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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Ramses.
    Emerson war aufgestanden. Er sah seinen Sohn überrascht und zurechtweisend an. »Ich habe vor, deiner Mutter alles zu erzählen, Ramses. Eine glückliche Ehe basiert auf der grundsätzlichen Ehrlichkeit zwischen Mann und Frau.«
    »Aber, Sir«, sagte Nefret entsetzt.
    »Nun, vielleicht nicht die Sache mit dem Laudanum«, räumte Emerson ein. »Und ich vermute, es ist auch nicht schlimm, sie in dem Glauben zu belassen, daß dies dein erster unerlaubter Besuch auf dem Boot war. Allerdings besteht keine Veranlassung dafür, ihr den Rest zu verschweigen. Sie weiß Schußwunden zu erkennen, wenn sie sie sieht, und sie wird darauf bestehen, Ramses zu untersuchen, da könnt ihr sicher sein. Und«, fügte er noch hinzu, »sie wird zweifellos behaupten, daß sie schon lange wußte, was mit Tollington los war!«
    »Bereits vor einiger Zeit fing ich an, Mr. Tollington zu verdächtigen«, sagte ich.
    Wir nahmen ein spätes Frühstück ein. Ich hatte verschlafen, was mir selten passiert, aber Emersons Bericht – und die starke Tasse Tee, die er mir ans Bett gebracht hatte – hatten sämtliche Müdigkeit vertrieben. Die wissenden Blicke der anderen entgingen mir nicht, als ich diese Behauptung aufstellte, und um mich zu rechtfertigen, ging ich ausführlicher darauf ein.
    »Es hatte mit dem nicht vorhandenen Motiv zu tun. Erinnerst du dich, Emerson? Was fehlte, war der Schmuck der Dame.«
    »Offensichtlich«, fing Emerson stirnrunzelnd an. »Er brachte ihn …«
    »Mein Lieber, das ist gar nicht offensichtlich. Folgt einfach einmal alle meiner Begründung. Ob sie mit ihm durchgebrannt oder von ihm entführt worden ist, sie hatte auf jeden Fall ihre feinste Garderobe, einschließlich eines Ballkleides, mitgenommen. Diese Art von Bekleidung erfordert eleganten Schmuck, und davon eine ganze Menge. Wenn ich an die Juwelen denke, die Bellingham seiner jugendlichen Tochter geschenkt hat, können wir davon ausgehen, daß er seine junge Ehefrau mit noch exquisiteren Stücken ausstattete. Diesen Schmuck hatte sie bei sich, als sie ihn verließ, aber sie trug ihn nicht an ihrem Körper. Nachdem Dutton sie in einem Anflug von Leidenschaft ermordet hatte, überkam ihn die Reue. Er beerdigte sie in diesen eleganten Kleidern, brachte sogar ihre – äh – Unterwäsche an Ort und Stelle, nicht aber ihren Schmuck. Nicht einmal ihren Ehering.
    Wenn er ihn über illegale Kanäle verkauft hätte, was er sicherlich tun mußte, würde selbst ein wertvolles Collier nur eine bescheidene Summe einbringen – sogar für Ägypten nicht genug, um Scudder fünf Jahre lang einen europäischen Lebensstil zu ermöglichen. Unsere anfängliche Vermutung hat also immer noch Bestand. Er hat zumindest zeitweilig als Ägypter verkleidet hier gelebt. Ich denke, daß er das Geld von dem Erlös der Juwelen aufbewahrte und darauf wartete, daß sein Feind zurückkehrte. Auch wenn es für den gesamten Zeitraum nicht ausreichte, so war es doch genug, um ihm für einige Wochen oder sogar Monate den luxuriösen Lebensstil eines reichen Touristen zu ermöglichen – zumindest so lange, bis er die Bekanntschaft der Bellinghams gemacht hatte und ihnen überallhin folgen konnte. Als ich Mr. ›Tollington‹ das erste Mal begegnete, hielt ich ihn für einen alten Freund der Bellinghams, allerdings machten mir einige zufällige Äußerungen von Miss Dolly klar, daß er nicht mit ihnen zusammen reiste. Ich war mir nicht sicher, ob er es war«, folgerte ich bedachtsam. »Aber sobald ich erkannt hatte, daß Scudder die Rolle eines Touristen annehmen könnte, zählte Tollington für mich zu den Hauptverdächtigen.«
    »Der Name war einfach ein Geniestreich«, sagte Ramses. »Wer würde schon einen Mann namens Booghis Tucker Tollington verdächtigen?«
    »Ich«, sagte ich. »Und ich schätze, du ebenfalls. Ramses, dein Verhalten stimmt mich äußerst skeptisch. Ich bin mir sicher, daß du bei der Geschichte letzte Nacht die treibende Kraft warst, aber auch David und Nefret müssen ihren Teil der Zurechtweisung tragen. Ich möchte dein Ehrenwort, daß du nie wieder …«
    »Na, na, Peabody«, sagte Emerson und erhob sich. »Ich habe den Schuldigen bereits einen Verweis erteilt, und ich bin sicher, daß wir uns darauf verlassen können, daß sie sich in Zukunft … äh … vernünftig verhalten. Meine Liebe, vielleicht solltest du uns nicht ins Tal begleiten. Gönn deinem Knöchel noch einen Tag Ruhe, ja?« Ich schob meinen Stuhl zurück. Die Kinder hatten sich bereits erhoben

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