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Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod

Titel: Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Gesundheit zu sein, und das liegt schon Jahre zurück. Vielleicht hat er sich wieder erholt. Aber es ist unbedingt notwendig, daß wir versuchen, die gegenwärtigen Aufenthaltsorte dieser Leute herauszufinden. Wenn einer von ihnen kürzlich aus dem Gefängnis entlassen wurde oder sich plötzlich nicht mehr an seinem üblichen Aufenthaltsort blicken läßt …«
    »Es kann nicht schaden, Nachforschungen anzustellen«, meinte Cyrus zögernd. Anscheinend war er von meinen Überlegungen nicht überzeugt, die – wie ich zugebe – auf einer etwas dürftigen Beweislage beruhten. Ich habe herausgefunden, daß auf meinen Instinkt mehr Verlaß ist als auf die Logik, wenn es um Verbrecher geht.
    Allerdings ahnte ich, daß Cyrus dieses Argument ebensowenig beeindruckt hätte, wie das bei Emerson der Fall war, nur daß Cyrus seine Vorbehalte stets diplomatischer formulierte.
    Mit dem Finger ging Cyrus die Liste Punkt für Punkt durch und runzelte dabei die Stirn. Er verweilte nicht bei dem einen Namen, der ihm – wie ich befürchtet hatte – womöglich schmerzliche Erinnerungen bereitete, und natürlich war ich zu taktvoll, um ihn darauf anzusprechen. »Reginald Forthright«, las er vor. »Ist das der Neffe des alten Willie, der in den Zeitungen erwähnt wurde? Hat er nicht sein tapferes junges Leben für die Suche nach seinem Onkel geopfert? Ich dachte, er wäre tot?«
    »In der Wüste verschollen«, korrigierte ich ihn. »Ich halte es jedoch für unwahrscheinlich, daß er etwas mit der Sache zu tun hat. Doch zumindest weiß er … Aber mehr werde ich nicht verraten. Außerdem würde Tarek … Ich glaube, ich habe bereits alles gesagt, was ich sagen darf.«
    »Ihre Bekannten haben ja recht ungewöhnliche Namen«, murmelte Cyrus. »Jones, der Barmherzige; Ahmed die Laus … Sethos? Ich dachte, der wäre ebenfalls tot.«
    »Jetzt wollen Sie mich auf den Arm nehmen«, sagte ich und lächelte dabei anerkennend. »Damit ist nicht der Pharao gleichen Namens gemeint, der tatsächlich bereits seit mehreren tausend Jahren nicht mehr unter den Lebenden weilt. Haben Sie diesen Namen noch nie in einem aktuelleren Zusammenhang gehört, Cyrus? Vielleicht kennen Sie ihn eher unter seinem Beinamen ›der Meisterverbrecher‹.«
    »Nie gehört«, erwiderte Cyrus und zog die Augenbrauen hoch. »Klingt mehr nach einer Figur aus einem Groschenroman. Aber halt, warten Sie mal. Den Namen habe ich doch schon einmal gehört, und zwar von Jacques de Morgan, dem ehemaligen Direktor der Antikenverwaltung. Er hatte an jenem Abend ziemlich kräftig der Bowle zugesprochen. Außerdem behauptete er, Ihr Sohn sei von einem bösen Geist besessen gewesen, deshalb habe ich ihm nicht mehr recht zugehört, als er anfing, über Meisterverbrecher zu schwadronieren.«
    »Sethos ist kein böser Geist, auch wenn er einem solchen in mancher Hinsicht ähnelt«, sagte ich. »Er hat jahrelang den Schwarzmarkt für Antiquitäten in Ägypten gesteuert. Er begeht seine Verbrechen stets unter falschem Namen – wie er wirklich heißt, weiß niemand –, und er ist ein Meister der Verkleidung. Auch sein wahres Gesicht hat noch kein Mensch gesehen, er ist wirklich ein genialer Verbrecher …«
    »Tatsächlich?« meinte Cyrus.
    »Ja, tatsächlich. Ohne Zweifel ist er der gefährlichste unserer alten Feinde, und der Logik nach muß man ihn für den Hauptverdächtigen halten. Außerdem ist er in der Ägyptologie bewandert und Kopf einer großen kriminellen Organisation. Er verfügt über einen überlegenen Verstand und hat eine poetische Ader. Die Suche nach der Verlorenen Oase ist genau die Art von Herausforderung, die seine Vorstellungskraft beflügeln könnte. Und einen ganz besonderen Groll hegt er … gegen meinen Mann.«
    »Also ist er nicht nur der Hauptverdächtige«, sagte Cyrus bedächtig, »sondern führt den Rest des Feldes um zehn Längen an.«
    »Das hoffe ich nicht, denn unsere Chance, ihn zu finden, liegt fast bei Null. Die anderen können wir vielleicht aufspüren, nicht aber Sethos. Darüber hinaus …«
    »Ja?«
    »Es ist unwichtig«, murmelte ich. »Zumindest würde Emerson das sagen, und vielleicht hätte er damit auch recht. Ich möchte nicht, daß Emerson diese Liste zu sehen bekommt, Cyrus.«
    »Das wäre sowieso sinnlos, wenn er sich an keinen dieser Leute erinnert. Es bleibt ganz unter uns, Amelia.« Auf Cyrus’ Gesicht konnte man ablesen, welche Freude es ihm bereitete, mir helfen zu können. »Wir setzen die Behörden auf die Spur dieser Damen und

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