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Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Titel: Amelia Peabody 05: Der Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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haben die merkwürdigen Dinge, die neben dem Leichnam gefunden wurden?«
    Das nächstliegende wäre gewesen, Mr. Budge danach zu fragen, wann in diesem Raum zuletzt saubergemacht worden war. Vielleicht hatte es sich um den gesammelten Müll und Staub der letzten Tage oder Wochen gehandelt.
    3. »Handelte es sich bei den Spritzern einer dunklen Flüssigkeit um menschliches Blut?«
    Aufschlüsse durch Inspektor Cuff? Natürlich hatte ich vor, ihn danach zu fragen, allerdings erwartete ich keine aufschlußreiche Antwort. Der unfähigen Polizei konnte die angetrocknete Flüssigkeit entgangen sein, und Inspektor Cuff erzählte mir vielleicht die Unwahrheit.
    Hinsichtlich des Nachtwächters schienen mir das die entscheidenden Fragen zu sein. Deshalb widmete ich mich dem nächsten Vorfall, dem Mord an Mr. Oldacre.
    4. »War er Drogenkonsument? Und, falls die Antwort positiv ausfiel, war er Stammgast in der von uns besuchten Opiumhöhle?«
    Inspektor Cuff fragen. Und hoffen, daß er endlich einmal sein Grinsen und seine Höflichkeitsfloskeln einstellte und mir statt dessen eine simple Frage beantwortete.
    Oder – eine sinnvolle Überlegung! – Mr. Wilson fragen. Er hatte den Toten gut gekannt. Miss Minton, die über alles unterrichtet zu sein schien, was Mr. Wilson wußte, war eine weitere mögliche Informationsquelle. Richtig, da sie eine Frau war, sollte ich es als erstes bei ihr versuchen; schließlich war es wahrscheinlicher, daß ich von ihr eine aufschlußreiche Antwort erhielt.
    5. »War er ein Erpresser? Wen erpreßte er und aus welchem Grund?«
    Es war absolut unwahrscheinlich, daß Inspektor Cuff zu diesen Fragen Stellung bezog, selbst wenn er die Antworten kannte. Erneut schienen mir Mr. Wilson und Miss Minton die richtigen Ansprechpartner zu sein.
    Mittlerweile gelöst und intellektuell beflügelt, brachte ich Frage über Frage zu Papier.
    6. »Wer ist der Verrückte in dem Leopardenfell?« Die naheliegende Lösung bestand darin, den Halunken auf frischer Tat zu stellen, aber das war leichter gesagt als getan. Emerson hatte es bereits versucht und war gescheitert; nach dem Tumult im Museum würde der Bursche sich vielleicht nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen. Man müßte ihn einfach aus der Defensive locken und ihm eine Falle stellen. Aber wie? Im Augenblick fiel mir nichts Sinnvolles ein, deshalb stellte ich diese Frage vorübergehend zurück und widmete mich der nächsten.
    7. »Wer schickte Emerson und den anderen die Uschebtis? Handelte es sich dabei um denselben Irren?« Es schien keine plausible Möglichkeit zu geben, die Antwort herauszufinden, dennoch war ich geneigt, die Frage mit Ja zu beantworten. Bislang hatte der Verrückte keinerlei Gewalttat begangen. Die den Uschebtis beiliegende Warnung hatte den gleichen Charakter wie seine Aktivitäten im Museum – sie schien ernstzunehmend und war in Wirklichkeit harmlos. Genau wie Ramses war auch ich zunehmend geneigt, den Burschen keineswegs für einen Verrückten zu halten, sondern für einen Mann mit einem makabren Sinn für Humor und den Mitteln, diesen umzusetzen. Wie Ramses (zum Teufel mit diesem Kind) zutreffend bemerkt hatte, war es nicht einfach, königliche Uschebtis zu erwerben.
    Sofern man sie als solche bezeichnen konnte, schienen diese Belastungsmaterialien auf Lord Liverpool oder Lord St. John oder jemanden aus ihrem »Zirkel« hinzudeuten. Darüber hinaus gibt es dank der ungesetzlichen Grabplünderungen von Antiquitätenhändlern und ignoranten Touristen im Nahen Osten viele private Kunstschätzesammlungen in England. Oder der »Priester« hatte sie im Museum gestohlen. Er schien sich gut auszukennen, und aufgrund der miserablen Museumsorganisation lagen möglicherweise Hunderte von längst vergessenen Exponaten in den verstaubten Kellern und Lagerräumen. Die Vertrautheit des Priesters mit dem ägyptischen Altertum ließ mich auf einen Wissenschaftler und nicht auf einen Dilettanten schließen, dennoch fiel es mir schwer zu glauben, daß einer unserer Kollegen ein so ungewöhnliches Verhaltensmuster an den Tag legen könnte. Der junge Mr. Wilson hatte einmal neben uns gestanden, als die Erscheinung des Priesters auftauchte. Pétrie … Mit Sicherheit nicht Pétrie, der Mann besaß absolut keinen Sinn für Humor.
    8. (Da mir diese Frage spontan einfiel, paßte sie nicht unbedingt in die chronologische Abfolge.) »Wurde der Erwerb der Mumie von irgendwelchen Vorfällen begleitet, die im vorliegenden Fall von Bedeutung sein könnten?«

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