sagte ich. »Sie tuscheln vom Meister und der schrecklichen Rache, die er gegenüber Verrätern an seiner abscheulichen Sache ausübt.«
    Ramsay hob eine Hand, um sein Lächeln zu verbergen. »Wir messen dem Geschwätz der Eingeborenen keine Bedeutung zu, Mrs. Emerson. Das ist ein so abergläubisches, unwissendes Pack. Also, wenn wir jedem kleinsten Gerücht nachgingen, hätten wir keine Zeit mehr für irgend etwas anderes.«
    Emersons geöffneten Lippen entwichen brodelnde Laute – vergleichbar denen eines kochenden Wasserkessels. »Sagen Sie bitte nicht solche Dinge, Major«, flehte ich. »Wenn Sie in dieser Tonart fortfahren, kann ich für Ihre Sicherheit nicht garantieren. Seit wir vor knapp einer Woche in Ägypten eintrafen, sind wir mehrfach von diesem Mann angegriffen worden, und Sie verleugnen dessen Existenz. Es wurde der Versuch unternommen, unseren Sohn zu entführen, und erst heute morgen hat mich ein aus dem Hinterhalt abgefeuerter Schuß um Haaresbreite verfehlt und traf statt dessen Don … äh … einen unserer Assistenten.«
    Ramsay war zu begriffsstutzig, um meine augenblickliche Verwirrung zu bemerken. Das Lächeln war von seinem Gesicht gewichen. »Haben Sie diese Vorfälle der Polizei mitgeteilt, Mrs. Emerson?«
    »Also, nein. Wissen Sie …«
    »Warum nicht?«
    Emerson sprang auf. »Weil die Polizei«, schnaubte er, »eine Bande von Schwachköpfen ist, deshalb. Komm, Amelia. Diese Hanswürste wissen weniger als wir. Ich bitte dich, komm, bevor ich seinen Schreibtisch zu Kleinholz verarbeite und mich an ihm selbst vergreife, was mir dann später leid tun könnte.«
    Als wir das Gebäude verließen, kochte Emerson innerlich immer noch. »Kein Wunder, daß überhaupt nichts getan wird, um den illegalen Handel mit Kunstschätzen zu unterbinden«, knurrte er. »Wenn ein solcher Idiot mit der Sache betraut ist …«
    »Also, Emerson, beruhige dich doch. Der Major hat mit den Kunstschätzen nichts zu tun. Du hast selbst gesagt, daß du dir keine großen Hoffnungen machtest, von ihm irgend etwas zu erfahren.«
    »Das ist richtig.« Emerson wischte sich über seine schweißnasse Stirn.
    »Ich wünschte, du wärest nicht so unwirsch gewesen, Emerson. Ich hätte ihn gern gefragt, wie die Ermittlungen im Fall von Kalenischeffs Tod voranschreiten.«
    »Ganz recht, Peabody. Dieser verfluchte Idiot Ramsay trägt an allem die Schuld, weil er mich provoziert hat. Komm, wir kehren um und fragen ihn.«
    »Emerson«, setzte ich an. »Ich glaube nicht …«
    Aber Emerson hatte bereits eilig die Richtung geändert. Ich hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen. So schnell ich konnte rannte ich hinter ihm her und holte ihn schließlich vor Ramsays Büro wieder ein. »Ach, da bist du ja, Peabody«, sagte er fröhlich. »Versuch, dich ein wenig zu beeilen, hörst du? Schließlich haben wir noch eine Menge zu tun.«
    Beim Anblick von Emerson trat Ramsays Assistent die Flucht an, und mein Gatte spazierte schnurstracks ins Hauptbüro. Ramsay sprang auf und preßte sich mit seinem Rücken schützend gegen die Wand.
    »Setzen Sie sich, setzen Sie sich«, sagte Emerson jovial. »Es besteht kein Anlaß zur Förmlichkeit. Es dauert auch nicht lang. Ramsay, wie ist der Stand der Ermittlungen im Mordfall an diesem Halunken Kalenischeff?«
    »Äh … wie bitte?« stotterte Ramsay.
    »Der Bursche ist ganz schön langsam«, erklärte Emerson an mich gewandt. »Mit solchen bedauernswerten Kreaturen muß man Geduld haben.« Er hob die Stimme und sprach so langsam und betont, wie es Menschen im Umgang mit Schwerhörigen tun. »Wie … ist … der … Stand …«
    »Ich habe Sie schon zu Beginn verstanden, Professor.« Ramsay stöhnte.
    »Dann reden Sie, Mann. Ich habe nicht ewig Zeit. Steht die junge Dame immer noch unter Verdacht?«
    Ich nehme an, Ramsay war zu dem Schluß gelangt, daß Emerson irgendwelchen Irren zuzurechnen war und deshalb bei Laune gehalten werde mußte, damit er nicht ausrastete. »Nein«, sagte er mit einem angestrengten Lächeln. »Ich habe nie geglaubt, daß sie schuldig ist. Es steht außer Frage, daß eine wohlerzogene junge Dame ein solches Verbrechen begehen könnte.«
    »Das haben Sie

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